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Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria

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auch bei Pferden eigenständige <strong>Rassen</strong> mit dieser Scheckung gezüchtet. Bei <strong>Schafe</strong>n treten<br />

zwar auch Schecken auf, sie sind aber wegen der uneinheitlichen Wollfarbe unerwünscht.<br />

Nicht nur die Färbung weist die Tauernschecken als eigenständige Rasse aus: in Exterieur,<br />

Kurzhaarigkeit und Behornung besitzen diese <strong>Ziegen</strong> ein einheitliches Erscheinungsbild (vgl.<br />

PRO SPECIE RARA 1995, SAMBRAUS 1996, WALLNER et al. 2000).<br />

Die Hell-Dunkel-Scheckung ist einerseits für den Halter von Vorteil, da die Tiere sowohl im<br />

Schnee als auch vor dunklem Hintergrund gut sichtbar sind. Aber auch das Einzeltier dürfte<br />

damit, solange es sich im rassegleichen Herdenverband und dieser sich uneingeschränkt be-<br />

wegen kann, gut geschützt sein: Lenkt ein einziges, anders als die übrige Gruppe gefärbtes<br />

Tier die Aufmerksamkeit von Fressfeinden auf sich (vgl. z. B. HEMMER 1983), so wirkt eine<br />

Herde Gescheckter verwirrend auf den Betrachter, denn die Körperkonturen des Einzelindivi-<br />

duums lösen sich optisch auf. Dass bei der Zuchtauswahl auf die Scheckenverteilung am Kopf<br />

besonders geachtet wird, also die Augen-Ohren-Partie pigmentiert und beide Seiten getrennt<br />

durch eine ausgesprochene Blässe sind, dient nicht nur der Ästhetik. Sie hat vor allem physio-<br />

logische und ökologische Gründe: Die Pigmentierung der empfindlichen Sinnesorgane<br />

schützt vor der Einstrahlung von UV-Licht, die in höheren Lagen ebenso gefährlich ist wie in<br />

deckungsarmen Steppen- oder Wüstengebieten, weshalb viele Haustiere solcher Regionen<br />

wenigstens um die Augen „Sonnenbrillen“ tragen. Die weiße Stirnblässe wiederholt den<br />

Scheckungseffekt des übrigen Körpers, garantiert daher auch bei verborgenem Rumpf die<br />

Sichtigkeit des Tieres im Gelände.<br />

21<br />

Foto 2.2.: Tauernscheckenziegen<br />

etwa 1930 auf der<br />

Rohrmoos- (heute Wasserfall-)<br />

alm, Rauris, einem der<br />

ehemaligen Hauptzuchtzentren<br />

dieser alten Rasse.

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