Medien- und Massenkommunikation: Begriffe und Modelle
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Die Periodizität, die regelmäßige Erscheinungsweise, wie sie die Printmedien seit dem<br />
17. Jahrh<strong>und</strong>ert allmählich herausbildeten, haben die elektronischen Massenmedien bis<br />
zur sek<strong>und</strong>engenauen Perfektion hypertrophiert, so dass sowohl feste Zeitrhythmen<br />
entstanden sind, die sich in den Alltag des Publikums eingraviert haben, als sich auch<br />
dadurch weitgehend stabile Publika formieren (Neverla 1992). Diese werden inzwischen<br />
von den “Formatkonzepten” in Radio <strong>und</strong> Fernsehen weiter perfektioniert: Bestimmte<br />
Publikumsgruppen bekommen gewissermaßen im fixen Zeitkorsett all ihre Nutzerwünsche<br />
befriedigt <strong>und</strong> sollen möglichst selten ihr bevorzugtes Medium bzw. Programm verlassen.<br />
Unter dem Diktat der Werbung, die ebenfalls solch fixe Zielgruppen-Bindung verlangt,<br />
werden Serien <strong>und</strong> andere Sendungen sogar im täglichen Rhythmus wie die so<br />
genannten “Daily(Soap)s” angeboten. Programme sind inzwischen starr fixiert, ihre<br />
Änderungen bedürfen jeweils gesicherter Entscheidungen, die vorrangig nach den<br />
Kriterien von Marketing, Resonanz <strong>und</strong> Akzeptanz getroffen werden <strong>und</strong> die oft genug<br />
definitive Folgen haben, oder sie erfolgen – im besseren Fall – infolge außergewöhnlicher<br />
Ereignisse. Denn mit den Sendeplätzen sind zugleich erwünschte oder schon einmal<br />
erkämpfte Reichweiten <strong>und</strong> Marktanteile kalkuliert. Werden diese von den Sendungen<br />
oder ihren Protagonisten nicht erreicht, werden sie umstandslos ausgewechselt. Das<br />
äußere Format bleibt, nur die Figuren <strong>und</strong> Inhalte werden modifiziert. So firmiert<br />
Periodizität immer weniger als ein publizistisches Kriterium denn als ein Marktkalkül.<br />
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede<br />
Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne<br />
Zustimmung des Rechteinhabers unzulässig <strong>und</strong> strafbar. Das gilt insbesondere für<br />
Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen <strong>und</strong> die Speicherung <strong>und</strong><br />
Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
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