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BIEK Nachhaltigkeitsstudie 2017 - Innovationen auf der letzten Meile

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Problem mobiler Mikro-Depots ist jedoch die fehlende Rechtssicherheit <strong>der</strong><br />

genehmigungspflichtigen Son<strong>der</strong>nutzung öffentlicher Verkehrsflächen durch<br />

die KEP-Dienste. Alle bekannten Anwendungen (siehe Kapitel 4.1.5) haben projektbezogen<br />

befristete, individuelle kommunale Ausnahmegenehmigungen. Das<br />

erschwert die Verbreitung von mobilen Mikro-Depot-Lösungen.<br />

Mobile Mikro-Depots för<strong>der</strong>n – analog zum Carsharing<br />

Produktentwicklung für geeignete Transport- und Umschlagmittel erfor<strong>der</strong>lich,<br />

wie sie beispielsweise im Bereich <strong>der</strong> Entsorgungslogistik von Kliniken verwendet<br />

werden. 132<br />

Eine weitere Ausprägung sind stationäre Mikro-Depots als nachhaltige und<br />

stadtverträgliche Lösung. Hier kommen unter Beachtung des Wirtschaftlichkeitsgebotes<br />

(Miet- o<strong>der</strong> Pachtkosten) folgende Möglichkeiten in Betracht:<br />

Dass keine gesicherten Parkplätze vorhanden sind, ist auch ein Problem für die<br />

Verbreitung einer weiteren innovativen Form <strong>der</strong> Mobilität: das Carsharing. Es reduziert<br />

den ruhenden Verkehr in Städten und soll daher vom Gesetzgeber für die<br />

Parkraumnutzung privilegiert werden. Das l<strong>auf</strong>ende Gesetzgebungsverfahren zur<br />

För<strong>der</strong>ung des Carsharings beinhaltet die rechtssichere und privilegierte Son<strong>der</strong>nutzung<br />

von Verkehrsflächen für das Parken von Carsharing-Fahrzeugen. 130<br />

• Geeignete Paketshops<br />

• Leer stehende gewerbliche Bestandsimmobilien<br />

• Garagenhöfe<br />

• Lkw-befahrbare Tiefgaragen<br />

• Erdgeschosse von Parkhäusern, die mit rollbaren Tarnsportcontainern<br />

angedient werden können<br />

Auch die Son<strong>der</strong>nutzung von Verkehrsflächen durch mobile Mikro-Depots führt<br />

zu einer Entlastung von straßenverkehrsbedingten Luftschadstoffen, einer<br />

Lärmreduzierung und zu einer geringeren Verkehrsraumbeanspruchung durch<br />

den Einsatz von Lastenfahrrä<strong>der</strong>n. Analog zur Carsharing-För<strong>der</strong>ung sollten<br />

auch für mobile Mikro-Depots Verkehrsflächen im öffentlichen Straßenraum<br />

rechtssicher und privilegiert kommunal vergeben werden können. Das Auswahlverfahren<br />

zur Vergabe solcher Son<strong>der</strong>nutzungsrechte sollte allen interessierten<br />

KEP-Diensten diskriminierungsfrei und transparent zugänglich sein.<br />

Weiterhin wären für mobile Mikro-Depots geeignete Parkhäuser und Tiefgaragen<br />

einsetzbar. Städte könnten innerhalb ihrer Parkhäuser 131 geeignete Flächen<br />

umwidmen und gegen eine Mietgebühr als Mikro-Depot zur Verfügung stellen.<br />

Allerdings wird die Nutzung von Parkhäusern und Tiefgaragen oft durch zu geringe<br />

Einfahrthöhen erschwert. Hierzu ist weitere angewandte Forschung und<br />

Vorhandene Flächen nutzen<br />

Diese Möglichkeiten haben mehrere positive Effekte: Zum einen werden keine<br />

öffentlichen Verkehrsflächen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitige zusätzlichen Flächen innerhalb<br />

<strong>der</strong> Stadt verbraucht. Zum an<strong>der</strong>en werden vorhandene Ressourcen <strong>der</strong><br />

KEP-Branche o<strong>der</strong> leer stehende Gebäude genutzt, die ansonsten immer aversive<br />

Auswirkungen in vielfacher Hinsicht haben: etwa einen Attraktivitätsverlust <strong>der</strong><br />

Region, destabilisierende soziokulturelle Aspekte, subjektives Angstempfinden<br />

etc.<br />

Neben diesen Effekten, die für die Stadtentwicklung för<strong>der</strong>lich wären, bietet<br />

die stetige Fluktuation von Einzelhandelsgeschäften o<strong>der</strong> gewerblichen Flächen<br />

ein enormes Potenzial. Dadurch ließen sich geeignete Immobilien in <strong>der</strong> Nähe<br />

des berechneten, theoretisch idealen Standorts finden. Nur die Mieten, die<br />

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