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REGIOBUSINESS - NR. 187 | 2017-12

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16 Firmen & Märkte<br />

Dezember <strong>2017</strong> I Jahrgang 16 I Nr. <strong>187</strong><br />

Rekordzeit beim Bau<br />

Nach nur sechs Monaten feierte das Dinkelsbühler Baustoffzentrum (DBZ) Neueröffnung.<br />

Maximilian Weiß und Sebastian<br />

Ratschmeier hatten<br />

nur wenig Zeit den Neubau<br />

in der Wassertrütingerstraße<br />

63 mit Leben zu füllen. Da es laut<br />

Geschäftsführer Rudolf Blank<br />

nach dem Spatenstich am 14. Juli<br />

letzten Jahres aber aufgrund eines<br />

spontanen Zusammenschlusses<br />

mit einem befreundeten Partner<br />

sowohl bauliche als auch inhaltliche<br />

Veränderungen gegeben<br />

habe, blieben den beiden Standortleitern<br />

am Ende nur noch<br />

sechs Monate Zeit bis zum geplanten<br />

Start.<br />

„Es gab eigentlich nur ein grobes<br />

Konzept zum DBZ. Wir haben die<br />

Idee gemeinsam voll ausgearbeitet<br />

und alles in Rekordzeit umgesetzt“,<br />

sagt Weiß. Das Ergebnis ist<br />

ein komplettes Baustoffzentrum<br />

mit Ausstellung, Fachmarkt sowie<br />

Warm- und Kaltlagerhalle. Ausgerichtet<br />

ist das DBZ auf Speziallösungen:<br />

„Da wir anspruchsvolle<br />

Geschäftskunden, aber auch den<br />

sparsamen Hobbyhandwerker bedienen<br />

wollen, war für uns das<br />

Schwierigste in der Umsetzung die<br />

Gratwanderung im Angebot“, erklärt<br />

Ratschmeier. Anders als im<br />

klassischen Baustoffhandel ging<br />

es darum, Qualitätsware für den<br />

Fachmann mit gutem Preisverhältnis<br />

anzubieten und den Markt so<br />

übersichtlich aufzubauen, wie es<br />

sich der Normalverbraucher<br />

wünscht und auch gewohnt ist“,<br />

sagt Weiß.<br />

ERFOLGREICH „Wären wir<br />

nicht ein eingespieltes Team aus<br />

alten Zeiten, hätten wir diese<br />

große Herausforderung wahrscheinlich<br />

so nicht meistern können“,<br />

meint Weiß. Ratschmeier<br />

stimmt schmunzelnd zu: „Alles<br />

was wir den Kunden hier präsentieren,<br />

ist unser gemeinsames<br />

Werk. Von der Farbgestaltung des<br />

Marktes über die Bestimmung des<br />

Sortiments samt der einzelnen Artikel<br />

bis hin zur Auswahl der Arbeitskleidung<br />

und der Mitarbeiter<br />

selbst.“<br />

Mittlerweile zählt das Unternehmen<br />

18 Beschäftigte in Lager, Verkauf<br />

und Administration. Bei den<br />

Einstellungsgesprächen sei es für<br />

die meisten die Möglichkeit etwas<br />

ganz neues mitzugestalten besonders<br />

attraktiv gewesen. „Wir haben<br />

das Personal oft und gerne in<br />

Entscheidungen mit einbezogen.<br />

Das schafft Teamgedanken und<br />

»Alles was wir<br />

den Kunden hier<br />

präsentieren, ist<br />

unser gemeinsames<br />

Werk.«<br />

ein gutes Gefühl“, ergänzt Weiß.<br />

Insgesamt ist das Gelände <strong>12</strong> 000<br />

Quadratmeter groß. Davon betragen<br />

Ausstellung und Fachmarkt<br />

etwa 1000 Quadratmeter und die<br />

Ladezone sowie das überdachte<br />

Baustofflager 1800 Quadratmeter.<br />

Zur Erweiterung der DBZ-Vielfalt<br />

haben die Standortleiter noch weitere<br />

Pläne in petto: Kommendes<br />

Jahr soll die Betontankstelle in Betrieb<br />

genommen werden, außerdem<br />

soll ein „GaLa-Park“ für den<br />

Garten- und Landschaftsbau entstehen.<br />

Errichtet wird der Abschnitt<br />

dafür bereits.<br />

Doch zunächst wirkt die Freude<br />

über das gelungene Eröffnungswochenende<br />

nach: „Es war ein bombastischer<br />

Erfolg“, verkündet<br />

Weiß strahlend. Alleine am Sonntag<br />

seien über 2000 Besucher erschienen.<br />

Bei der inoffiziellen<br />

Feier am Freitagabend waren unter<br />

den geladenen Gästen unter anderem<br />

der Dinkelsbühler Oberbürgermeister<br />

Dr. Christoph Hammer<br />

sowie Landrat Dr. Jürgen Ludwig.<br />

„Wir freuen uns auf alles was<br />

jetzt noch kommt“, sagt Ratschmeier<br />

zuversichtlich. ela<br />

www.dkb-bz.de<br />

Erfolg: Maximilian Weiß (li.) und Sebastian Ratschmeier freuen sich<br />

über das gemeinsam gestemmte Projekt.<br />

Kreativ: Der Fachmarkt bietet ein ausgewähltes Sortiment für Profiund<br />

Hobbyhandwerker gleichermaßen.<br />

Fotos: Melanie Boujenoui<br />

Die gesetzliche Ausnahme<br />

Geschäfte dürfen an Heiligabend öffnen, wenn dieser auf einen Sonntag fällt.<br />

