Praxisleitfaden_2010-11-18
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Kernaussagen<br />
Schritt für Schritt „runterzoomen“<br />
Experten raten, einen Top-Down-Ansatz zu verfolgen: Zunächst wird ein großes Bild mit möglichst breitem Ansatz<br />
erstellt, woraus zielgruppenspezifische Aspekte durch geschickte Clusterung so weit verfeinert werden, dass<br />
tiefer liegende Erkenntnisse gewonnen werden.<br />
Erst zuhören, dann mitreden<br />
Gründlich analysieren: Sehen Sie sich die Influencer sorgfältig an, klassifizieren Sie sie nach Wichtigkeit der verschiedenen<br />
Kategorien und entscheiden Sie dann, mit welcher Strategie Sie reagieren.<br />
4. Risiken und Nebenwirkungen: Die Packungsbeilage beachten!<br />
Neben den vielversprechenden Möglichkeiten, die das Social Media Monitoring bietet, um neue Erkenntnisse zu<br />
gewinnen, müssen auch die Limitierungen beachtet werden, die zum Beispiel zu nicht repräsentativen Ergebnissen<br />
und somit zu falschen Entscheidungen führen können. Folglich müssen sich Manager auch mit den Risiken<br />
und Nebenwirkungen vertraut machen, um valide Insights zu gewinnen, die sie dann effektiv für das eigene<br />
Unternehmen nutzen können.<br />
Den Wald vor lauter Bäumen nicht erkennen<br />
Selbst beim Einsatz professioneller Social Media Monitoring-Tools, die die Ergebnisse um Spam und Doppelnennung<br />
bereinigen und sie kategorisieren, kann eine Informationsüberlastung wegen der extremen Fülle an<br />
Quellen und Beiträgen auftreten. Um zu vermeiden, dass der Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu erkennen<br />
ist, sollte Zeit in den Aufbau von Kennzahlensystemen und Dashboards investiert werden. Zusätzlich sollten Social<br />
Media-Analysten die Informationssubstanz regelmäßig so in Worte fassen, dass sie allgemein verständlich ist.<br />
Überinterpretation der „lauten“ Minderheiten<br />
Die sozialen Netzwerke dürfen nicht vorbehaltlos als Quellen für unverfälschte Informationen angesehen werden.<br />
Denn immer wieder werden Versuche unternommen, die Mitmachmedien zu „unterwandern“ und durch<br />
geschönte oder fingierte Meinungsäußerungen die Stimmung im Netz zu drehen. Obwohl die meisten dieser<br />
„Anschläge“ von der Netzgemeinde aufgedeckt werden, sollte diese Gefahr berücksichtigt werden.<br />
Mangelnde Repräsentativität<br />
Ca. zehn Prozent der Konsumenten beteiligen sich an Diskussionen. In Relation zur Gesamtheit der Internetnutzer<br />
handelt es sich um eine Minderheit. Um die relevanten Beeinflusser zu identifizieren, muss die Reichweite<br />
der Beiträge gemessen werden. Diese schwierige Aufgabe leistet derzeit kaum ein Software-Tool. So existiert<br />
einerseits die Gefahr, relevante Quellen zu übersehen, anderseits fehlen valide Auskünfte darüber, welcher Teil<br />
der eigenen Zielgruppe sich äußert. Die Kernergebnisse der Social Media-Analysen sollten stets an den Erkenntnissen<br />
aus der traditionellen Marktforschung gespiegelt werden.<br />
Fehlinterpretation – die Grenzen der Künstlichen Intelligenz<br />
Die Sprache im Internet gehorcht ihren eigenen Gesetzen und kann am besten als „geschriebene wörtliche Rede“<br />
bezeichnet werden. Um Fehlinterpretationen zu vermeiden, müssen diese Eigenheiten Berücksichtigung finden.<br />
Deshalb sollen Ergebnisse von Menschen analysiert, zumindest aber gegengelesen werden.<br />
Bewertung durch geschulte Marktforscher vernachlässigt<br />
Wer auf die Markenkompetenz und den werblichen, redaktionellen und kommunikativen Sachverstand erfahrener<br />
Marktforscher und Analysten verzichtet, riskiert es, falsche Schlussfolgerungen aus dem oft üppigen und<br />
unterschiedlich konsolidierten Zahlen- und Informationsmaterial der eingesetzten Tools zu ziehen.<br />
Der installierte Lernprozess fehlt<br />
Last but not least – der Nutzen des Social Media Monitorings erschließt sich nicht, wenn aus den Analysen keine<br />
„Lessons Learned“ und konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Wie bei allen anderen Marktforschungsverfahren<br />
gilt auch hier: Erkenntnisse müssen über geeignete Managementinformationssysteme in das<br />
Handlungswissen eingehen.<br />
INHALT<br />
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