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SOCIETY 370 / 2016

WIRTSCHAFT - POLITIK - DIPLOMATIE - WISSENSCHAFT - KULTUR - LEUTE

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XXXX<br />

XXXX<br />

Ein Gastronomiebetrieb<br />

Hannah Lux, Geschäftsführerin der „Vollpension“, über<br />

die generationenverbindende Kraft des Kuchens.<br />

Wie seid ihr zu<br />

eurem Projekt<br />

„Vollpension“<br />

gekommen?<br />

Die „Vollpension“<br />

hat 2012<br />

als Pop-up-Projekt gestartet. 2014 haben<br />

wir dann zu viert die GmbH gegründet<br />

und im Juni 2015 das Lokal in der Schleifmühlgasse<br />

eröffnet. Bei uns sind derzeit<br />

fünfzehn „Backomas“ und sechs Gastgeberinnen<br />

angestellt, auch „Omas vom<br />

Dienst“ genannt. Die kommen, um für die<br />

Gäste da zu sein und mit ihnen zu plaudern.<br />

Die Opas sind bei uns rar gesät. Aber<br />

es gibt auch immer mehr Männer, die sich<br />

bei uns bewerben. Daneben gibt es auch<br />

ca. zehn junge Leute, die im Service und<br />

in der Küche arbeiten – vom Studenten<br />

bis zum Profikoch. Unsere „Omas“ backen<br />

nach ihren 200 Lieblingsrezepten, die einmal<br />

im Quartal ausgetauscht werden.<br />

Die „Vollpension“ versteht sich ja als<br />

Social Business – was sind eure konkreten<br />

sozialen und gesellschaftlichen Ziele?<br />

Wir haben neben dem wirtschaftlichen<br />

Anspruch, einen stabilen Gastronomiebetrieb<br />

zu führen, auch die Förderung<br />

des Generationendialogs zum<br />

Ziel. Am Land, sei es über das bestehende<br />

Vereinswesen, gibt es einfach viel mehr<br />

Interaktionspunkte zwischen Jung und<br />

Alt als in der Stadt. Es ist wichtig, dass<br />

sich Generationen austauschen, um voneinander<br />

zu lernen. Bei uns entstehen<br />

zwischen den Gästen und unseren Omas<br />

auch Freundschaften, und innerhalb des<br />

Teams ist der Austausch zwischen Jung<br />

und Alt ebenfalls gegeben. Unser zweites<br />

Ziel ist es, dass wir Jobs für Seniorinnen<br />

schaffen wollen, die von sehr wenig Pension<br />

leben müssen. Altersarmut und Einsamkeit<br />

sind große Themen für alte Menschen<br />

in Österreich. Überdies ist Altsein<br />

ja auch nicht mehr dasselbe wie vor dreißig<br />

Jahren. Damals war man mit sechzig<br />

Jahren schon ein alter Mensch, heute ist<br />

Fotos: Mark Glassner<br />

112 | <strong>SOCIETY</strong> 2_<strong>2016</strong>

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