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EF 2017

Einkaufsführer Messtechnik & Sensorik 2017 - Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik mit Einkaufsführer-Sonderteil

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Sensoren<br />

Safety Last oder Safety First?<br />

„Safety Last!“ - Mit diesem Motto<br />

hat Harold Lloyd in den 1920er Jahren<br />

in seinem gleichnamigen Film<br />

eine Hochhausfassade erklommen.<br />

Er kam auch oben an - aber wie!<br />

So gewagt und haarscharf an der<br />

Katastrophe vorbei soll es eigentlich<br />

nicht sein. Also doch lieber<br />

Safety First. So sollen Maschinen,<br />

Anlagen und Arbeitsgeräte ausgelegt<br />

sein, damit niemand in die<br />

Tiefe stürzt oder sonst zu Schaden<br />

kommt. Harold Lloyd wäre damals<br />

froh gewesen.<br />

Ein hoher Anspruch wird heutzutage<br />

an Maschinen und Anlagen<br />

gestellt, damit sie sicher arbeiten,<br />

und niemanden verletzen - weder<br />

Umwelt noch Mensch Schaden<br />

zufügen. Die Zeiten, in denen beim<br />

Umgang mit Maschinen und bei Bauund<br />

Industrieprojekten eine nicht<br />

unwesentliche Anzahl von Personen<br />

verletzt wurde oder sogar umkam<br />

sind glücklicherweise Vergangenheit.<br />

Der Grundgedanke, jegliches Tun<br />

möglichst so zu planen und umzusetzen,<br />

dass ‚Sicherheit‘ ein wesentlicher<br />

Aspekt ist, wird mehr und mehr<br />

berücksichtigt. Dies geschieht aufgrund<br />

gesetzlicher Vorgaben sowie<br />

- und das ist als noch wichtiger einzuschätzen<br />

- aufgrund der Einsicht,<br />

dass ohne Kollateralschäden gearbeitet<br />

werden muss und auch kann.<br />

Nicht zuletzt ergibt sich daraus ein<br />

deutlicher Wettbewerbsvorteil der<br />

Maschinenhersteller, die Anlagen<br />

mit diesem Anspruch anbieten können,<br />

wobei sich die Safety-Thematik<br />

sich auf jede eingesetzte Komponente<br />

herunterbricht - bis zur qualitativ<br />

geeigneten Schraube.<br />

Kommen wir aber nun zu den Sensoren,<br />

die unter anderem Winkel<br />

und Wege messen. TWK bietet ein<br />

NOCN<br />

großes Programm, das dem hohen<br />

Anspruch der Safety-Thematik entspricht.<br />

Denn TWK hat schon früh<br />

auf das ‚Safety-Pferd‘ gesetzt und<br />

kann deshalb auf ein hohes Maß<br />

an Erfahrung zurückgreifen und<br />

entsprechend viele Produkte, die<br />

sich bereits gut bewährt haben,<br />

anbieten. Zu der schon bekannten<br />

Robustheit kommt nun der besondere<br />

Sicherheitsaspekt.<br />

Drehgeber mit sicherer<br />

Schnittstelle<br />

Die zuerst entwickelten und schon<br />

seit Jahren bei unseren Kunden im<br />

Einsatz befindlichen SIL2-Sensoren<br />

sind Drehgeber. Ihre Verwendung<br />

finden sie insbesondere in mobilen<br />

Maschinen. Die Position von Auslegerarmen<br />

bei Kranen muss erfasst<br />

werden, um einerseits bestimmte<br />

Positionen exakt und zügig anzufahren<br />

und um andererseits sicherzustellen,<br />

dass über definierte Maximal-Positionen<br />

nicht hinaus gefahren<br />

wird. Sonst würde die Gefahr bestehen,<br />

dass der Kran instabil wird<br />

und kippt. Beispielsweise wird an<br />

NBN/NBT<br />

der Übergangsstelle vom Unterwagen<br />

zum Ausleger der Winkel<br />

gemessen und teilweise auch an<br />

