O+P Fluidtechnik 10/2016
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STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />
01 PAM-199-P, Leistungsverstärker mit analoger Schnittstelle<br />
typischen Ventile der verschiedenen Hydraulikhersteller ansteuern<br />
zu können, ist eine flexible Einstellung aller relevanten<br />
Parameter möglich. Vorteilhaft: der Anwender muss sich nur<br />
einmal einarbeiteten.<br />
Die typischen Funktionen wie unterschiedliche Eingangssignale,<br />
Rampenbildner, MIN-MAX Einstellung ohne gegenseitige Beeinflussung,<br />
Kennlinienlinearisierung und Signalüberwachungen<br />
werden ergänzt durch eine funktional erweiterte Software zur<br />
Magnetansteuerung, die sowohl eine freie PWM-Frequenzeinstellung<br />
erlaubt, als auch die Möglichkeit eines zusätzlichen<br />
unabhängigen Dithers bietet. Darüber hinaus zeichnet sich die<br />
Baugruppe durch die folgenden Punkte aus:<br />
n Spannungsbereich von <strong>10</strong> V bis 30 V,<br />
n USB-Schnittstelle,<br />
n verschiedene Modi (zum Beispiel Ansteuerung von einem<br />
Wegeventil mit zwei Magneten oder von zwei getrennten Drosselventilen),<br />
n kurzschlussfest, übertemperaturfest.<br />
NEUE ANFORDERUNGEN DER INDUSTRIE 4.0<br />
Das Internet lehrt uns: Industrie 4.0 ist ein Organisationsgestaltungskonzept,<br />
das aus vier grundlegenden Organisationsgestaltungsprinzipien<br />
besteht: Vernetzung, Informationstransparenz (Die Fähigkeit,<br />
ein virtuelles Abbild der realen Welt zu erstellen), Technische<br />
Assistenz und Dezentrale Entscheidungen (Die Fähigkeit von cyberphysischen<br />
Systemen, eigenständige Entscheidungen zu treffen).<br />
Durch diese neuen Anforderungen ergeben sich auch neue<br />
Aufgaben und Möglichkeiten für die neuen Leistungsverstärker:<br />
n Vernetzung: Über die Busanbindung ist der Leistungsverstärker<br />
an die digitale Informationsautobahn der Automatisierung<br />
angeschlossen.<br />
n Informationstransparenz: Durch die Vernetzung ist der Leistungsverstärker<br />
keine undurchsichtige „Black Box“ mehr. Seine Parameter<br />
sind in der übergeordneten Maschinensteuerung ebenso<br />
sichtbar wie interne Diagnosedaten und zusätzliche Messgrößen<br />
(z.B. die Versorgungsspannung). Hierdurch kann der Maschinenbetreiber<br />
Fehlfunktionen leichter erkennen und schneller beheben.<br />
n Technische Assistenz: Die über den Bus abrufbaren Informationen<br />
bieten ein detailliertes Bild über den Zustand des Gerätes. Hier ist<br />
noch Raum für künftige Weiterentwicklungen, wie etwa Assistenten<br />
für eine noch leichtere Inbetriebnahme.<br />
n Dezentrale Entscheidungen: Die Sollwertaufbereitung durch<br />
Rampen und Kurvenfunktionen sind dezentrale Funktionen,<br />
ebenso wie die Magnetromregelung. Diese werden im Leistungsverstärker<br />
autonom und zeitoptimiert umgesetzt und belasten die<br />
übergeordnete Ebene nicht.<br />
Weiterhin wird die analoge Schnittstelle durch die digitale Schnittstelle<br />
ersetzt. Dies hat zur Folge, dass es durch die standardisierte<br />
Verkabelung zu weniger Fehlern kommt und dass die Signale<br />
gleichzeitig fehlerfrei übertragen werden.<br />
ABER IST DAS NICHT VIEL ZU TEUER?<br />
Die bisherigen Möglichkeiten der Feldbusankopplung – besonders<br />
wenn die Stückzahl nicht sehr hoch ist – kann als relativ teuer<br />
bezeichnet werden, nur der CAN-Bus, der in vielen Mikrokontrollern<br />
integriert ist, bot bisher ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Mit der Mikrocontroller-Familie XMC4000 kann dieses gute<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis auf Anwendungen mit Ethernet-<br />
Ankopplungen erweitert werden.<br />
Die mögliche Lösung ist in der XMC4000 Prozessorfamilie von<br />
Infinion zu finden. Diese Prozessoren sind von den technischen<br />
Daten her optimal für hydraulische<br />
Anwendungen (mobile Steuergeräte,<br />
On-Board-Elektronik aber<br />
auch für externe Lösungen)<br />
geeignet. Die Rechenleistung<br />
ist ca. 20fach höher, als<br />
für einen Leistungsverstärker<br />
nötig. Das heißt, es kann<br />
viel „Intelligenz“ für eine erweiterte<br />
Diagnose bzw. für zusätzliche<br />
Regelaufgaben implementiert werden. Das Besondere ist aber, dass<br />
der ARM CORTEX M4 Kern um eine EtherCAT-Schnittstelle<br />
erweitert wurde. Doch was bedeutet das?<br />
Die neu vorgestellten Derivate XMC4800 und die preiswertere Variante<br />
XMC4300 ermöglichen es nun, eine EtherCAT-Schnittstelle<br />
ohne erheblichen zusätzlichen Aufwand einzusetzen. Durch die<br />
Integration von Ethernet-Schnittstellen, besonders von der EtherCAT<br />
aber auch der ProfiNet-Schnittstelle, kann die Feldbusankopplung<br />
mit nur geringen Mehrkosten gegenüber den bisherigen Baugruppen<br />
mit analogen Schnittstellen realisiert werden. Neben diesen Eigenschaften<br />
sind u.a. folgende Funktionen integriert:<br />
n ARM CORTEX M4 Prozessor, 144 MHz,<br />
n Floating Point Unit,<br />
54 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>