antriebstechnik 6/2017
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Leise heilen<br />
Geräuschloser Schrittmotor in medizintechnischen Geräten fördert Genesungsprozess<br />
Sein neues magnetisches Design macht den Nema<br />
17-Zen-Schrittmotor von Lin Engineering zu einer<br />
antriebstechnischen Sensation, denn: Er ist leise.<br />
Das typische Geräusch eines Schrittmotors fehlt –<br />
störende Resonanzen auch. Die Ausführung mit<br />
Hohlwelle eröffnet Konstrukteuren zahlreiche neue<br />
Einsatzgebiete. Die A-Drive Technology GmbH<br />
vertreibt den kompakten, geräuschlosen Zen-Motor<br />
in mehreren Ländern Europas.<br />
Manfred Brucksch-Richter ist Manager Business<br />
Development bei der A-Drive Technology GmbH<br />
in Taunusstein<br />
Die Eigenschaften des Nema 17-Zen-Motors prädestinieren ihn<br />
für den Einsatz in Anwendungen, in denen eine hohe Präzision<br />
gefragt ist. Maschinen zur Herstellung von Halbleitern gehören<br />
ebenso dazu wie medizintechnische Geräte und Anlagen. Mit einer<br />
Genauigkeit von ± 1,5 Winkelminuten bei einem Mikroschrittbetrieb<br />
von 1/64 und einem Schrittwinkel von 0,9° arbeitet der Zen-<br />
Motor dreimal so präzise wie alternative Aktuatoren, ist dabei aber<br />
günstiger und kompakter.<br />
Präziser Lauf für sensible Anwendungen<br />
Die hohe Auflösung ist auf das magnetische Design des Nema 17-<br />
Zen zurückzuführen: Während beim klassischen Schrittmotor das<br />
radiale Magnetfeld über einen Scheibenmagnet zwischen den<br />
Blechpaketen erzeugt wird, ist bei diesem Aktuator ein Ringmagnet<br />
außen im Statorpaket eingebaut. Der Magnetfluss wird über die<br />
Außenwicklung des Stators geleitet. Durch diesen konstruktiven<br />
Kniff werden das störende Rastmoment und die Laufgeräusche<br />
eliminiert. Die kritischen Resonanzbereiche entfallen. Ein weiterer<br />
Vorteil dieser Bauweise ist die Verringerung von Schwingungen<br />
während des Betriebs. So lassen sich z. B. Dämpfer einsparen.<br />
Ein weiteres Merkmal des neuartigen Aktuators ist sein ruhiger,<br />
schwingungsarmer Lauf. Diese Eigenschaft ist besonders in medizintechnischen<br />
Geräten gefragt, wo das Geräusch der Motoren<br />
und die Vibrationen nicht nur die Genesung der Patienten, sondern<br />
im Extremfall sogar die Funktion des Gerätes selbst beeinträchtigen<br />
können. Dasselbe gilt für industrielle Fertigungsprozesse,<br />
wo es auf äußerste Genauigkeit ankommt, wie z. B. in der bereits<br />
erwähnten Halbleiter-Industrie. Dort werden immer kleinere Bau-<br />
34 <strong>antriebstechnik</strong> 6/<strong>2017</strong>