Praxisleitfaden_2010-11-18
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gewonnenen Erkenntnisse ist es möglich, Anpassungen an vertriebliche, kommunikative oder servicerelevante<br />
Bestandteile vorzunehmen. Auch Innovationsansätze von Verbrauchern können stimuliert und aufgenommen<br />
werden.<br />
Das Internet ermöglicht Wettbewerbsbeobachtungen in Art und Umfang, wie sie zuvor nicht möglich waren.<br />
Online können Informationen über Produkte, Stärken, Schwächen, Aktivitäten, Pläne etc. der Wettbewerber<br />
gewonnen und Konkurrenzvergleiche angestellt werden. Sobald feststeht, welche Informationen für welche<br />
Wettbewerber erhoben werden sollen, und wenn Konsens über Quellen, Analysewege und Detailgrad besteht,<br />
müssen lediglich die „Mess-Sonden“ abgelesen werden.<br />
Das Customer Feedback aus dem Web 2.0 bietet mehr Offenheit als alle vergleichbaren Marktforschungsverfahren.<br />
Die Anonymität im Internet fördert die Authentizität der Äußerungen, und die Spontaneität wird nicht<br />
durch das Korsett eines standardisierten Fragebogens eingeschränkt. Auf diese Weise können Schwachstellen<br />
frühzeitig erkannt werden, und ein gezielter Dialog mit kritischen Verbrauchern wird möglich.<br />
In den sozialen Netzwerken finden sich überwiegend Beiträge und Diskussionen zu dem Thema Marke. Mithilfe<br />
des Brand Monitorings können Manager auf Markenführung und -image Rückschlüsse ziehen und somit Handlungsempfehlungen<br />
für das weitere Vorgehen ableiten. Das umfangreiche Datenmaterial über Marken- und<br />
Kampagnenresonanz aus dem Web 2.0 kann beliebig analysiert werden. Solange sich der Informationsbedarf auf<br />
quantitative Messgrößen bezieht oder eine eher oberflächliche Beobachtung von Werberesonanz darstellt, ist<br />
dies zulässig. Für die Markenführung bedarf es jedoch mehr: Hier werden qualitative Verfahren der klassischen<br />
Marktforschung benötigt, so dass auch neuen Erkenntnissen der Neuropsychologie wie Markenkern, Assoziationen/Codes,<br />
Symbole etc. Rechnung getragen wird.<br />
Beim Price Monitoring sind neben der reinen Preisbeobachtung in Bezug auf die Konkurrenzprodukte auch<br />
Preisvergleiche möglich. Die gewonnenen Insights können dann zur fundierten Entscheidungsfindung im Bereich<br />
der Preispolitik genutzt werden, um Wettbewerbsvorteile zu realisieren.<br />
3. Beipackzettel: Die richtige Anwendung zählt<br />
Worauf es zu achten gilt:<br />
Social Media Monitoring ist kein Selbstzweck<br />
Um die Investition in eine Social Media-Analyse und eine anschließende kontinuierliche Messung zu rechtfertigen,<br />
müssen handfeste wirtschaftliche Ziele und ein konkreter Leidensdruck vorhanden sein. Formulieren Sie Ihre<br />
geschäftlichen Zielsetzungen in Frageform – diese sollten den Einsatz des Monitorings leiten!<br />
Untersuchungsfokus klar formulieren<br />
Oftmals liefern Social Media-Analysen nicht die gewünschten Ergebnisse, weil der Untersuchungsgegenstand<br />
nicht klar definiert wurde. Die Analyse-Qualität ist nur so gut wie die Formulierung der Fragestellung. Je fokussierter<br />
Unternehmen ans Werk gehen, desto höher ist der praktische Nutzen.<br />
Quellen hypothesenfrei identifizieren und kontinuierlich aktualisieren<br />
Eine Nullpunkt-Messung oder Situations-Analyse gibt erste Auskünfte darüber, wo (Blogs, Foren), wie (Tonalität),<br />
was (Themen) und wie intensiv (Reichweite) gesprochen wird. Trotz des Hypes um Facebook, Twitter & Co. scheinen<br />
Foren im deutschsprachigen Raum die größte Relevanz zu besitzen. Machen Sie die „Probe aufs Exempel“<br />
– möglichst hypothesenfrei!<br />
Wichtig für die Erzielung valider Ergebnisse ist in jedem Fall, dass die Quellen permanent aktualisiert werden.<br />
Die Sprache des Kunden kennenlernen<br />
Durch genaues Zuhören erlangen Sie ein Verständnis darüber, wie Kunden ihre Anliegen formulieren. Fokussieren<br />
Sie sich auf den Kunden, seine Wortwahl und die Kanäle, die er tatsächlich nutzt.<br />
Angesichts der Fülle des Materials im Social Web lohnt sich eine intensive Auseinandersetzung mit der Definition<br />
der Suchworte. Computerlinguisten können helfen, die im Kontext relevanten Begriffspaare zu bilden.<br />
INHALT<br />
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