O+P Fluidtechnik 10/2016
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WETTLAUF GEGEN ERDBEBEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Innerhalb eines Jahres wurde in Messina ein<br />
hochmodernes Erdbebenforschungs zentrum aus<br />
dem Boden gestampft. Ingenieure von Bosch<br />
Rexroth koordinierten das Projekt und legten das<br />
Gesamtsystem aus. Zudem lieferte das<br />
Unternehmen alle Komponenten für die<br />
Erdbebensimulatoren.<br />
Weltweit machen sich Forscher Gedanken, wie wir uns<br />
vor Erdbeben schützen können. Ein vielversprechender<br />
Ansatz sind seismische Isolatoren. Sie federn das<br />
Fundament bei Beben ab – wie ein Stoßdämpfer fürs<br />
Haus. Bruno Fazzari, Prüftechnikexperte bei Bosch Rexroth in<br />
Italien, erklärt hierzu: „Das Problem war, dass man die Isolatoren<br />
bisher verlässlich nur verkehrt herum testen konnte. Sie wurden am<br />
Fundament angebracht und hydraulische Kolben bewegten das<br />
Testhaus.“ In Wirklichkeit bewegt sich aber die Erde und nicht das<br />
Haus. Darum entstand an der Universität Messina auf Sizilien die<br />
Idee, einen Erdbebensimulator zu bauen, mit dem sich die Isolatoren<br />
endlich wie bei einem tatsächlichen Beben testen lassen.<br />
Bosch Rexroth gewann die Ausschreibung als technischer<br />
Ausstatter für die drei Test- und Forschungssysteme, und das italienische<br />
Projektteam unter der Leitung von Andrea Palopoli begann<br />
unverzüglich mit der Umsetzung, denn der Zeitplan war sehr eng.<br />
„Im Juni 2014 unterschrieb Bosch Rexroth in Italien den Vertrag.<br />
Der sah vor, das Labor bis Juli 2015 fertigzustellen und dann im<br />
September die Forscher zu schulen. Uns war klar, dass ein Jahr<br />
intensiver Arbeit vor uns lag“, so Jack Bergmans, der als Projektcoach<br />
bei Bosch Rexroth in den Niederlanden arbeitet und das<br />
italienische Projektteam unterstützte.<br />
EIN FELS AUF GRÜNEM FELD<br />
Neben der technischen Projektierung übernahm das Unternehmen<br />
sowohl die Verantwortung für das Gesamtsystem als auch die<br />
Gesamtkoordination der Bauarbeiten. „Als wir am Baugelände<br />
ankamen, fanden wir ein grünes Feld vor, und da, wo das Labor<br />
stehen sollte, lag ein riesiger Fels, der zuerst abgetragen werden<br />
musste“, erzählt Bruno Fazzari. Noch in derselben Woche im Juni<br />
46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>