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Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria

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mittel auszugehen ist. Eine landwirtschaftliche Neugründung auf Basis von alten <strong>Rassen</strong> klei-<br />

ner Wiederkäuer wäre unfinanzierbar.<br />

Die große Farbvariabilität erschwert bei Tauernschecken die Produktion von Zuchttieren (vgl.<br />

WOKAC 2002), weshalb hier eine durchschnittliche Zahl von 10 Stück pro Jahrgang ange-<br />

nommen wurde. Die Pinzgauer <strong>Ziegen</strong> haben dieses Problem nicht, sind aber billiger im Ver-<br />

kauf; 2003 waren sie bei den Versteigerungen gar nicht nachgefragt. Ein beständiger Absatz<br />

von 15 Zuchttieren der Pinzgauer Ziege ist daher ebenso fiktiv wie die Stabilität der Preise für<br />

Tauernschecken, deren Höhe momentan der starken Nachfrage zuzuschreiben ist. Die Ver-<br />

bandsprovision von 7 % jeder Nettoverkaufssumme knüpft jedenfalls an diese Preise an. Für<br />

jede Rasse gleich sind hingegen die verkaufsunabhängigen Gebühren des Zuchtverbandes für<br />

<strong>Schafe</strong> und <strong>Ziegen</strong>. Somit ergibt sich eine Differenz von knapp € 1.130,- zwischen dem Jah-<br />

reseinkommen aus der Produktion von Tauernschecken im Vergleich zu Pinzgauer <strong>Ziegen</strong>,<br />

die Marktsituation der letzten Jahre vorausgesetzt. Nicht berücksichtigt wurden bei dieser<br />

Aufstellung die Milchgewinnung, die beispielsweise in der Veredelung auf der Alm einen<br />

weiteren Beitrag zum Einkommen liefert; im Falle der Alpung von kleinen Wiederkäuern<br />

sieht das ÖPUL zusätzlich eine Förderung von € 50,87 pro Stück, mit einem Zuschlag für<br />

Behirtung von € 21,8, vor (GRÜNER BERICHT 2004, Tab. 7.1.14a). Nicht berücksichtigt sind<br />

ferner die anderen vermarktbaren Produkte, wie Haut oder Fell – auch hier wird die bunte<br />

Scheckung vielfach als attraktiver empfunden – sowie die Hörner von beiderlei Geschlecht<br />

für Teufelsmasken (Foto 5.2.). Produkte für die Eigenversorgung wie Milch und Fleisch tra-<br />

gen noch zur Senkung der Lebenshaltungskosten bei, fallen also indirekt ins Gewicht. Selbst-<br />

vermarktung von mindestens den Produkten, die keinen Hygienebestimmungen unterliegen,<br />

betreibt fast jeder Züchter alter <strong>Ziegen</strong>rassen im Untersuchungsgebiet. – Für gefährdete<br />

Schafrassen gilt im Prinzip das Gleiche, wobei die Ab-Hof-Preise schwerer kalkulierbar sind<br />

und allenfalls noch ein geringer Gewinnanteil aus der Wollproduktion dazu käme, welche<br />

aber aufgrund der relativ unspezialisierten Haarqualität nur für einen sehr beschränkten Ab-<br />

nehmerkreis geeignet ist. Die alpine Freilandhaltung verhindert gerade die Ausbildung der<br />

Feinwolligkeit (AMSCHLER 1937).<br />

Von den anzunehmenden Fixausgaben und gemessen am tatsächlichen Zuchtwert der alten<br />

<strong>Rassen</strong> stellen die Beiträge und Gebühren an den Zuchtverband die größte finanzielle Belas-<br />

tung dar: Jedes Zuchttier kostet mindestens € 6,50 plus seinen Anteil am jährlichen Mit-<br />

gliedsbeitrag des Betriebes von € 30,-; für die Zulassung eines Bockes zur Zucht kommen

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