FLUG REVUE 06/2016
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Freundeskreis Luftwaffe<br />
Editorial<br />
Sehr geehrte Leserinnen<br />
und Leser, verehrte Mitglieder!<br />
Unsere diesjährige Mitgliederversammlung<br />
haben wir am 26. April in Köln-<br />
Wahn durchgeführt. Darüber werden<br />
wir in der Ausgabe 7/<strong>2016</strong> der <strong>FLUG</strong><br />
<strong>REVUE</strong> berichten. Sie haben aber jetzt<br />
schon die Möglichkeit, sich über Wesentliches<br />
in Kurzform auf unserer Homepage<br />
zu informieren.<br />
Das Taktische Luftwaffengeschwader 31<br />
„Boelcke“ ist seit Jahren Gastgeber unserer<br />
Sektion Nörvenich, an deren Spitze<br />
bis zum 31. März unser langjähriges Vereinsmitglied<br />
Hans-Joachim Klimek stand,<br />
der mit viel Engagement und neuen<br />
Ideen die Interessen des Freundeskreises<br />
Luftwaffe erfolgreich vertreten hat. Die<br />
Vorstellung der Sektion auf dem Flugplatz<br />
in Nörvenich anlässlich des Tages<br />
der Streitkräfte im vergangenen Jahr fand<br />
allgemein Anerkennung und verdient besondere<br />
Erwähnung. Für sein Wirken in<br />
ehrenamtlicher Funktion für unsere Gemeinschaft<br />
spreche ich Hans-Joachim<br />
Klimek im Namen des Vorstandes Dank<br />
und Anerkennung aus.<br />
Als neuen Leiter der Sektion Nörvenich<br />
begrüßen wir mit den besten Wünschen<br />
unser Vereinsmitglied Clement Teuchert,<br />
der als Angehöriger der Sektion seit Jahren<br />
mit der dortigen Vereinsarbeit gut<br />
vertraut ist.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Botho Engelien, Präsident<br />
Zum Geburtstag<br />
Im Namen des Vorstands gratuliert Präsident<br />
Botho Engelien den folgenden Jubilaren, die<br />
im Juni Geburtstag haben, ganz herzlich:<br />
Dieter Kehrberg (94), Hans Vedder (82),<br />
Wolfgang Weinhold (82), Helmuth Diez<br />
(82), Wolfgang Küpper (81), Fred<br />
Schneider (75), Dirk Oetken (75), Manfred<br />
Marschall (70), Dr. Erich Röding (70),<br />
Alfred Obermaier (70), Gunnar Simm (60),<br />
Dr. Harald Hanke (60), Harald Scholz (50),<br />
Joachim Neukum (50)<br />
Kühler Kopf<br />
nach Vogelschlag<br />
Nur mit Überblick und Können schafften Oberstleutnant<br />
Kirschenbauer und sein Flugschüler die Notlandung ihrer T-38C<br />
Talon. Dafür gab es nun die verdienten Auszeichnungen.<br />
Die Kollision mit Großvögeln oder<br />
Vogelschwärmen ist für jeden Piloten<br />
ein Horrorszenario. Auch<br />
Oberstleutnant Thomas „Kirsche“ Kirschenbauer<br />
von der „Lucky Devils“-<br />
Staffel des Euro Nato Joint Jet Pilot Training<br />
Programme (ENJJPT) dürfte der<br />
Schreck in die Glieder gefahren sein, als<br />
er und sein Flugschüler mit ihrer T-38C<br />
über Oklahoma mit einem Geier zusammenstießen.<br />
Die beiden waren in einer<br />
Viererformation unterwegs, die im Rahmen<br />
der Einführung in Taktikverfahren<br />
einen simulierten Angriff auf ein Ziel innerhalb<br />
der Falcon Range von Fort Sill<br />
flogen.<br />
„Wir hatten gerade unseren Waffeneinsatz<br />
in einer geringen Flughöhe abgeschlossen<br />
und starteten eine Kurve, um<br />
Oberstleutnant Thomas Kirschenbauer<br />
(rechts) erhielt für die überlegten<br />
Maßnahmen nach dem Vogelschlag<br />
den „Aviation Safety Well Done Award“<br />
von Col. Gregory Keeton, Kommandeur<br />
des 80th Flying Training Wing.<br />
das Verfahren taktisch zu beenden, als<br />
ich sah, dass mitten im Flugweg ein Vogel<br />
auf uns zukam“, schildert er den Vorfall.<br />
Zum Zeitpunkt der Sichtung des<br />
Vogels war aufgrund der Geschwindigkeit<br />
und der Nähe zum Boden kein Ausweichmanöver<br />
möglich, so Oberstleutnant<br />
Kirschenbauer weiter.<br />
Durch die hohe Geschwindigkeit<br />
wurde beim Aufprall die rechte Rumpfseite<br />
aufgerissen und die Triebwerke beschädigt.<br />
Die gesamte Elektrik wurde<br />
zerstört. Weder die Anzeigen für die<br />
Triebwerke noch die Warnanzeigen der<br />
T-38C funktionierten. Ohne Bordsprechund<br />
Funkanlage verständigte sich<br />
Oberstleutnant Kirschenbauer mittels<br />
Handzeichen und der Spiegel mit seinem<br />
Flugschüler im vorderen Sitz.<br />
„Wir mussten schnell reagieren und<br />
entscheiden, ob das Flugzeug noch flugfähig<br />
ist. Dies wurde durch die fehlenden<br />
Kommunikationsmittel und nicht<br />
vorhandenen Cockpitanzeigen extrem<br />
erschwert. Hier hat sich gezeigt, wie hervorragend<br />
die Standardisierung in unserer<br />
Ausbildung funktioniert“, sagte Kirschenbauer<br />
zum Unfall.<br />
Lehrer und Schüler stellten fest, dass<br />
sie noch weiterfliegen konnten. Eine<br />
Notlandung war also noch möglich.<br />
Doch sie mussten improvisieren, denn<br />
für die Kommunikation mit der Außenwelt<br />
blieb Fluglehrer „Kirsche“ nur sein<br />
Mobiltelefon. Mithilfe seines Handys<br />
meldete er der Flugaufsicht am Boden<br />
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