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SOCIETY 370 / 2016

WIRTSCHAFT - POLITIK - DIPLOMATIE - WISSENSCHAFT - KULTUR - LEUTE

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KUNST & KULTUR<br />

COVERSTORY<br />

Fotos: bkp/the metropolitan museum of art/malcolm varon, georgia o‘keeffe museum/wien, pikes peak library district, 002-91152<br />

ht, das mit über 1000 Objekten die größte<br />

ständige Sammlung ihrer Werke darstellt.<br />

•<br />

Georgia O‘Keeffe in Österreich<br />

Es gab bisher kaum Gelegenheiten, die<br />

Werke O’Keeffes in Europa zu Gesicht zu bekommen:<br />

Ihre Gemälde sind auf die wichtigsten<br />

US-Sammlungen verteilt, wo sie den<br />

Status von Ikonen einnehmen. Erstmals<br />

in Österreich gibt nun die Retrospektive<br />

im Bank Austria Kunstforum einen umfassenden<br />

Einblick in das sieben Jahrzehnte<br />

umfassende Lebenswerk O’Keeffes. Das<br />

Bank Austria Kunstforum Wien richtet ab 7.<br />

Dezember <strong>2016</strong> – in Kooperation mit der Tate<br />

Modern, London, und der Art Gallery of Ontario,<br />

Toronto – die bisher größte O’Keeffe-<br />

Ausstellungstour außerhalb der Vereinigten<br />

Staaten aus. Mit der Präsentation von 85<br />

Werken O’Keeffes – und weiteren 60 Fotografien<br />

von befreundeten Fotografen – von<br />

insgesamt 50 Leihgebern bietet die Ausstellung<br />

die sich in einer Generation wohl nur<br />

einmal eröffnende Möglichkeit, das malerische<br />

Werk dieser Ausnahmekünstlerin kennenzulernen.<br />

Unter den ausgestellten Werken<br />

befindet sich auch „Jimson Weed/White<br />

Flower No. 1“ (1932) das mit 35,5 Millionen<br />

Euro teuerste Bild, das jemals von einer Künstlerin<br />

versteigert wurde.<br />

Die Ausstellung im Bank Austria Kunstforum<br />

setzt mit ihrem weniger bekannten, der<br />

„spirituellen“ Abstraktion Wassily Kandinskys<br />

nahestehenden Frühwerk ein. O’Keeffes<br />

monumentale Blumenbilder der 1920er-<br />

Jahre, die, unter dem Einfluss der Schriften<br />

Sigmund Freuds, stark sexualisierende Interpretationen<br />

hervorriefen, zählen zu ihren<br />

populärsten Sujets. Formale Spezifika wie<br />

der scharfe Fokus, die Ausschnitthaftigkeit<br />

und das Close-up führen O’Keeffes innovative<br />

Übersetzung fotografischer Strategien<br />

in die Malerei vor Augen. Diesen künstlerischen<br />

Dialog untermauert die Schau im<br />

Bank Austria Kunstforum mit einer Auswahl<br />

von Fotografien von Stieglitz, Ansel Adams<br />

und Paul Strand. O’Keeffes nahezu abstrakte,<br />

von der kargen, unendlichen Wüste New<br />

Mexicos inspirierte späte Landschaftsbilder,<br />

verkörpern die Erschaffung des „Great<br />

American Thing“, einer spezifisch amerikanischen<br />

Kunst, und nehmen Kunstströmungen<br />

des Abstrakten Expressionismus und<br />

des Minimalismus vorweg. Die Ausstellung<br />

verdeutlicht O’Keeffes singuläre Position,<br />

die sie mit ihrem Brückenschlag zwischen<br />

europäischem Modernismus und amerikanischer<br />

Nachkriegsabstraktion einnahm<br />

– sowie durch ihre stete Vermittlung zwischen<br />

Naturbezug und Abstraktion, zwischen<br />

Organischem und Geometrischem,<br />

Gefühl und Entpersönlichung. •<br />

Georgia O‘Keeffe<br />

Black Mesa Landscape, New Mexico /Out Back of<br />

Marie‘s II, 1930<br />

Georgia O‘Keeffe Museum Santa Fe<br />

Myron Wood<br />

Portrait of Georgia O‘Keeffe with sculpture and<br />

painting, 1980<br />

AUSSTELLUNG<br />

GEORGIA O’KEEFFE<br />

7.12.<strong>2016</strong> – 26.03.2017<br />

Kuratiert von Heike Eipeldauer<br />

und Tanya Barson<br />

(Tate Modern)<br />

Bank Austria Kunstforum<br />

Freyung 8<br />

1010 Wien<br />

www.kunstforumwien.at<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_<strong>2016</strong> | 151

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