den Knickarmen weiter oben im<br />

Ausleger. Im ersten Fall kann man<br />

über ein Zahnrad einen Drehgeber<br />

an den meist vorhandenen Zahnkranz<br />

ankoppeln und die Auslegerposition<br />

erfassen. Hier bietet TWK<br />

Safety-Drehgeber an, die auf Wunsch<br />

mittels des speziellen Drehkranz-<br />

Algorithmus immer den exakten<br />

Stellungswinkel des Auslegers in<br />

Grad liefert, egal, wie oft er in ein<br />

und derselben Richtung gedreht<br />

wird. Flanscht man den Geber mit<br />

dem spielfreien Zahnrad ZRS an,<br />

hat man auch bei geringsten Vorund<br />

Zurückbewegungen immer<br />

die bitgenaue Position vorliegen.<br />

Andere Spezialitäten, wie besondere<br />

Flanschausführungen und<br />

Wellenankopplungen und zusätzliche<br />

sichere Relais-Schaltausgänge<br />

sind ohne weiteres lieferbar.<br />

Was bedeutet Safety?<br />

Safety bedeutet - ohne zu sehr ins<br />

Detail zu gehen - dass bestimmte<br />

Kriterien, die in Normen und Richtlinien<br />

formuliert sind, eingehalten<br />

werden müssen. So sind die Norm<br />

IEC 61508 und die Maschinenrichtlinie<br />

EN ISO 13849 von Relevanz.<br />

Dort sind viele einzuhaltende Kriterien<br />

erfasst: Die Wahrscheinlichkeit<br />

eines gefahrbringenden Fehlers,<br />

die nicht überschritten werden darf,<br />

Diagnosedeckungsgrad, Fehlerroutinen<br />

und vieles mehr, wobei die<br />

Darstellung in den Normen unterschiedlich<br />

ist.<br />

Die TWK-Sensoren sind mit der<br />

entsprechenden Elektronik - zum Teil<br />

redundant - ausgestattet, um diese<br />

Kriterien zu erfüllen. Ein wesentlicher<br />

Aspekt sind jedoch die Software-Algorithmen,<br />

die eine permanente<br />

Selbstüberwachung von Hardund<br />

Software im Sensor vornehmen<br />

und somit Fehler erkennen und<br />

über die Schnittstelle zur Steuerung<br />

übermitteln. Der Sensor kann auch<br />

einen sicheren Zustand einnehmen<br />

- siehe weiter unten bei Schaltausgängen<br />

und Analog-Schnittstellen.<br />

Safety-Sensor<br />

parametrieren<br />

Soll ein Safety-Sensor parametriert<br />

werden, ist dieses nur unter<br />

Einhaltung des Sicherheits-Protokolls<br />

möglich. Neben den Parametern<br />

müssen Checksummen an den Sensor<br />

gesendet werden und zur nachfolgenden<br />

Aktivierung Valid-Flags<br />

gesetzt werden. Dass die Übertragung<br />

der Messwerte an den Master<br />

durch Maßnahmen abgesichert ist,<br />

versteht sich von selbst - beispielsweise<br />

durch eine zusätzliche bitinvertierte<br />

Übertragung.<br />

Mittlerweile haben sich einige<br />

digitale Schnittstellen in der Familie<br />

der SIL-Sensoren eingefunden,<br />

beispielsweise CANopen Safety,<br />

PROFIsafe, Failsafe over EtherCAT.<br />

Eine weitere Möglichkeit, den<br />

Sicherheitsaspekt bei Sensoren<br />

zu erhöhen, ist, sie voll-redundant<br />

aufzubauen: 2x Positionserfassung,<br />

2x Verarbeitung im Sensor, 2x<br />

Ausgabe durch zwei Schnittstellen.<br />

Diese Vorgehensweise muss natürlich<br />

in das Sicherheitskonzept des<br />

Anwenders passen.<br />

Weitere SIL-Sensoren<br />

Nicht immer führen Drehgeber<br />

zum Ziel. Wenn stattdessen die<br />

168 Einkaufsführer Messtechnik & Sensorik <strong>2017</strong>

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