WA_2016_17_monitor

Weinverkostung
SCHMECKT MIR,
SCHMECKT MIR NICHT …
Bei Gewächsen derselben
Jahrgänge
sollte man leichtere
Weine zuerst trinken
und einfachere
Weine vor den
Highlights.
Mit diesen Techniken macht man auch als
Neuling eine gute Figur auf einer Weinprobe.
Ein bekannter Trinkspruch lautet: „Nicht
lang schnacken, Kopf in Nacken.“ Der
gilt allerdings nicht bei einer Weinverkostung,
diese Übung sollte man filigraner
angehen. Und nüchtern: Meiden Sie
vor dem ersten Probierschluck Zigaretten,
eine Tasse Kaffee oder einen Riegel Schokolade.
Denn diese Genussmittel überlagern die
Geschmacksknospen und verfälschen den
gewonnenen Eindruck vom Wein. Am besten
nehmen Sie vorher einen Schluck Wasser
oder etwas geschmacksneutrales Brot zu sich.
Die Temperatur des Weins sollte nicht
zu kalt oder zu warm sein. Bei Weißweinen
empfehlen sich Temperaturen von 9 bis 11
Grad, damit sich ihr Geschmack am besten
entfaltet. Was die Temperatur zum Trinken
von Rotwein angeht, wird immer von Zimmertemperatur
gesprochen. Dieser Ratschlag
stammt allerdings noch aus der Zeit, als man
in 18 Grad warmen Räumen lebte. Heutzutage
haben wir Raumtemperaturen von etwa
20 bis 22 Grad, was zu warm für Rotweine
ist. Die meisten Rotweine schmecken bei 16
bis 18 Grad am besten. Man sollte also auch
Rotweine ein wenig kühler lagern.
Wenn der Wein keinen Korkfehler hat,
der Verschluss also nicht nach Kork riecht,
schenken Sie zuerst 2 bis 4 cl Wein in Ihr
Glas, halten es schräg und drehen es, bis die
Innenwände des Glases vollständig benetzt
sind. Der Kenner spricht hier von Avinieren,
er spült sein Glas quasi vor dem ersten Kosten
mit etwas Wein aus, um Staub oder sonstige
mögliche Rückstände wie Gerüche aus
dem Glas zu waschen. Auskippen.
154 WINZERATLAS