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Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria

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riert biologisch dynamische Produktion von <strong>Ziegen</strong> oder <strong>Schafe</strong>n kommt im Raurisertal nicht<br />

vor, wohl aber organisch biologische.<br />

53,8 %, der <strong>Ziegen</strong>halter im Raurisertal bringen ihre Tiere im Stall in Einzelboxen unter, 46,2<br />

% mit vorübergehender Anbindehaltung und 7,7 % im Laufstall; einige von ihnen benützen<br />

auch zwei Haltungsformen, etwa Anbindehaltung und daneben Einzelboxen. Oft besteht die<br />

Möglichkeit, die Kitze nach Bedarf in Gemeinschaftsboxen zu überstellen, um die Mütter zu<br />

schonen. In 89,5 % der Schafställe sind große Gemeinschaftsboxen eingerichtet, die im Grun-<br />

de Laufställe sind; 5,3 % der Schafhalter haben Einzelboxen und 2,6 % sogar Anbindehal-<br />

tung. Die Aufteilung zwischen den Haltungsmöglichkeiten spiegelt die Gruppenverträglich-<br />

keit der beiden Tierarten wider: während <strong>Ziegen</strong> deutliche Individualdistanzen halten, meiden<br />

<strong>Schafe</strong> den direkten Körperkontakt in der Herde nicht (vgl. Kapitel 4.2.2.). Der individuelle<br />

Raumbedarf von <strong>Ziegen</strong> wird besonders deutlich in der begrenzten Umgebung eines Stalls:<br />

rangniedrige Tiere haben im Laufstall oft überhaupt keine Möglichkeit auszuweichen. Vor<br />

allem bei horntragenden <strong>Rassen</strong> beanspruchen die ranghöheren Tiere einen größeren Platz am<br />

Futterbarren für sich (vgl. LORETZ et al. 2004). Da die heimischen alten <strong>Ziegen</strong>rassen sämtlich<br />

gehörnt sind, was einen Teil ihrer beeindruckenden Erscheinung ausmacht, müssen Einrich-<br />

tungen zum Rückzug, wie zum Beispiel verschiedene Etagen (Foto 5.1.) vorhanden sein, sol-<br />

len sie im Laufstall untergebracht werden (vgl. SIMANTKE et al. 1997). Die beste individuelle<br />

Betreuung ist zweifellos in Einzelboxen möglich. Befinden sich diese in einem großräumigen<br />

Stall und gewähren Wandspalten zwischen den Boxen den Durchblick, so ist die Kommuni-<br />

kation der Herde sichergestellt. Das österreichische Bundes-Tierschutzgesetz 2004 sieht beide<br />

Stallmöglichkeiten vor, mit Mindestangaben für den jedem Tier zur Verfügung stehenden<br />

Platz. Anbindehaltung soll in Zukunft nur mehr vorübergehend zum Schutz rangniederer Tie-<br />

re erlaubt sein.<br />

Im Raurisertal dürfen 16 <strong>Ziegen</strong>halter insgesamt etwa 60-65 <strong>Ziegen</strong> auf Almen sömmern,<br />

einzelne Tiere werden oft gemeinsam mit der Milchkuhherde im Heimgut behalten. Von den<br />

<strong>Schafe</strong>n werden ca. 420 Tiere von 30 Haltern gealpt. Ungefähr 150 <strong>Ziegen</strong> und 140 <strong>Schafe</strong><br />

bleiben den Sommer über in Koppeln oder Auslaufhaltung. Trotz der Alpungsmöglichkeit<br />

von 41 % der Rauriser <strong>Ziegen</strong>halter oder 30 % des Rauriser <strong>Ziegen</strong>bestandes, dient keine ein-<br />

zige davon der Almkäseerzeugung: Keiner der <strong>Ziegen</strong>halter ist zugleich auch Almbewirt-<br />

schafter! – Almbauern, die auch <strong>Ziegen</strong> mit auf ihre Milchviehalmen nehmen, gibt es verein-

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