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Medien- und Massenkommunikation: Begriffe und Modelle

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offensichtlichsten die anhaltende Transformation <strong>und</strong> Fusion von Kommunikation<br />

markiert. Zugleich kennt es aber auch Abschottungen, die mindestens formal Privatheit<br />

signalisieren (auch wenn sie technisch überwindbar sind): Die diversen News- <strong>und</strong><br />

Chatting-Groups machen sich durch Zugangsschwellen <strong>und</strong> Accounts begrenzt exklusiv;<br />

Intranets schließen sich noch massiver ab <strong>und</strong> vernetzen nur bekannte Adressen, etwa<br />

als interne Firmenkommunikation.<br />

Noch sind einige Übertragungswege analog, wie etwa bei den klassischen<br />

Massenmedien. Manche haben bereits beide Varianten wie etwa die gedruckte <strong>und</strong> die<br />

Online-Zeitung. Hörfunk <strong>und</strong> Fernsehen stehen unmittelbar vor ihrer Digitalisierung (ab<br />

2003); ihre Verwirklichung ist kein technisches Problem mehr, sondern vorrangig ein<br />

marktstrategisches. Aber die Besitz- <strong>und</strong> Machtverhältnisse auf den Märkten des digitalen<br />

R<strong>und</strong>funks sind mächtig umkämpft; sie sind weder zwischen den öffentlich-rechtlichen<br />

<strong>und</strong> den privaten Betreibern noch unter den privaten selbst hinreichend geklärt, wie der in<br />

den 90er Jahren ausgetragene Kampf zwischen den <strong>Medien</strong>konzernen Bertelsmann <strong>und</strong><br />

Kirch <strong>und</strong> der Zusammenbuch des Kirch-Imperiums zu Beginn des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

exemplifizieren.<br />

Wie Zeichen <strong>und</strong> Daten übertragen <strong>und</strong> verbreitet werden, hängt von ihrer Funktion <strong>und</strong><br />

Publizierbarkeit, also von den entsprechenden Intentionen ihrer Urheber, ab. Insofern<br />

finden sich wiederum alle Varianten, von der Geheimhaltung <strong>und</strong>/oder Vertraulichkeit bis<br />

hin zur uneingeschränkten Zugänglichkeit <strong>und</strong> Publizität. Allerdings können ihre Urheber<br />

sie nur noch begrenzt sichern <strong>und</strong> entsprechend kategorisieren. Denn elektronische<br />

Daten sind tendenziell dechiffrierbar, so dass sich die Grade von Öffentlichkeit <strong>und</strong><br />

Zugänglichkeit für die Nutzung <strong>und</strong> aus Sicht der Technik möglicherweise anders<br />

darstellen als für die Urheber <strong>und</strong> Verbreiter. Um ihre Interessen kümmert sich das seit<br />

Juli 2003 verschärfte Urheberrecht in der B<strong>und</strong>esrepublik (Branahl 2002, 199ff). Doch es<br />

ist nur eine nationale Vorsorge, keine internationale; <strong>und</strong> außerdem sind rechtliche<br />

Schranken noch lange keine technische, d. h., für entsprechend versierte Interessenten<br />

sind sie letztlich überwindbar.<br />

Elektronische Daten sind allerorts (nahezu) gleichzeitig mit ihrer Schöpfung <strong>und</strong> Eingabe<br />

verfügbar, so dass nicht nur der Zeitverzug innerhalb der Produktion, der durch diverse<br />

Phasen der Materialisierung <strong>und</strong> Gestaltung – etwa beim Druck – verursacht wird, wegfällt<br />

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