REGIOBUSINESS - NR. 187 | 2017-12
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02 Politik & Wirtschaft<br />
Dezember <strong>2017</strong> I Jahrgang 16 I Nr. <strong>187</strong><br />
Team: Rainer Biedermann, Ulrich Stein, Geschäftsführerin Angelika Gold, Michael Szabo und Jürgen Sendelbach (v.l.) arbeiten künftig noch<br />
enger zusammen. Angelika Gold wird in Schwäbisch Hall und Tauberbischofsheim die Leitung übernehmen.<br />
Foto: Kreishandwerkerschaft<br />
Zusammen stark<br />
Die Kreishandwerkerschaften Schwäbisch Hall und Main-Tauber-Kreis kooperieren.<br />
Die Kreishandwerkerschaften<br />
aus Schwäbisch<br />
Hall und Main-Tauber-<br />
Kreis werden in Zukunft miteinander<br />
kooperieren. Das Ergebnis<br />
der Abstimmung bei der Versammlung<br />
fiel in beiden Kreishandwerkerschaften<br />
eindeutig<br />
positiv aus. In einer vorangegangenen<br />
Sitzung hatte auch<br />
die Mitgliederversammlung der<br />
KH Main-Tauber-Kreis, mit Sitz<br />
in Tauberbischofsheim, bereits<br />
für die Kooperation gestimmt.<br />
WENDEPUNKT Die Geschäftsleiterin<br />
Angelika Gold<br />
wird somit ab Juli 2018, zusätzlich<br />
zu ihrer Tätigkeit in Tauberbischofsheim,<br />
die Geschäftsstelle<br />
der KH in Schwäbisch<br />
Hall leiten. „Ich bin positiv gestimmt<br />
und sehr optimistisch,<br />
dass wir mit dieser Entscheidung<br />
den Weg in die richtige<br />
Richtung gehen“, unterstrich<br />
Kreishandwerksmeister Ulrich<br />
Stein. Auch sein Ehrenamtskollege,<br />
der Kreishandwerksmeister<br />
des Main-Tauber-Kreises,<br />
Michael Szabo, ist sich sicher:<br />
„Frau Gold hat unsere Kreishandwerkerschaft<br />
mit ihren 11<br />
Innungen hervorragend im<br />
Griff und wird es schaffen, dass<br />
unter ihrer Leitung Synergien<br />
aus der Kooperation entstehen.“<br />
Die Frage, in welche<br />
Hände man künftig die Geschäftsführung<br />
der 13 Innungen<br />
des Landkreises Schwäbisch<br />
Hall legen soll, stellte<br />
sich, da der derzeitige Geschäftsführer,<br />
Herbert Bay, im<br />
August des kommenden Jahres<br />
in den Ruhestand gehen wird.<br />
Man sei in alle Richtungen offen<br />
gewesen, so Ulrich Stein.<br />
Schlussendlich ging die Tendenz<br />
in Richtung Tauberbischofsheim.<br />
„Denn wir wollen<br />
ein starkes Handwerk in einer<br />
starken Region“, betonte Stein.<br />
Die Kooperation der weiterhin<br />
eigenständigen KHs soll das gewährleisten.<br />
Fusionen zwischen<br />
des KHs oder den Innungen<br />
sind theoretisch möglich, stehen<br />
aber nicht auf dem Plan.<br />
EINGESPIELT Angelika Gold<br />
ist 44 Jahre alt und seit sieben<br />
Jahren bei der KH Main-Tauber-Kreis<br />
tätig. Seit 20<strong>12</strong> ist sie<br />
als Geschäftsführerin aktiv.<br />
Künftig wird sie einen Tag pro<br />
Woche in der Geschäftsstelle in<br />
Schwäbisch Hall präsent sein<br />
und natürlich an allen relevanten<br />
Sitzungen der Innungen teilnehmen.<br />
Das eingespielte Team<br />
der Geschäftsstelle in Schwäbisch<br />
Hall steht darüber hinaus<br />
in engem Kontakt mit Angelika<br />
Gold und wird in bewährter Manier<br />
die anfallenden Arbeiten<br />
für die Innungen und ihre Mitgliedsbetriebe<br />
erledigen. „Ich<br />
bedanke mich dafür, dass Sie<br />
mir Ihr Vertrauen entgegenbringen<br />
und freue mich auf die Zusammenarbeit“,<br />
versicherte Angelika<br />
Gold den Obermeistern<br />
der KH Schwäbisch Hall. pm<br />
www.kh-sha.de<br />
www.kh-tauberbischofsheim.de<br />
Hohenlohekreis wirbt<br />
mit Kinderbetreuung<br />
Die Broschüre der Wirtschaftsinitiative wird neu aufgelegt.<br />
Die W.I.H.-Wirtschaftsinitiative<br />
Hohenlohe hat mit Unterstützung<br />
der Bürgermeisterämter, der<br />
Kindertagesstätten und des Landratsamtes<br />
Hohenlohekreis, eine<br />
Neuauflage der Broschüre „Kinderbetreuung<br />
