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Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria

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Bei der buntesten Rasse, den Tauernschecken, steht das Gefallen an vorderster Stelle. Sche-<br />

ckung spricht den Menschen von je her an; die Nichtvorhersagbarkeit und die große Variabili-<br />

tät der Nachzuchten korrespondieren mit seinem Spieltrieb. Die höhere Preisentwicklung für<br />

Tauernschecken bei den Versteigerungen (Kapitel 5.1.) ist als eine Funktion dessen zu verste-<br />

hen. Bei Pinzgauer und Strahlenziegen dominiert hingegen die Tradition als Motiv für die<br />

Haltung dieser Rasse. Familien- oder lokale Traditionen sind auch für die Züchter von Pfau-<br />

enziegen wichtig; einige ältere kennen diese Rasse schon aus ihrer Kindheit (vgl. Kapitel<br />

2.1.4.).<br />

Gerade bei der derzeit teuersten Rasse trägt auch die Möglichkeit, im Rahmen des ÖPUL ge-<br />

fördert zu werden, am deutlichsten zur Kaufentscheidung bei. Aus den nichtquantifizierbaren<br />

Aussagen der Züchter alter <strong>Rassen</strong> kleiner Wiederkäuer geht aber auch hervor, dass ein gro-<br />

ßer Idealismus vorhanden ist, gespeist aus der Hoffnung, etwas Bleibendes, also über das ei-<br />

gene Leben hinaus Beständiges hervorzubringen, oder dass sie ihre Tiere schlicht und einfach<br />

lieben, was BERTAGLIA (2004) von Züchtern alter <strong>Ziegen</strong>rassen in Südfrankreich bestätigt.<br />

Die ideelle Seite wirkt bei Hobbyhalten noch stärker, zumal viele von ihnen auf Wirtschaft-<br />

lichkeit weniger achten müssen: mit der Zucht alter <strong>Rassen</strong> gehen sie einem Steckenpferd<br />

nach, das ungleich weniger kostet, als andere, und günstigstenfalls sogar noch Gewinn ein-<br />

bringt.<br />

5.3. Wirtschaftlichkeit alter <strong>Rassen</strong><br />

Die in Kapitel 5.1. vorgestellten Übersichten zur Marktsituation in Maishofen geben einen<br />

guten Eindruck vom Umsatz an kleinen Wiederkäuern bei den Herbstversteigerungen im<br />

Pinzgau. Auffallend ist, dass dabei die Leistungsrassen von <strong>Schafe</strong>n, nicht aber von <strong>Ziegen</strong><br />

nachgefragt sind, bei den Generhaltungsrassen aber die genau umgekehrte Situation besteht:<br />

alte Schafrassen haben in Maishofen (noch?) keinen Markt. In Kuchl, Tennengau, hingegen<br />

konnte sich ein Markt für Biolämmer etablieren, bei dem auch Anbieter von Tiroler Stein-<br />

schaf oder Braunem Bergschaf zum Zug kommen.<br />

Bei den Generhaltungsrassen besteht das Hauptziel in der Produktion von Zuchttieren. Nicht<br />

zuchtfähige Kitze werden allenfalls zu Ostern vermarktet, so ferne sie schon ausreichend ent-<br />

wickelt sind. Die Bemühung von Pinzgauer und Pongauer Rassezüchtern geht dahin, ihre<br />

Herden so rechtzeitig zu decken, dass die Kitze zu Ostern das gewünschte Gewicht von 12-14

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