Medien- und Massenkommunikation: Begriffe und Modelle
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medial, <strong>und</strong> betont oder beklagt die anhaltende Mediatisierung (Mittelbarkeit) oder<br />
Medialisierung aller Lebensbereiche. In den öffentlichen Diskussionen <strong>und</strong> Darstellungen<br />
überbieten sich folglich ständig modische Schlagwörter, die meist wenig analytische<br />
Substanz haben <strong>und</strong> nicht selten wieder verschwinden: Lauteten sie in den achtziger<br />
Jahren noch ‘neue <strong>Medien</strong>’ – gemeint waren damals die neuen Übertragungswege für<br />
Hörfunk <strong>und</strong> Fernsehen, nämlich Kabel <strong>und</strong> Satellit, die freilich zu jenen neuen<br />
Organisationsformen <strong>und</strong> Besitzverteilungen, zur dualen R<strong>und</strong>funkstruktur in Deutschland,<br />
führten –, so sind spätestens seit den 90er Jahren sämtliche elektronischen<br />
Komponenten im Gespräch: zunächst der Personal Computer (PC) <strong>und</strong> neue opto-<br />
elektronische Speicherträger wie CD, CD-ROMs, mitunter auch schon CD-Videos oder –<br />
heute – DVDs (digital versatile disc), inzwischen sind alle digitalen Formen technisch<br />
denkbar oder schon erprobt: für die Fotografie <strong>und</strong> für Video, künftig auch für Hörfunk<br />
(digital audio broadcasting [DAB]) <strong>und</strong> fürs Fernsehen (digital video broadcasting [DVBI).<br />
Hinzu kommen digitale, weltweite <strong>und</strong> dezentrale Übertragungswege mittels Kabel,<br />
Satelliten oder auch Funkstrecken, die sich in Etiketten wie Vernetzung, Online, E-Mail,<br />
Internet, Multimedia niederschlagen <strong>und</strong> Transformationen bewirken oder/<strong>und</strong><br />
befürchteten lassen. Sie beeindrucken oder irritieren durch Schlagwörter wie<br />
Globalisierung der Kommunikation, Datenautobahn (“information highways”), Interaktivität,<br />
vernetztes Denken, virtuelle Welten, Cyberspace, “global village”, die gleichwohl ständig<br />
mit wechselnden Bedeutungen gefüllt werden <strong>und</strong> in den öffentlichen Konjunkturen auf-<br />
<strong>und</strong> absteigen. Letztlich wollen sie – ob spektakulär oder gelassen – anzeigen, dass sich<br />
in den Kommunikations- <strong>und</strong> Verkehrsformen zugleich Gr<strong>und</strong>legendes wie Radikales<br />
ändert <strong>und</strong> sich dadurch die Gesellschaft neu formiert. Wie man diese Veränderungen<br />
bewertet, hängt letztlich von der Position <strong>und</strong> der Einschätzung ab, die man zur Technik<br />
<strong>und</strong> zum sozialen Wandel einnimmt.<br />
Sucht man terminologischen Halt, erweist sich wohl der Begriff des Mediums immer noch<br />
als der gr<strong>und</strong>legendste, mindestens markanteste: Mit ihm wurde bislang die personale,<br />
direkte Kommunikation von der <strong>Massenkommunikation</strong> kategorial getrennt. Gleichzeitig<br />
wurde die Phase seit dem Aufkommen der Massenmedien von der Epoche des<br />
Buchdrucks davor geschieden <strong>und</strong> als die der <strong>Massenkommunikation</strong> bezeichnet, die<br />
primär von den einseitigen Verteilmedien bestimmt wurde <strong>und</strong> wird. Allerdings wird diese<br />
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