08.12.2012 Aufrufe

Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria

Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria

Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

42<br />

deutliche Präferenzen für Gräser gegenüber Dikotylen. In Süditalien erwiesen FEDELE et al.<br />

(1993) experimentell den Zusammenhang zwischen <strong>Ziegen</strong>rasse und Futterpräferenz: Malta-<br />

<strong>Ziegen</strong> bevorzugten Gräser, Rossa-Mediterranea-<strong>Ziegen</strong> Kräuter. <strong>Ziegen</strong> passen allerdings ihr<br />

Fressverhalten dem angebotenen Futter an (ABIJAOUDÉ et al. 2000). Bei einem Verbu-<br />

schungsgrad von 60 % wurden <strong>Rassen</strong>unterschiede im Verhältnis von Baum/Busch-<br />

Beweidung zu Gras/Kraut-Beweidung gefunden (RAHMANN 1998): Burenziegen zeigten ein<br />

Verhältnis von in etwa 30:25 %, Kaschmirziegen von 25:35%, Bunte Edelziegen von etwa<br />

30:42 % der gesamten Beobachtungszeit; den Rest verbrachten sie mit Ruhen oder anderen<br />

Aktivitäten außer Fressen.<br />

Untersuchungen in Ostafrika ergaben ein deutlich größeres Futterartenspektrum bei <strong>Ziegen</strong> im<br />

Vergleich zu Rind, Schaf und Esel (RUBRUCK 1993). ISENBERG et al. (1993) fanden einen<br />

Zusammenhang zwischen einer relativ niedrigen Tagestemperatur bei gleichzeitig erhöhter<br />

Luftfeuchtigkeit und dem Schälen von Weißdornbüschen durch <strong>Ziegen</strong>.<br />

Zwar nehmen auch <strong>Schafe</strong>, insbesondere alte <strong>Rassen</strong> wie das Alpine Steinschaf (Foto 3.3.),<br />

Gehölzpflanzen gerne an, ihr Nahrungsschwerpunkt liegt jedoch eindeutig bei der Wiesenve-<br />

getation (vgl. KÖSTLER & KROGOLL 1991) und sie verbringen den Großteil ihrer Zeit mit Gra-<br />

sen (LYNCH et al.1992). SPATZ et al. (1978) regen daher zu Recht eingehende Untersuchungen<br />

zur Klärung der Frage an, ob mit Schafbeweidung eine wirksamere Kontrolle der Grünerlen<br />

zu erzielen ist, als mit geführter Rinderbeweidung. In dem oben zitierten Witzenhausener<br />

Versuch (KREHL) lag das Verhältnis von Grasen zu Buschfraß in der Herde des Coburger-<br />

Fuchsschafes bei 88 zu 12 %; bei Anwesenheit von <strong>Ziegen</strong> fiel ihr Anteil an Buschfraß auf 2<br />

%. Bezogen auf die Artenzahlen fand SCHUBERT (1986) bei <strong>Schafe</strong>n im Tiefland unter den<br />

bevorzugten Futterpflanzenarten 50 % Büsche und Bäume. Der prozentuale Anteil der Futter-<br />

pflanzentypen bei <strong>Schafe</strong>n im Vergleich zu <strong>Ziegen</strong> verhält sich nach LÖHLE & LEUCHT (1997)<br />

wie folgt: Bäume 2,6 zu 14,9, Büsche 6,7 zu 15,0, Zwergsträucher 23,7 zu 22,5, Kräuter 29,6<br />

zu 22,0 und Gräser 36,9 zu 25,0.<br />

Deutliche <strong>Rassen</strong>unterschiede fand BRAND (2000) zwischen Dorper- und Merinoschafen:<br />

Dorperschafe grasen weniger selektiv, aber auch quantitativ weniger als Merinos; Büsche und<br />

Sträucher nutzen sie hingegen in größerem Ausmaß, womit sie insgesamt auf eine höhere<br />

Futterpflanzenzahl kommen. Nach KREUZER (1994) fressen Heidschnucken im Gegensatz zu<br />

anderen <strong>Rassen</strong> bevorzugt von Zwergsträuchern. Im Übrigen dürfte der Grad an Schafbewei-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!