Oh Là Là Freizeitmagazin 2017

Ausflugsziel
Taubergießen
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Wo wieder der Eisvogel brütet –
Taubergießen eines der letzten Wildnisse
Deutschlands und eines der letzten
Naturparadiese im Herzen Europas
Kleine Seen und enge Flussläufe mit viel Totholz an den Ufern,
Bäume, die sich im Wasser spiegeln und ihm dadurch seine
grüne Farbe geben, Flussauen, die vom wechselnden Hochund
Niedrigwasser beeinflusst ständig neue Lebensräume für
Tiere und Pflanzen schaffen, und in denen sich Zwergtaucher,
Enten, Schwäne und sogar Störche tummeln – wir sind im
Naturschutzgebiet Taubergießen, dem kleinen Amazonas des
Oberrheins.
Kleine Wellen, die gegen den langen Flachkahn plätschern,
glasklares Wasser mit einigen Teichrosen, Vogelgezwitscher
und in der Ferne der Ruf des Kuckucks – diese wunderbaren
Natureindrücke werden noch sensibilisiert durch die interessanten
Erzählungen unseres Bootsführers, Herrn Koßmann, der
uns ganz langsam und lautlos durch dieses Naturparadies
schippert. Taubergießen, eines der größten Naturschutzgebiete
Baden Württembergs, liegt zwischen Schwarzwald und Vogesen
in der südlichen Oberrheinebene, in der Nähe des Europa-Park
Rust und bietet auf 12 km Länge ein Naturerlebnis, das es
wohl so in Deutschland nicht noch einmal gibt.
Geschützter Lebensraum für Fauna und Flora
In der Fischreuse am Ufer haben sich noch keine Fische oder
Aale verfangen, sondern nur kleine Rhein-Muscheln. Der See
wird nach der ersten kleinen Brücke und den ersten Stromschnellen
zum Fluss. Hier nun darf der Mensch nicht mehr in
die Natur eingreifen, sondern darf nur schauen und staunen.
Leise gleiten wir unter Bäumen hindurch, die jetzt im Frühling
mit ihrem hellen Grün verzaubern, kleine Wasserinseln mit
brütenden Schwänen, Enten und Wildgänsen durchsetzen den
nur langsam dahin fließenden Altrheinarm, in dem ganze
Baumgruppen vom Wasser umgeben sind, die Grau- und Silberreihern,
aber auch Kormoranen einen idealen Beobachtungsplatz
zum Fischen bieten. Kleine Löcher in den Uferböschungen
weisen darauf hin, dass hier wieder der Eisvogel
brütet, den man mit etwas Glück auch zu Gesicht bekommt.
Eine zweite und dritte Brücke muss durchfahren werden und
das lange flache Boot taucht jedes Mal tiefer in die Stromschnellen
ein. Ein kleines Abenteuer am Rande dieser sonst
nur von Tierstimmen und Stille geprägten, fast unberührten
Wald-, Auen- und Wasserlandschaft.
Schönheit und Einzigartigkeit
Diese verzweigte Flusslandschaft des Alt- und Innenrheins
bietet Fauna und Flora einen geschützten Lebensraum. So
sind hier neben seltenen Orchideen- und Libellenarten auch
der Neuntöter und vom Aussterben bedrohte Amphibien wie
z. B. der Springfrosch zu finden. Der Name des Naturschutzgebiets
kommt übrigens vom Begriff „Gießen“. Als Gießen
werden alle vom Grundwasser gespeisten Fließgewässer bezeichnet.
Das Wort „taub“ ist die Bezeichnung für nährstoffarme
Gewässer mit geringem Fischbestand.
Das Naturschutzgebiet Taubergießen ist auch für Wanderer
und Radfahrer ein lohnenswertes Ziel. Aber eine besondere
Attraktion ist eine Kahnfahrt auf den verzweigten Armen des
Alt- und Innenrheins.
Mehr Infos zu den erlebnisreichen Kahnfahrten durch das
Naturschutzgebiet Taubergießen und Kahnfahrt-Buchungen
gibt es unter www.taubergiessen-kossmann.de