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Praxisleitfaden_2010-11-18

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Datenbasis, Datenqualität und Sicherstellung rechtlicher Aspekte<br />

Die große Mehrheit der befragten Unternehmen ist in der Lage, sowohl redaktionellen Content wie Berichte,<br />

Pressebeiträge, PR-Meldungen und Websites als auch individuelle Meinungen und Bewertungen aus unterschiedlichen<br />

Quellen wie Communitys, Foren, Online-Shopping-Portalen und Verbraucherportalen in die Datenbasis<br />

für eine Analyse einzubeziehen, soweit dies datenschutzrechtlich unbedenklich ist.<br />

Die Kunst besteht darin, die Suchanfragen möglichst genau zu stellen. Komplexe Such-Algorithmen sind notwendig,<br />

um aus Millionen von Daten die jeweils relevanten Treffer herauszufiltern. Öffentliche Suchmaschinen<br />

bieten nur begrenzte Möglichkeiten, das zu tun. Hier scheint es deutliche Unterschiede zwischen den Anbietern<br />

zu geben.<br />

Der zweite „Knackpunkt“ ist die Indizierung von Inhalten: Offensichtlich existieren auch deutliche Unterschiede<br />

in der Relevanz-Einstufung von Beiträgen. Eine kürzlich von Fresh Minds in Großbritannien durchgeführte<br />

Vergleichs-Studie fand heraus, dass unterschiedliche Tools für ein und dieselbe Aufgabenstellung bis zu 100<br />

Prozent abweichende Trefferanzahlen liefern! 57<br />

Genutzt werden darf überdies nicht alles, was technisch auffindbar ist. Grundsätzlich gilt, dass nur öffentlich<br />

zugängliche Beiträge verwertet werden dürfen. Beiträge, die zum Beispiel in Communitys wie Facebook, XING<br />

oder StudiVZ erst nach Login zugänglich sind, dürfen nicht verwendet werden. Daher sollte der Anbieter in jedem<br />

Fall darum gebeten werden, die Datengrundlagen (Quellen etc.) offenzulegen.<br />

Zeit ist Geld!<br />

Der Zeitbedarf für Web 2.0-Projekte hängt wesentlich von der Aufgabenstellung ab. Einmalige Statuserhebungen<br />

können inklusive des Set-up in drei bis sechs Wochen durchgeführt werden. Andere Projekte ziehen sich über<br />

mehrere Monate hin. Entscheidet sich ein Unternehmen für einen Anbieter mit Standardsoftware für das Social<br />

Media Monitoring, müssen sämtliche Vor- und Nacharbeiten intern geleistet werden.<br />

Den Befragungsergebnissen zufolge sind für die Mehrheit der Projekte tägliche oder stündliche Erhebungen<br />

üblich. Nach Kundenabsprache können noch kürzere Zyklen gewählt werden, doch ist hier zu hinterfragen, ob<br />

das Unternehmen in derart kurzen Zeitspannen überhaupt reagieren kann. Aufgrund der zum Teil auftretenden<br />

zeitlichen Verzögerungen beim Einlesen von Beiträgen von einigen wenigen Stunden bis zu einem Tag nach<br />

dem Erscheinen sollte dieser Punkt insbesondere beim Echtzeit-Monitoring als Auswahlkriterium hoch priorisiert<br />

werden. 58<br />

Sprachen: Nicht jeder Anbieter kann mehr als zwei<br />

Über 90 Prozent der befragten Social Media Monitoring-Anbieter können Analysen in Deutsch und Englisch<br />

durchführen. Auch Sentiment-Analysen sind hier zumeist möglich. Drei Viertel der Anbieter können das Web<br />

auch in Französisch, Spanisch und Italienisch untersuchen. Nur wenige Anbieter können auch andere Sprachen.<br />

Es empfiehlt sich in jedem Fall zu prüfen, ob der Anbieter über geeignete Sprachmodelle und Methoden verfügt,<br />

um im jeweiligen Zielmarkt relevante Informationen zu gewinnen und sinnvoll auszuwerten.<br />

Art der Ergebnisaufbereitung: Präsentation versus Dashboard<br />

Je nach Anbieter ist die Darstellung der Ergebnisse eines Social Media Monitoring-Prozesses unterschiedlich. So<br />

stellen einige Anbieter ihren Kunden die Ergebnisse per XML-Feeds, Tabellen oder Dashboards zur Vefügung.<br />

Bei Anderen kommen Kundenworkshops, Telefonate, Textdokumente oder Präsentationen zum Ansatz. 59 Dadurch<br />

können die Informationen in verdichteter Form visuell präsentiert werden. Dafür spricht unter anderem die<br />

zeitnahe, umfassende und übersichtliche Darstellung sowie die Möglichkeit, die Software individuell anpassen<br />

und in die eigene IT-Infrastruktur integrieren zu können.<br />

Oft wird auf bewährte Methoden der Ergebnispräsentation wie Benchmark-Vergleiche, Top-Listings oder Scorecards<br />

gesetzt. Dabei ist es wichtig, die Ergebnisse nicht nur darzustellen, sondern in ihrer jeweiligen Relevanz<br />

auch zu bewerten.<br />

57 Vgl. Fresh Minds, <strong>2010</strong>, S. 6.<br />

58 Vgl. Fresh Minds, <strong>2010</strong>, S. 9.<br />

59 Vgl. Plum, A. <strong>2010</strong>, S. 38.<br />

INHALT<br />

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