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Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria

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13. Mit einem Gesamtkonzept können Förderungen zur Regionalentwicklung angesprochen<br />

werden, die als Beihilfen sicher unerlässlich sind.<br />

Ein alternatives Szenario auf Basis von „Einzelkämpfern“, etwa mit Selbstvermarktung durch<br />

Bergbauernbetriebe wie bisher, erscheint angesichts der zunehmenden Restriktionen weniger<br />

zukunftsträchtig, aber jedenfalls aussichtsreicher für die Erhaltung alter <strong>Rassen</strong>, als die reine<br />

Hobbyhaltung. Wie gezeigt werden konnte, darf die Erhaltung autochthoner <strong>Rassen</strong> kleiner<br />

Wiederkäuer nicht isoliert betrachtet werden, da sie von einem Bündel von Faktoren abhängig<br />

ist. Daraus einen Wettbewerbsvorteil zu bilden, verlangt einen wenigstens minimalen Zu-<br />

sammenschluss von Regionalvermarktern, die ihr Anliegen in der Öffentlichkeit entsprechend<br />

kommunizieren. – Eine Untersuchung des niedersächsischen UNESCO-Biosphärenreservates<br />

Elbetal, eine ebenfalls strukturschwache, landwirtschaftlich geprägte Region, hat gezeigt, dass<br />

eine naturschutzgerechte Produktion von Lebensmitteln zunächst höhere Anziehungskraft auf<br />

Käufer ausübt, als die regionale Herkunft; diese wird erst stärker nachgefragt, sobald sie ein<br />

positives Image und einen hohen Bekanntheitsgrad besitzt (WIRTHGEN 2001).<br />

Ganzheitlich betrachtet, befinden sich die genetischen Ressourcen alter Haustierrassen mit-<br />

samt ihren Biotopen, zu denen im Falle der kleinen Wiederkäuer die Almweidelandschaften<br />

ebenso gehören, wie die Bergbauernbetriebe, an einer Schnittstelle zwischen herkömmlichen<br />

Marktmechanismen und Allgemeingut. Eine Bewertung nach den Maßstäben nur eines davon<br />

wird ihnen nicht gerecht (vgl. ROOSEN et al. 2004). Die Zukunft der alten, heimischen, vom<br />

Aussterben bedrohten <strong>Rassen</strong> kleiner Wiederkäuer in ihren traditionellen Lebensräumen<br />

hängt also nicht nur vom Bestand der Berglandwirtschaften ab, deren guter Wille zur Erhal-<br />

tung dieser Arten wesentlich größer ist, als ihre derzeitigen Möglichkeiten. Sie bleibt auch ein<br />

Stück Verantwortung der Gesellschaft, die sich verstärkt die Frage wird stellen müssen, was<br />

ihr alte <strong>Rassen</strong> wert sind!<br />

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