VON ALISA GRÜN<br />

Endspurt: Bis Februar soll das Bürogebäude fertig sein.<br />

Zahlreiche Anwesenden feierten<br />

kürzlich gemeinsam das<br />

Richtfest für den Neubau der<br />

Firma Invatec in der Satteldorfer<br />

Dieselstraße. Unter ihnen waren<br />

auch einige der zehn Mitarbeiter<br />

von Beez Maschinenbau. Sie werden<br />

bis Ende dieses Jahres ihren<br />

Standort in das neue Gebäude in<br />

Satteldorf verlegen.<br />

Auf 1600 Quadratmetern Fläche<br />

baut die Beteiligung Invatec der<br />

Leonhard Weiss Bauunternehmung<br />

aktuell einen Neubau mit<br />

Werkstatt, Büroräumen und Kalthalle.<br />

Für die 800 Quadratmeter<br />

große Montagehalle, die 400 Quadratmeter<br />

große Kalthalle und das<br />

zweigeschossige Bürogebäude<br />

mit einer Gesamtfläche von 320<br />

Quadratmetern investiert die Leonhard<br />

Weiss Gruppe Invatec zwei<br />

Millionen Euro.<br />

Beez Maschinenbau ist aktuell<br />

noch in Untermünkheim-Kupfer<br />

ansässig. Doch dieser Standort ist<br />

auf Dauer zu klein. Daher entschied<br />

sich Invatec, die Anteilseigner<br />

von Beez sind, für einen Neubau.<br />

Mit dem Umzug hat der Maschinenbauer<br />

Beez, welcher sich<br />

auf System- und Automatisierungslösungen<br />

im Sondermaschinenbau<br />

spezialisiert hat, nun gute Voraussetzungen<br />

für weiteres Wachstum.<br />

ZUVERSICHT „Es ist ein großer<br />

Schritt, aber auch eine große<br />

Chance“, sagte Ralf Stegmeier<br />

beim Richtfest. Stegmeier wird ab<br />

Mitte nächsten Jahres die Invatec-<br />

Geschäftsführung gemeinsam mit<br />

Volker Krauß fortführen. Reinhold<br />

Münch, der aktuell noch die<br />

Geschäftsführung mit inne hat,<br />

geht in den Ruhestand. Und auch<br />

der stellvertretende Bürgermeister<br />

von Satteldorf, Matthias Strasser,<br />

sagt: „Die Firma Beez findet<br />

am Standort Satteldorf nun ein<br />

neues und, wie ich meine, gutes<br />

Zuhause.“<br />

gra<br />

www.invatec-gmbh.de<br />

Foto: Alisa Grün<br />

Richtfest am<br />

neuen Standort<br />

Beez Maschinenbau zieht in Räumlichkeiten von Invatec.<br />

www.beez-maschinenbau.de<br />

Laut dem Gesetz zur Ladenöffnung<br />

in Baden-Württemberg<br />

von 2007 ist bei<br />

Lebens- und Genussmittelläden<br />

eine zeitlich befristete Öffnung<br />

möglich, wenn Heiligabend<br />

sonntags ist. Einzige Bedingung:<br />

es darf lediglich drei Stunden<br />

und maximal bis 14 Uhr geöffnet<br />

sein.<br />

„Vor diesem Hintergrund sollen<br />

Händler selbst entscheiden<br />

dürfen, ob es sich für sie lohnt,<br />

an Heiligabend zu öffnen oder<br />

nicht“, sagt Sabine Hagmann,<br />

Hauptgeschäftsführerin des<br />

Handelsverbands Baden-Württemberg.<br />

Manche Mitarbeiter<br />

hätten laut Hagmann möglicherweise<br />

„kein Problem damit, an<br />

Heiligabend drei Stunden zu arbeiten.“<br />

„Außer den Familienmitgliedern<br />

hätten bestimmt<br />

auch weitere Mitarbeiter ein<br />

Problem damit, an Heiligabend<br />

zu arbeiten“, widerspricht Wolfgang<br />

Knausenberger, Geschäftsführer<br />

von Feinkost Knausenberger<br />

in Schwäbisch Hall. Sein<br />

