FLUG REVUE 06/2016
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Die neue Airline der US-Westküste<br />
Alaska Airlines Virgin America<br />
Nettoergebnis 2015: 848 Mio. Dollar 340,5 Mio. Dollar<br />
Zielorte: 112 24<br />
tägliche Abflüge: 1000 210<br />
Drehkreuze: Seattle, Anchorage, San Francisco,<br />
Portland<br />
Los Angeles<br />
Mitarbeiter: 15 200 3000<br />
Flotte: 219 Boeing 737 60 A319 und A320<br />
Durchschnittsalter: 10 Jahre 6 Jahre<br />
gemeinsamer Jahresumsatz: über 7 Mrd. Dollar<br />
gemeinsame Flotte mit „Horizon“-Regionalflugzeugen: rund 280<br />
gemeinsame Passagiere pro Jahr: 39 Mio.<br />
gemeinsam bediente Zielorte: 114<br />
Unternehmensholding: Alaska Air Group (Börsenkürzel: ALK)<br />
Vorstandsvorsitz: Brad Tilden (bisher Alaska-Chef)<br />
Bekanntgabe der Übergabe: 4. April <strong>2016</strong><br />
Abschluss der Übernahme: 1. Januar 2017<br />
gemeinsamer Flugbetrieb unter einheitlicher Lizenz: 1. Quartal 2018<br />
Routen von Alaska Airlines<br />
Routen von Virgin Amerika<br />
in der Außenwirkung große Fortschritte.<br />
Gleichzeitig verknüpft Alaska über<br />
Codeshare-Vereinbarungen mit internationalen<br />
Langstreckenairlines geschickt<br />
ihr dichtes Inlandsnetz mit dem Rest der<br />
Welt und macht dort ihre Marke bekannter.<br />
Das gemeinsame Routennetz<br />
von Alaska und Virgin America kommt,<br />
sobald die Transaktion abgeschlossen<br />
ist, auf 27 Prozent mehr Umsatz, 1200<br />
tägliche Abflüge, wobei Virgin vor allem<br />
neue transkontinentale Routen von San<br />
Francisco und Los Angeles aus zu Großstädten<br />
an der US-Ostküste beisteuert.<br />
Rund 200 Millionen Euro Synergieeffekte<br />
pro Jahr sollen nach erfolgter Integration<br />
abfallen. Das gemeinsame Hauptquartier<br />
der vereinigten Airlines bleibt in<br />
Seattle, der Alaska-Basis. Ab Anfang<br />
2018 wird der Flugbetrieb unter einer<br />
vereinheitlichten Betriebslizenz (AOC)<br />
gebündelt. Könnte dies darauf hindeuten,<br />
dass Alaska die Marke Virgin Atlantic<br />
aufgeben will? Dafür spricht die Tatsache,<br />
dass sich Richard Branson bereits<br />
zu Wort meldete. Er werde einfach eine<br />
neue Virgin America gründen, falls man<br />
seine – vermutlich zu seinen Gunsten lizenzgebührpflichtige<br />
– Marke auslaufen<br />
lassen sollte, drohte Branson von seiner<br />
karibischen Ferieninsel Necker Island<br />
aus in den amerikanischen Medien. Der<br />
Virgin-Verwaltungsrat hatte der Übernahme<br />
immerhin vorab zugestimmt.<br />
Branson persönlich hatte sich dabei jedoch<br />
der Stimme enthalten.<br />
Nicht zur Debatte stehen offenbar<br />
Entlassungen. Alaska Airlines kündigte<br />
bereits an, die Techniker, Piloten und<br />
Flugbegleiter, die sogenannten „Inflight<br />
Teammates“, von Virgin America übernehmen<br />
zu wollen.<br />
Mit der Übernahme von Virgin<br />
America zieht Alaska Airlines endlich<br />
an ihrem Erzkonkurrent jetBlue vorbei<br />
und steigt hinter American, Delta,<br />
South west und United schlagartig zur<br />
nationalen Nummer 5 der USA auf. Die<br />
starke Präsenz an der Westküste verknüpft<br />
nun die nachfragestarken Heimatregionen<br />
der US-Elektronikindustrie<br />
zwischen Seattle, San Francisco, Los<br />
Angeles und San Diego miteinander.<br />
Alaska Airlines setzt damit ihren erfolgreichen<br />
Expansionskurs in Richtung<br />
Südosten fort.<br />
FR<br />
SEBASTIAN STEINKE<br />
Alaska Airlines hat im Januar eine aktualisierte<br />
Farbgebung für seine 737 eingeführt.<br />
Fotos: Alaska Airlines, Virgin America<br />
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