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Medien- und Massenkommunikation: Begriffe und Modelle

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http://www.mediaculture-online.de<br />

2002); für die Europäische Union strebt die EUKommission eher wirtschaftspolitische,<br />

sprich: deregulierende Fassungen an, die alle <strong>Medien</strong> eher als Wirtschafts- denn als<br />

Kulturgüter sehen. Damit ergeben sich nicht unerhebliche Divergenzen zwischen<br />

nationalen <strong>und</strong> europäischen Regelungen (Meckel/Kriener 1996; Dörr 2002).<br />

4. Diverse <strong>Medien</strong>begriffe<br />

Wie bereits ausgeführt, sind Definitionen <strong>und</strong> Qualitäten der <strong>Medien</strong>begriffe recht<br />

vielfältig, von Extremen, Reichweiten <strong>und</strong> Widersprüchen gekennzeichnet, beeinflusst<br />

vom Verständnis von Kommunikation <strong>und</strong> Wirklichkeit, wie sie ihrerseits solche<br />

Auffassungen prägen (Leschke 2003, 12ff). Über die bereits genannten Typen hinaus<br />

seien hier folgende <strong>Medien</strong>begriffe paradigmatisch aufgeführt. Sie lassen sich –<br />

erwartungsgemäß (Faulstich 2002b, 20) – nicht ganz trennscharf voneinander abgrenzen,<br />

sind teils unabhängig voneinander, teils konkurrieren sie miteinander; aber sie lassen sich<br />

auch nicht mit einem Federstrich vereinheitlichen oder in einer vorgeblich alles<br />

umfassenden Definition normativ unterbringen (Ebd., 26).<br />

4.1. Der universale <strong>Medien</strong>begriff<br />

Die universelle Bedeutung von <strong>Medien</strong> ist bereits umrissen worden; sie findet sich sowohl<br />

in sprachlich-linguistischen, allgemein philosophischen, aber auch transzendentalen-<br />

esoterischen Kontexten. Für die medientheoretische Diskussion stieß der kanadische<br />

<strong>Medien</strong>philosoph Marshall McLuhan in den 60er Jahren mit seinen weltweit verbreiteten<br />

Bestsellern heftige Debatten mit säkularen Ausmaßen an; aber sein <strong>Medien</strong>begriff als<br />

“Erweiterung des Menschen”, womit er auf anthropologische Sichtweisen auf das<br />

“Mängelwesen Mensch” (A. Gehlen) angespielte, setzte sich weit weniger durch,<br />

wenngleich inzwischen seine Thesen wieder aufgegriffen wurden <strong>und</strong> sogar eine<br />

fortgeführte “Tradition des McLuhanismus” konstatiert werden kann (Balten u. a. 1997;<br />

Ludes 1997, 77ff; Kloock/Spahr 2000, 39ff).<br />

In den philosophischen <strong>und</strong> kulturgeschichtlichen Diskursen tauchen solch universelle<br />

<strong>Medien</strong>begriffe immer wieder auf, wenn ihre Begründungen <strong>und</strong> Erklärungen aus<br />

vielfältigen Quellen genährt werden. Je stärker sich <strong>Medien</strong>wissenschaft als<br />

eigenständige Disziplin zu konturieren versucht, um so ausführlicher <strong>und</strong> genauer suchen<br />

ihre Vertreter in früheren philosophisch <strong>und</strong> kulturgeschichtlich geprägten Diskursen<br />

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