im Hohenlohekreis“<br />
erarbeitet. Aufgeführt sind<br />
die vielfältigen Betreuungskonzepte,<br />
Öffnungszeiten und Kontakte<br />
der Träger.<br />
Nicht erwerbstätige junge Frauen<br />
in der Erziehungsphase stellen ein<br />
großes Fachkräftepotenzial für Unternehmen<br />
dar. Für sie sind die<br />
Kinderbetreuungsmöglichkeiten<br />
ein wichtiges Kriterium bei der<br />
Entscheidung über die Wiederaufnahme<br />
einer Tätigkeit.<br />
Aufgrund des hohen Fachkräftebedarfs<br />
sind Hohenloher Unternehmen<br />
aber auch zunehmend auf<br />
die Anwerbung von Fachkräften<br />
von außerhalb angewiesen. Dabei<br />
spielen die zur Verfügung stehenden<br />
Betreuungsmöglichkeiten für<br />
Familien eine maßgebende Rolle.<br />
Der Landrat des Hohenlohekreises<br />
Doktor Matthias Neth sieht in<br />
hochwertigen Betreuungsangeboten<br />
eine ideale Voraussetzung für<br />
eine optimale Entwicklung der<br />
Kinder. „Diese wiederum sind der<br />
Garant für eine erfolgreiche Zukunft<br />
unseres Hohenlohekreises“,<br />
erklärt er. Die Erfassung der<br />
Daten hat gezeigt, dass sich das<br />
Betreuungsangebot in den vergangenen<br />
Jahren deutlich verbessert<br />
hat. Mit der Broschüre können Unternehmen<br />
ihren Bewerbern einen<br />
Überblick über das gesamte<br />
Betreuungsangebot an die Hand<br />
geben.<br />
pm<br />
www.wih-hohenlohe.de<br />
Zweck: Die Angebote sollen den Kreis für Arbeitnehmer attraktiver<br />
machen.<br />
Foto: NPG-Archiv<br />
STANDPUNKT<br />
Heribert Lohr<br />
verantwortlicher Redakteur<br />
Vor und nach Weihnachten<br />
Der Jahreswechsel ist bekanntlich die Zeit,<br />
in der ein bisschen Ruhe einkehrt – zumindest<br />
einkehren sollte. Doch soweit ist es damit<br />
meistens nicht mehr her.<br />
Da ist der Weihnachtsbraten nämlich noch<br />
nicht ordentlich verdaut, da gilt es, sich tapfer<br />
ins jährlich wiederkehrende Umtauschgetümmel<br />
zu stürzen. Zu groß, zu klein, falsches<br />
Format, nervenraubender Duft – es<br />
gibt ja tausend Gründe, warum das Öffnen<br />
von liebevoll Verpacktem in menschlicher<br />
Enttäuschung enden kann.<br />
Ganz abgesehen davon, dass sich unter<br />
Baum und Zweigen mitunter viel findet,<br />
was der Mensch nun eben nicht wirklich<br />
braucht.<br />
Außerdem ruft auch schon der nächste Sale.<br />
Gerade die Textiler und die Handyfabrikanten<br />
haben’s drauf: Die Farben und Formen<br />
der nächsten Kollektionen wechseln bald<br />
schneller, als der Lauf der Tage.<br />
Das schafft Verdruss: Denn der Umfang der<br />
Zahlungseingänge meines Chefs hält mit<br />
der Kreativität in den Marketingetagen<br />
gängiger Konsumhersteller nur noch<br />
bedingt mit. Und das obwohl er schon<br />
seit Jahren digital überweist. Er ist da<br />
wohl ein bisschen old School. Murmelt<br />
auf Nachfrage stets etwas von<br />
endlichen Ressourcen. Also bleibt<br />
mir am Ende nichts anderes übrig,<br />
als meinem Ärger ein wenig<br />
Luft zu verschaffen. Da hat man<br />
Foto: Marc Weigert<br />
sich die Geschenke für die Liebsten mannhaft<br />
von den Rippen gespart und sich – psychosomatisch<br />
äußerst bedenklich – auch<br />
schon emotional auf den Krach mit dem<br />
Hausbanker vorbereitet, um dann beim<br />
nachfestlichen Rundgang durch die örtlichen<br />
Warenhäuser festzustellen, dass einen<br />
die Haderlumpen der heimischen Händlergilde<br />
einmal mehr über das Christkind balbiert<br />
haben.<br />
Plötzlich ist der zeitlos-elegante Mantel für<br />
satte 20 Prozent weniger zu haben und der<br />
eben angeschaffte Fernseher, angesichts der<br />
neuen Angebote, nicht viel anderes als neuzeitlicher<br />
Elektroschrott.<br />
Nun kann ich meine Freunde im Gewerbeverein<br />
ja verstehen: Sie bauen die nächsten<br />
Häuser, vergnügen sich mit ihren Herzblättern<br />