Ladengeschäft bleibt an Heiligabend,<br />

wie sonst auch an Sonnund<br />

Feiertagen, geschlossen.<br />

Um den Kunden dennoch etwas<br />

mehr Zeit für die Einkäufe vor<br />

den Festtagen zu geben, wird<br />

am Tag zuvor zwei Stunden länger<br />

geöffnet.<br />

VERZICHT Weniger nüchtern<br />

geht die Gewerkschaft Ver.di<br />

mit dem Thema um, hat sie<br />

doch kürzlich erst die Verbraucher<br />

zum Einkaufsverzicht bei<br />

Händlern, die ihre Geschäfte an<br />

Heiligabend öffnen, aufgerufen.<br />

Hagmann sagt dazu: „Für<br />

uns als Verband ist es unverständlich,<br />

warum von mancher<br />

Im Sonoco-Werk in Grünsfeld<br />

wird sich in den kommenden<br />

Wochen einiges ändern.<br />

Weil ein großer Auftrag,<br />

der 2016 an Land gezogen<br />

wurde, nun ausläuft, sind aktuell<br />

rund 70 Mitarbeiter freigestellt.<br />

Der Standort im Main-Tauber-<br />

Kreis soll nun wieder in den ursprünglichen<br />

Zustand zurückversetzt<br />

werden. Sonoco Alcore<br />

ist eine Tochtergesellschaft von<br />

Sonoco, einem weltweiten Lieferanten<br />

verschiedener Konsumwarenverpackungen,<br />

Industrieprodukte,<br />

Schutzverpackungen<br />

und Dienstleistungen in der Verpackungs-Lieferkette.<br />

Seit knapp 30 Jahren produziert<br />

der Betrieb im Raum Tauberbischofsheim.<br />

Ganze 22<br />

Festtage: Einkaufen ist nur bedingt möglich.<br />

Seite Emotionalität in dieses<br />

Thema hineingetragen wird.“<br />

Und weiter: „Wir haben jedenfalls<br />

Verständnis dafür, sollte<br />

sich ein Händler dazu entscheiden,<br />

an Heiligabend für drei<br />

Stunden zu öffnen.“<br />

Einen Beschluss im Team über<br />

die Öffnung gab es im Naturkostladen<br />

und Café Biotop in<br />

Crailsheim. Geschäftsführer<br />

Jahre wurde ein Werk in<br />

Lauda-Königshofen betrieben.<br />

2011 folgte dann die Verlagerung<br />

des Standortes nach<br />

Grünsfeld in einen Neubau mit<br />

„herausragender Ausstattung<br />

und Arbeitsbedingungen“.<br />

Die Freistellung der Mitarbeiter<br />

habe nichts mit der Auftragslage<br />

oder den Zukunftsperspektiven<br />

zu tun – diese seien beide<br />

Hans Hermann Bartels sagt:<br />

„Wenn ich an die Jahre vorher<br />

denke, hatten bei uns alle zu<br />

tun, dass sie bis abends bei ihren<br />

Familien waren. Von dem<br />

her war es für uns klar, an diesem<br />

Tag nicht zu öffnen.“<br />

www.feinkost-knausenberger.de<br />

www.biotop-crailsheim.de<br />

Personeller Abbau in Grünsfeld<br />

Sonoco Alcore hat am Standort Grünsfeld etwa 70 Mitarbeiter freigestellt. Nachdem ein besonderer Auftrag<br />

ausgelaufen ist, soll das Werk nun wieder in den vorherigen Zustand versetzt werden.<br />

positiv. Das Unternehmen<br />

möchte auch weiterhin in den<br />

Standort investieren. Nun müssen<br />

allerdings alle Vorkehrungen<br />

getroffen werden, um für<br />

die Betroffenen eine einverträgliche<br />

Lösung zu finden. Daher<br />

laufen nun Verhandlungen mit<br />

dem örtlichen Betriebsrat. pm<br />

www.sonocoalcore.com<br />

Foto: NPG-Archiv

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