08.12.2012 Aufrufe

Medien- und Massenkommunikation: Begriffe und Modelle

Medien- und Massenkommunikation: Begriffe und Modelle

Medien- und Massenkommunikation: Begriffe und Modelle

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

http://www.mediaculture-online.de<br />

Telekommunikationsfirmen aus 26 europäischen Ländern) seit Ende der 80er Jahre in<br />

fast 200 Ländern zugleich: 1992 gehen die beiden Konkurrenten D 1 (Telekom) <strong>und</strong> D 2<br />

(Mannesmann) auf den Markt. Die Zuwachsraten explodieren in wenigen Jahren, so dass<br />

inzwischen bei etwa 40 Mio Teilnehmern eine Sättigung erreicht sein dürfte. Mit dem<br />

neuen Kapazitätsstandard UMTS (Universal Mobile Telecommunications System), deren<br />

Lizenzen die Anbieter in Deutschland für fast 50 Milliarden € vom Staat ersteigern<br />

müssen, sucht die Branche die Integration von Computer, Internet, Video <strong>und</strong> Telefonie,<br />

mindestens auf dem handlichen Display zu erzielen.<br />

Inzwischen haben etliche dieser Visionen konjunkturelle Dämpfer erlitten; die “new<br />

economy” gilt als gescheitert oder hat sich als zwar nützlicher, aber nicht substituierender<br />

Faktor der Wirtschaft erwiesen, den die “old economy” zur weiteren Expansion,<br />

Fusionierung <strong>und</strong> Effizienzsteigerung integriert. Mit Daten <strong>und</strong> Werbung allein lässt sich<br />

wohl auf Dauer keine eigenständige, immense Wertschöpfung betreiben, wie viele<br />

Internet-Anbieter – nicht zuletzt die ‘online’ gegangenen <strong>Medien</strong>betreiber selbst –<br />

erfahren müssen. Gleichwohl sind WWW <strong>und</strong> Internet aus dem gewerblichen wie privaten<br />

Alltag nicht mehr wegzudenken <strong>und</strong> werden ihre technischen wie kommunikativen<br />

Weiterentwicklungen gewärtigen, wenn auch nicht mehr in der Rasanz <strong>und</strong> den<br />

gigantischen Ausmaßen, wie ihnen vor wenigen Jahren noch prognostiziert wurde<br />

(Kubicek 1998; Münker/Roesler 1997; 2002).<br />

Aus medientechnischer Sicht besteht weitgehend Einigkeit, dass mit Gutenbergs<br />

Drucktechnik <strong>und</strong> den daraus folgenden Veränderungen für Schrift, Kommunikation <strong>und</strong><br />

Kultur die erste Kommunikationsrevolution erfolgt ist, über deren strukturellen<br />

Auswirkungen seither unentwegt räsoniert wird, nicht zuletzt aus heutiger Sicht, mit Blick<br />

auf die anstehenden Transformationen: nicht nur hinsichtlich der Entstehung des<br />

modernen Literaturmarktes, der Entwicklung der Printmedien <strong>und</strong> der Verbreitung der<br />

Lesefähigkeit, sondern auch <strong>und</strong> vor allem hinsichtlich der Herausbildung der<br />

Wissenschaften, von Tradition <strong>und</strong> der Kultur – etwa der Renaissance der Antike –, der<br />

Formierung des Bürgertums <strong>und</strong> seiner politischen Forderungen nach Öffentlichkeit <strong>und</strong><br />

Demokratie sowie der Entwicklung individuellen Bildung bis hin zu Fähigkeiten der<br />

sequenziellen Wahrnehmung <strong>und</strong> des logischen Denkens.<br />

12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!