auf der nächsten Luxusdestination und<br />
ich fahre zum Wertstoffhof oder bestücke Altkleidersammlungen.<br />
Auch das schafft Arbeitsplätze<br />
und im letzteren Fall auch noch<br />
soziale Anerkennung. Nur ob sich das alles<br />
mit der vielgepriesenen Nachhaltigkeit in<br />
Einklang bringen lässt, da habe ich mittlerweile<br />
so meine Zweifel.<br />
Es ist halt eine Ex-und-Hopp-Mentalität, die<br />
allenfalls kommunale Verbrennungsöfen befeuert,<br />
denn wirkliche Werte schafft. Haben<br />
Sie sich mal gefragt, wann Sie den letzten<br />
Schuh zur Reparatur gebracht haben? Wie<br />
viel Platz haben Sie denn noch in der heimischen<br />
Ankleide? Wie viel Ski stehen im Keller?<br />
Wie viel Anoraks hängen im Schrank?<br />
Es ist schon faszinierend anzuschauen: Da<br />
kämpfen wir im Betrieb um jedes bisschen<br />
Aufwand, zermartern uns das Gehirn, wie<br />
wir Materialien und Energie sparen können,<br />
prüfen jeden Herstellungsprozess auf Effizienz<br />
und rechnen uns die Hirne wund, um<br />
Verbrauchskosten zu minimieren. Und<br />
dann? Wir konsumieren als ob wir zwei Welten<br />
hätten und lassen uns den häufig<br />
schnell vergänglichen Krimskrams von<br />
meist schlecht bezahlten – und deshalb oft<br />
auch griesgrämigen Zustellern – direkt ans<br />
heimische Sofa liefern.<br />
Von besonders viel Weitsicht zeugt dies alles<br />
nicht. Es steht zu befürchten, dass uns unsere<br />
Kinder und Enkel, „diese Geschenke“<br />
einmal um die Ohren hauen werden. Denn<br />
vor allem sie sind es, die diese wenig sinnhafte<br />
Suppe einmal auslöffeln müssen, die<br />
wir ihnen alle miteinander so kaufrauschend<br />
eingebrockt haben.<br />
Weinnachtszeit ist die Zeit der Ruhe und Besinnung.<br />
Doch es kommt immer so bald.<br />
Gott sei Dank gibt es das Internet, da kann<br />
ich schnell noch shoppen, schließlich muss<br />
an Heilig Abend unter dem Gabentisch Gedränge<br />
herrschen. Außerdem brauche ich<br />
noch etwas für den Umtausch und drittens<br />
will ich maulen, wenn der Händler meines<br />
Vertrauens in seiner Funktion als Spitzbube<br />
mein exklusives Geschenk nur ein paar<br />
Tage später für Cent-Beträge verramscht.<br />
Impressum<br />
Verlag<br />
Südwest Presse Hohenlohe<br />
GmbH & Co. KG<br />
Verlagsbetrieb Hohenloher Tagblatt<br />
Ludwigstraße 6–10, 74564 Crailsheim<br />
Telefon: 07951/409-0<br />
Telefax: 07951/409-119<br />
Geschäftsführung<br />
Thomas Radek<br />
Redaktion<br />
Heribert Lohr (ibe, verantw.)<br />
E-Mail: h.lohr@swp.de<br />
Telefon: 07951/409-350<br />
Telefax: 07951/409-359<br />
Marius Stephan (mst)<br />
E-Mail: m.stephan@swp.de<br />
Telefon: 07951/409-351<br />
Adina Möller (ina)<br />
E-Mail: a.moeller@swp.de<br />
Telefon: 07951/409-354<br />
Anzeigen<br />
Jörg Heiland (verantw.)<br />
Telefon: 0791/404-260<br />
Holger Gschwendtner<br />
E-Mail: h.gschwendtner@swp.de<br />
Telefon: 07951/409-242<br />
Sven Lesch<br />
E-Mail: s.lesch@swp.de<br />
Telefon: 07951/409-241<br />
Telefax: 07951/409-249<br />
Abonnement/Vertrieb<br />
Peer Ley (verantw.)<br />
E-Mail: p.ley@swp.de<br />
Telefon: 07951/409-423<br />
Telefax: 07951/409-429<br />
Bezugspreis:<br />
Abonnement inkl. Postbezug und<br />
7% MwSt. 18 Euro p.a.<br />
Einzelverkaufspreis 1,75 Euro<br />
Verbreitung und Auflage<br />
Im Landkreis Schwäbisch Hall,<br />
dem Main-Tauber-Kreis, dem<br />
Hohenlohekreis und dem<br />
Landkreis Ansbach mit einer<br />
Auflage über 55.000 Exemplaren<br />
(Verlagsangabe)<br />
Erscheinungsweise<br />
RegioBusiness erscheint monatlich<br />
in Zusammenarbeit mit dem Haller<br />
Tagblatt in Schwäbisch Hall, dem<br />
Hohenloher Tagblatt in Crailsheim,<br />
der Neuen Kreis-Rundschau in<br />
Gaildorf und der Fränkischen Nachrichten,<br />
Ausgabe Bad Mergentheim