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Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria

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Koppel als Sommerweide für Alpine Steinschafe und Tiroler Bergschafe. Der Zaun besteht<br />

aus Maschendrahtgitter von einem Meter Höhe. Im letzten Jahrzehnt haben die <strong>Schafe</strong>, unter-<br />

stützt durch menschliche Schwendarbeiten, die gleichen Grünerlenbestände, wie sie außerhalb<br />

der Koppel noch zu sehen sind, gesäubert. Was man stehen gelassen hat, können die <strong>Schafe</strong><br />

offenbar von selbst nicht zurückdrängen. Sie nutzen es als Zufutter (vgl. Foto 3.3.) und in den<br />

Randbereichen als Deckung bei Schlechtwetter oder Sommerhitze. Zur Tränke wurde eine<br />

Quelle in einen Trog geleitet. Die Wiesenvegetation besteht in den steileren Abschnitten zu<br />

einem großen Anteil aus Heidekraut (Foto 4.18.), das die <strong>Schafe</strong> gerne annehmen.<br />

4.2.2. Herdenverhalten<br />

In den Koppeln B und C waren den Freilandbedingungen vergleichbare Vertikalbewegungen<br />

deutlich zu erkennen: in Koppel B nächtigte die <strong>Ziegen</strong>herde bei Schönwetter am oberen<br />

Zaun, bei Regen geteilt unter den beidseitigen Bäumen an den Zaun gedrückt. Gleichfalls den<br />

oberen Rand suchte die Herde zum Nächtigen in Koppel C auf, wobei ihr der dort befindliche<br />

Viehscherm bei Schlechtwetter sehr entgegen kam. Zum Weiden schritten die Tiere im locke-<br />

ren Verband fast täglich die gesamten Koppeln ab.<br />

In Koppel A nutzte die Herde – gleich wie sie zusammengesetzt war – die zentrale Bauminsel<br />

bei jeglichem Bedarf an Unterstand oder Deckung: bei Hitze, Mittagssonne, Belästigung<br />

durch Fliegen, Regen und zur Nachtruhe. Der Baumbestand ist zugleich von innen her so<br />

durchsichtig, dass die <strong>Ziegen</strong> jeden Besucher sofort wahrnehmen konnten. Die raum-zeitliche<br />

Verteilung beim Weiden richtete sich in Koppel A eher nach dem jeweils nachgewachsenen<br />

Futterangebot als nach einer ausgesprochenen Vertikalbewegung.<br />

Deutlich korreliert mit den Infrastrukturen der einzelnen Koppel schienen Eingewöhnung,<br />

Ruhe oder Unruhe in der Herde: In allen drei <strong>Ziegen</strong>koppeln suchten die Tiere nach dem Erst-<br />

einsatz, weidend einen Überblick über ihr neues Aufenthaltsgebiet zu gewinnen. Als ihre<br />

Fresslust offensichtlich eine gewisse Sättigung erfahren hatte, fanden sich die Böcke in Kop-<br />

pel A rasch in der zentralen Baumgruppe zum Ruhen ein und wurden für Stunden nicht mehr<br />

gesehen. Als Wochen später die überzähligen entfernt und einige Weibchen dem verbliebenen<br />

zum Belegen beigesellt wurden, folgten sie sofort diesem Rhythmus.<br />

Auch die Herde in Koppel C gewöhnte sich ohne Schwierigkeiten ein und respektierte den<br />

Zaun von Beginn an. Anders die <strong>Ziegen</strong> in Koppel B: nachdem der erste Hunger gestillt war,<br />

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