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O+P Fluidtechnik 10/2016

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SIMULATION<br />

mobilindustrie aus Kunststoff herstellt: Im Herstellungsprozess wird<br />

flüssiger Kunststoff mit Hilfe von Druckluft in ein Presswerkzeug gefüllt.<br />

Bevor es sich wieder öffnet, wird die Druckluft über eine Entlastungsleitung<br />

kontrolliert abgelassen. Falls dies aber nicht geschieht,<br />

könnte die Druckluft explosionsartig entweichen und Personen in<br />

der Umgebung gefährden. Die Produktionsverantwortlichen sollten<br />

daher ein Sicherheitskonzept entwickeln, um Personenschäden,<br />

aber auch Schäden an der Anlage selbst zu vermeiden.<br />

Eine Schutzvorrichtung, eine sogenannte Schürze, sollte an dem<br />

Werkzeug angebracht werden, die den Luftstrom nach unten<br />

ablenkt und damit mögliche Gefahren abwendet. Doch welche<br />

Materialien sind am besten geeignet, um den Zweck zu erfüllen?<br />

Wie muss die Blende dimensioniert sein? Und welche Kräfte wirken<br />

auf die Befestigungspunkte?<br />

STRAHLKRÄFTE BERECHNEN<br />

Im Auftrag des Anlagenbetreibers beantworteten die Sachverständigen<br />

von TÜV SÜD Industrie Service diese Fragen. Mit fluiddynamischen<br />

Berechnungen ermittelten sie, welche Strahlkräfte auf die<br />

Schürze und ihre Befestigungspunkte im Störfall einwirken, und<br />

bewerten das ausgewählte Material sowie die Dimensionierung der<br />

Schürze und der Verankerung. Dabei waren zwei Parameter maßgebend.<br />

Die Strömungsgeschwindigkeit, mit der die Luft aus dem<br />

Werkzeug entweicht, und der damit im Zusammenhang stehende<br />

Luftmassestrom, also die Menge der austretenden Luft pro Zeiteinheit.<br />

Direkt nach dem Öffnen des Werkzeugs ist die Druckdifferenz<br />

zwischen dem Inneren des Werkzeugs und der Umgebung und somit<br />

die die Strömungsgeschwindigkeit am größten. Die maximale Austrittsgeschwindigkeit<br />

wird jedoch durch die Schallgeschwindigkeit,<br />

die eine Funktion des Drucks und der Dichte des eingeschlossenen<br />

Gases ist, begrenzt. Sie beträgt im vorliegenden Fall 340 m/s. Gleichzeitig<br />

ist der durch den Spalt austretende Luftmassestrom unmittelbar<br />

nach dem Öffnen aufgrund der schmalen Spaltbreite gering.<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 39<br />

Dietzel.indd 1 13.09.<strong>2016</strong> 14:43:06

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