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Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria

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noch € 8,- und die Gewebsprobe zur Abstammungskontrolle € 25,- hinzu. Bei den Versteige-<br />

rungsveranstaltungen werden pro Tier für Anmeldung und Körung zweimal € 8,- verrechnet,<br />

für die Verkaufsvermittlung € 4,- und dazu noch 7 % vom Nettoverkaufspreis (SALZBURGER<br />

LANDESVERBAND FÜR SCHAFE UND ZIEGEN 2002). In Summe betragen die Ausgaben an den<br />

Verband bei den angenommenen Produktionsbeispielen von 20-köpfigen Herden zwischen €<br />

565,- und 649,- pro Jahr und damit sogar mehr, als für die direkten Zusatzkosten einer gedeih-<br />

lichen Herdebuchzucht (Zusatzfuttermittel, Tierarzt und dergleichen) angenommen werden<br />

muss. Bezogen auf den Deckungsbeitrag aus der Tierproduktion machen die Verbandskosten<br />

für Zucht und Vermarktung zwischen 14 und 22 % aus.<br />

Die jährlichen Deckungsbeiträge einer Herde von 20 Zuchtziegen und einem Bock erreichen<br />

im Durchschnitt der letzten fünf Jahre für Tauernschecken € 4.032,82, für Pinzgauer <strong>Ziegen</strong> €<br />

2.978,59. Die von FROSCHAUER (2000) für Milchziegen in einem Betrieb mit 200 Stück er-<br />

rechneten Deckungsbeiträge (S. 52) bewegen sich je nach Milchleistung und -preis zwischen<br />

ATS 250.800,- und ATS 940.600,-, das sind in €: 18.226,35 und 68.356,07. GAILLARD (2003)<br />

kommt für einen Schweizer Milchziegenbetrieb sogar auf einen Deckungsbeitrag einer<br />

Milchziege von SFr. 698,- das sind € 453,50, woraus sich für 200 Milchziegen € 90.700,-<br />

ergeben. <strong>Ziegen</strong>milchbetriebe mit Leistungstieren bedürfen aber der Gunstlagen, einerseits für<br />

die Futtergewinnung, wie auch für die Belieferung einer Molkerei; Selbstveredelungsbetriebe<br />

benötigen ebenfalls einen nahe gelegenen Absatzmarkt, am besten ein Ballungszentrum. Aus<br />

diesen Gründen gibt es im Pinzgau und Pongau nur ganz wenige <strong>Ziegen</strong>milchbetriebe und<br />

diese bewirtschaften Saanen- oder Edelziegen.<br />

Die Modellberechnungen zeigen anschaulich den beträchtlichen Anteil der öffentlichen För-<br />

derungen, die eine der Voraussetzungen für die wirtschaftliche Attraktivität dieser Sparte bil-<br />

den (vgl. Tab. 5.7.): auch ohne Berücksichtigung der Alpungsprämien machen diese immer-<br />

hin bei knapp 36 % der Einnahmen für die Tauernschecken und 48 % für die Pinzgauer Zie-<br />

gen aus. – Nach FROSCHAUER (2000) bewegen sich die Tierprämien für einen Milchziegenbe-<br />

trieb mit 200 Muttertieren je nach Milchmenge und -preis zwischen 8,3 % und fast 62 % des<br />

landwirtschaftlichen Einkommens aus der Milchproduktion (S. 53). Bisher konnten Landwirte<br />

auch ohne Rassezucht Mutterziegen- und -schafprämien beantragen, wenn sie eine Gesamt-<br />

zahl von 10 Stück besaßen. In Regionen mit kleinen Wiederkäuern (s. Tab. 2.3.) war diese<br />

Möglichkeit jedenfalls Anreiz für die Erhaltung einer Artenvielfalt am Bauernhof und zur<br />

Verwertung, sprich Pflege, nicht anderweitig nutzbarer Randflächen; im Zuge der GAP-<br />

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