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Medien- und Massenkommunikation: Begriffe und Modelle

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Ob man die Phase ab Mitte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts bis Mitte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts, in der<br />

sich die modernen Massenmedien – also Massenzeitung, Kinofilm, Hörfunk <strong>und</strong><br />

Fernsehen – formieren <strong>und</strong> – zusammen mit dem Modell der Massengesellschaft – das<br />

Phänomen der <strong>Massenkommunikation</strong>, also der technischen, einseitigen, diffusen<br />

Verbreitung professioneller <strong>Medien</strong>produkte an ein “disperses” Massenpublikum,<br />

konstituieren, als zweite Kommunikationsrevolution, aufwerten oder eben nur als<br />

technische Weiterentwicklung, mithin als Elektrifizierung, Kombination sowie<br />

optoelektrische Integration von Texten, Tönen <strong>und</strong> Bildern registrieren will, wird<br />

unterschiedlich beurteilt. Jedenfalls prägt die <strong>Massenkommunikation</strong> die moderne<br />

Gesellschaft, Kultur <strong>und</strong> Kunst nachhaltig, erzeugt Standarisierung, transnationale<br />

Uniformität wie neue Ausdrucksformen, lässt die parlamentarische zur <strong>Medien</strong>demokratie<br />

mutieren, katapultiert die <strong>Medien</strong>industrie mit an die Spitze ökonomischer Wertschöpfung,<br />

bringt eine Vielzahl von <strong>Medien</strong>berufen hervor <strong>und</strong> expandiert Werbung zum<br />

omnipräsenten Ferment für Konsum, aber auch für viele anderen Lebensbereiche, vom<br />

Sport bis hin zur Kunst.<br />

Mit der Entwicklung der Mikroelektronik, Telekommunikation <strong>und</strong> weltweiten Vernetzung<br />

ist die dritte Kommunikationsrevolution voll im Gang. Technisch löst sie die analoge<br />

Übertragung durch die digitale ab, die unbegrenzte Speicherung <strong>und</strong> Übertragung,<br />

egalitäre Konversion in alle Formate <strong>und</strong> beliebige Multimedialität, Interaktivität <strong>und</strong><br />

permanenten Rollentausch, Echtzeit <strong>und</strong> Virtualität ermöglicht.<br />

Kommunikationssoziologisch hebt sich die überkommene Dualität von interpersonaler <strong>und</strong><br />

<strong>Massenkommunikation</strong> auf, das Massenpublikum segmentiert nicht nur in spezielle<br />

Zielgruppen, am PC <strong>und</strong> Internet individualisiert es sich in einzelne User, die ebenso via<br />

E-Mail, Homepages, Chatrooms <strong>und</strong> Newsgroups kommunizieren wie sie weiterhin<br />

professionelle Produkte rezipieren; als MUDs (Multi User Dungeos) beteiligen sie sich an<br />

(Rollen)Spielen <strong>und</strong> virtuellen Welten.<br />

Immer kleiner, flexibler, leistungsfähigen <strong>und</strong> billiger werden die elektronischen Geräte,<br />

bis sie letztlich in andere Geräte integriert oder gar in menschliche Körperteile implantiert<br />

werden: Vom gigantischen Zentralcomputer führt die Entwicklung durch ständig<br />

steigenden Kapazitätszuwachs, gleichzeitige Verkleinerung der Hardware, enorme<br />

Komplexitätssteigerung der Software, durch Preis- <strong>und</strong> Kostenreduzierung zum isolierten<br />

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