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Medien- und Massenkommunikation: Begriffe und Modelle

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(Film)Bildern, Texten, Geräuschen <strong>und</strong> Musik, auch wenn seine Zeichen noch analog <strong>und</strong><br />

materialisiert gespeichert sind. Deshalb kann er seine Bilder <strong>und</strong> Töne nur in festen<br />

Sequenzen veranschaulichen <strong>und</strong> nicht – wie die digitalen Versionen – in potenziell<br />

beliebiger Folge <strong>und</strong> Kombination. Auch können analoge Speichermedien keine meta-<br />

kommunikativen Optionen anbieten, mit denen die Zeichencorpora vielfältig erschlossen,<br />

verknüpft <strong>und</strong> über “Links” verb<strong>und</strong>en werden. Solch kommunikative Mehrwert-<br />

Funktionen, die der Nutzer (“user”) mit geeigneter Software durchführen kann,<br />

ermöglichen besagte interaktive Komponenten. Als Hyper-Kapazitäten – als Hypertexte<br />

oder gar Hybridmedien – eröffnen sie vielfältige, fast individualisierte<br />

Nutzungsmöglichkeiten, die jeden User nicht mehr als abhängigen Rezipienten, sondern<br />

als selbstbestimmenden Kommunikator erscheinen lassen; mindestens die einschlägige<br />

Werbung feiert ihn so, <strong>und</strong> gewiss sind künftig dafür noch weitere technische<br />

Innovationen zu erwarten (Berghaus 1994; Gabriel 1997; Münker/Roesler 1997; 2002).<br />

Vermutlich werden daher künftig noch andere Bezeichnungen als Multimedia auftauchen,<br />

um sowohl die sich noch erhöhende Vielfalt von <strong>Medien</strong> als auch mögliche funktionale<br />

Differenzierungen <strong>und</strong> Novitäten begrifflich zu fassen.<br />

Medial bzw. mittelbar wird durch sie auf verschiedene Weise (ursprüngliche)<br />

Kommunikation, d. h. das unmittelbare Gegenüber <strong>und</strong> die gemeinsame<br />

Kommunikationssituation zwischen den Kommunzierenden, wie sie bei der personalen<br />

Kommunikation besteht, aufgehoben: Gemeinsamer Raum, identische Zeit, unmittelbarer<br />

sinnlicher Kontakt <strong>und</strong> soziales Vis-à-Vis als Kriterien für die Kommunikationssituation<br />

bestehen nicht mehr, sondern werden durch technische Transmissionen oder auch<br />

Suggestionen ersetzt. Jeweils unterschiedlich sind die kommunikativen Funktionen <strong>und</strong><br />

Folgen:<br />

– In der fixierten textlichen Kommunikation leistet allein die schriftliche, gedruckte<br />

Sprache die medialen Übermittlungen; entsprechend ausführlich, abgewogen, präzise,<br />

korrekt <strong>und</strong> verbindlich bis hin zu vielfältigen Red<strong>und</strong>anzen muss sie gepflegt werden;<br />

zusätzliche prosodische <strong>und</strong> nonverbale Kommunikationsformen wie Tempo,<br />

Intonation, Akzent, Mimik, Gestik etc. kann sie nicht transportieren.<br />

– Bei der interaktiven textlichen Kommunikation mittels Online-Vernetzungen machen<br />

sich Formen mündlicher, umgangssprachlicher Kommunikation bemerkbar, wie sie<br />

früher nur in recht persönlichen <strong>und</strong>/oder alltäglichen Notizen üblich waren, so dass<br />

man bereits von einer neuen, elektronisch gestützten Mündlichkeit spricht, die bei E-<br />

Mail, in Chat- <strong>und</strong> News-Groups gepflegt wird; sie integriert auch mehr <strong>und</strong> mehr<br />

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