O+P Fluidtechnik 10/2016
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STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
PWM-FREQUENZEINSTELLUNG<br />
Die PWM-Frequenzeinstellung wird bei vielen<br />
Produkten und Hydraulikherstellern auch als<br />
Dithereinstellung bezeichnet. Hierdurch kommt es<br />
oft zu Fehlinterpretationen.<br />
n Der Dither ist ein überlagertes Zittersignal<br />
(Brummsignal), wodurch die Hysterese des Ventils<br />
reduziert wird.<br />
n Das Zittersignal wird durch einen Wechselstromanteil<br />
im PWM-Signal generiert.<br />
Dies kann direkt durch das PWM-Signal erfolgen<br />
oder durch ein von der PWM-Frequenz unabhängiges<br />
amplitudenmoduliertes Signal, das über<br />
die Frequenz und die Amplitude an das Ventil<br />
angepasst wird.<br />
n Endstufen mit niedrigen PWM-Frequenzen,<br />
typisch < 300 Hz, generieren das Zittersignal<br />
direkt.<br />
n Endstufen mit hohen PWM-Frequenzen, typisch<br />
> 2000 Hz, benötigen einen zusätzlichen Dither.<br />
Welcher der beiden Lösungsansätze der bessere<br />
ist, hängt im Wesentlichen vom Ventil ab.<br />
Niedrige PWM-Frequenzen haben den generellen<br />
Nachteil, dass es zu einem relativ trägen<br />
Verhalten bei der Ventilansteuerung kommt und<br />
gleichzeitig eine zusätzlich große Totzeit durch<br />
die PWM-Frequenz (<strong>10</strong>0 Hz entspricht <strong>10</strong> ms<br />
Totzeit) vorhanden ist.<br />
POINTIERT<br />
INDUSTRIE 4.0 STELLT NEUE HERAUSFORDE-<br />
RUNGEN AUCH AN LEISTUNGSVERSTÄRKER<br />
MIT DER ETHERCAT-SCHNITTSTELLE HÄLT DIE<br />
DIGITALISIERUNG EINZUG<br />
ÜBERSCHAUBARE KOSTEN DANK NEUER<br />
MIKROPROZESSORFAMILIE<br />
Je nach Anforderungen hat jede Bauform ihre Vor- und Nachteile.<br />
Auf breiter Ebene haben sich heute die On-Board-Elektronik und<br />
die Snap-On-Modultechnik durchgesetzt. Das Europakartenformat<br />
ist durch den mechanischen Aufbau bedingt zu teuer, Steckerverstärker<br />
sind relativ einfach aufgebaut, aber auch eine preiswerte<br />
Alternative zur On-Board-Elektronik (besonders bei einmagnetigen<br />
Ventilen). Die meisten Leistungsverstärker, die in SPSen integriert<br />
sind, haben diverse technische Einschränkungen, und die Einsatzmöglichkeit<br />
muss vorab genau beurteilt werden.<br />
Die On-Board-Elektronik erleichtert den Einsatz, da eine<br />
optimierte Elektronik zusammen mit dem Ventil als eine Einheit<br />
geliefert und somit eine Austauschbarkeit im Wartungsfall ohne<br />
Fachpersonal ermöglicht wird. Die Anschaffungskosten sind jedoch<br />
meist hoch, da die Elektronik und das Elektronikgehäuse auf<br />
kritische Umgebungsbedingungen hin ausgelegt sein müssen.<br />
Dasselbe gilt für 6+PE Stecker plus das typische 7-polige Kabel.<br />
Viele dieser On-Board-Elektroniken (abhängig vom Hersteller)<br />
bieten gleichzeitig eine Möglichkeit der kundenspezifischen Parametrierung.<br />
Steht die einfache Austauschbarkeit im Wartungsfall<br />
im Vordergrund, so sollte auf diese Möglichkeit verzichtet werden,<br />
da durch eine anwendungsspezifische Parametereinstellung der<br />
technische Vorteil der OBE konterkariert wird.<br />
Die Snap-On-Technik bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis,<br />
die höchste Flexibilität und den besten Funktionsumfang, der heute<br />
für den Einsatz von Proportionalventilen wichtig ist. Neben dem<br />
platzsparenden Einsatz im Schaltschrank und der einfachen Verkabelung<br />
zum Ventil mit einem oder zwei DIN Würfelsteckern, der<br />
direkten und kurzen Verbindung zur SPS sind alle neueren<br />
Snap-On-Module digital aufgebaut und bieten eine erweiterte<br />
Funktionalität, wie sie mit der älteren, analogen Elektronik nicht<br />
möglich war. Ein weiterer und mit der wichtigste Vorteil der<br />
digitalen Realisierung besteht in der Möglichkeit, die Parametersätze<br />
zu speichern sowie zu drucken und so den Datenaustausch<br />
(besonders bei Serienanwendungen) zu erleichtern.<br />
UNIVERSELL UND ROBUST<br />
Nach fast 15 Jahren Erfahrung mit digitalen Leistungsverstärkern<br />
wurde die Baugruppe PAM-199-P der W.E.St. Elektronik GmbH<br />
als eines der universellsten und robustesten Geräte auf dem<br />
Hydraulikmarkt fertiggestellt. Konsequent entwickelt, um alle<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 53