FLUG REVUE 06/2016
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Militärluftfahrt<br />
P-3C Orion<br />
Vor dem Bugradschacht ist der einziehbare Drehturm für<br />
die optischen Sensoren untergebracht.<br />
Die Wartung der Orion wird aufwendiger. Dennoch<br />
müssen die Maschinen bei der Reserve noch durchhalten.<br />
untergebracht. Dazu kommt noch ein<br />
Electronic Warfare Officer (EWO), der<br />
das Radar, die Magnetfeldsonde, das<br />
Freund-Feind-Kennungssystem und die<br />
elektrooptischen Sensoren bedient. Mit<br />
an Bord ist zudem ein Techniker, der die<br />
Bewaffnung in Schuss hält und zum Beispiel<br />
das Nachladen der Sonarbojenwerfer<br />
übernimmt. Bei Sucheinsätzen dient<br />
er am hinteren Bullauge als weiterer Beobachter.<br />
An der Zusammensetzung der Besatzung<br />
hat sich über die Jahrzehnte wenig<br />
geändert, auch wenn die aktuellen Orions<br />
über deutlich modernere Systeme<br />
verfügen. Die Patrol Squadron 62 verfügt<br />
zum Beispiel über drei P-3C in AIP-<br />
Konfiguration und drei Maschinen des<br />
BMUP(Block Modification Upgrade)-<br />
Standards. Die individuellen Flugzeuge<br />
wechselten zuletzt häufiger. „Wir bekommen<br />
bessere P-3C mit weniger Flugstunden<br />
von den regulären Staffeln und<br />
geben dafür ältere Maschinen zur Davis-<br />
Monthan AFB zur Einlagerung oder Verschrottung<br />
ab“, sagt LtCdr Piro.<br />
UMFANGREICHE<br />
BEWAFFNUNG<br />
Bei der BMUP-Modifikation wurden<br />
Bildschirme für die Flugführungsinstrumente<br />
im Cockpit eingebaut. Auch die<br />
Bediener erhielten bessere Displays. Dazu<br />
kamen neue Missionsrechner und eine<br />
Erweiterung der Kommunikationssysteme.<br />
Als Radar dient das AN/APS-115.<br />
Die AIP(Anti-Surface Warfare Improvement<br />
Program)-Orions sind mit einer<br />
nochmals verbesserten Kommunikationsausrüstung<br />
versehen, haben eine<br />
bessere Ausstattung für die elektronische<br />
Aufklärung und neue Systeme für<br />
die Bekämpfung von Überwasserzielen.<br />
Das AN/APS-137-Radar mit synthetischer<br />
Apertur und Inverse-SAR ist in<br />
der Lage, Schiffssilhouetten zu erstellen<br />
und somit die Identifizierung auf große<br />
Distanzen zu erleichtern. Als Infrarot-/<br />
Kamerasystem ist der Advanced Imaging<br />
Multispectral Sensor (AIMS) eingebaut.<br />
Dazu kommen Radarwarnempfänger<br />
und zusätzliche Satcom-Antennen.<br />
Bei der Bewaffnung hat die Orion<br />
über die Jahre ebenfalls zugelegt. Das<br />
Spektrum reicht inzwischen von Minen<br />
und Wasserbomben über Torpedos,<br />
Bomben und Raketen bis hin zu Lenkwaffen<br />
wie AGM-84D Harpoon, AGM-<br />
84K SKAM-ER und AGM-65F Maverick.<br />
Insgesamt kommen im Waffenschacht<br />
und an zehn Aufhängungspunkten<br />
unter den Tragflächen bis zu 9070<br />
Kilogramm Gewicht zusammen.<br />
FR<br />
Nach Flügen über See steht eine<br />
Dusche an, um Korrosion durch<br />
Salzwasser zu vermeiden.<br />
Fotos: Ted Carlson<br />
72 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2016</strong><br />
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