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REGIOBUSINESS - NR. 187 | 2017-12

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14 Die Spezialisten im Verpackunsgmaschinenbau<br />

10<br />

Jahre<br />

Ein ganz neues Zeitalter bricht in<br />

der Verpackungstechnik an<br />

Das Packaging Valley beschäftigte sich bereits sehr früh mit dem Thema<br />

Industrie 4.0: Mit Professor Dr. Wolfgang Wahlster sensibilisierte<br />

ein Experte die Betriebe.<br />

Industrie 4.0<br />

bietet die Werkzeuge<br />

für eine<br />

Umsetzung von<br />

Kleinstauflagen nahezu<br />

ohne Mehrkosten.<br />

Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, CEO<br />

Deutsches Forschungszentrum für<br />

Künstliche Intelligenz, Saarbrücken<br />

Vernetzte Maschinen,<br />

kommunizierende<br />

Bauteile und Produkte,<br />

mehr Effizienz: Die Veränderungen,<br />

welche die<br />

Digitalisierung mit sich<br />

bringt, sind gewaltig – wie<br />

auch die Herausforderungen.<br />

Das Packaging<br />

Valley hat sich bereits<br />

früh mit diesem Thema<br />

befasst und die beteiligten<br />

Unternehmen setzen<br />

sich in einem fortlaufenden<br />

Prozess mit dem<br />

Wandel auseinander.<br />

So konnte bereits zu den<br />

zweiten Packaging Valley<br />

Days im Jahr 2013 mit<br />

Professor Dr. Wolfgang<br />

Wahlster ein renommierter<br />

Wissenschaftler<br />

gewonnen werden, der die<br />

versammelten Verpacker<br />

durch die Impulse seines<br />

Vortrags fit für die Zukunft<br />

machte. Seine Ausführungen<br />

besitzen auch heute<br />

noch Gültigkeit.<br />

„Die Bedeutung von<br />

Verpackungen und der<br />

Verpackungstechnik<br />

wird im Zusammenhang<br />

mit Industrie 4.0<br />

erheblich steigen“, Prof.<br />

Dr. Wolfgang Wahlster,<br />

führender Experte auf<br />

diesem Gebiet, zeigt sich<br />

davon überzeugt, dass<br />

es sich bei Industrie 4.0<br />

nicht mehr nur um eine<br />

Vision handele. Die Verpackungsbranche<br />

in der<br />

Region liefert dafür den<br />

Nachweis.<br />

Industrie 4.0 steht derzeit<br />

im Rampenlicht der Fachwelt<br />

und vieler tagesaktueller<br />

Medien. Der Grund:<br />

Die Arbeitswelt wird neuerlich<br />

eine grundlegende<br />

Veränderung erfahren,<br />

ist Wahlster überzeugt.<br />

Wenn in Produkten<br />

oder Verpackungen die<br />

Information gespeichert<br />

ist, wie die Prozesse zu<br />

gestalten sind – bis hin<br />

zum Transport, dann<br />

hat dies enorme Auswirkungen<br />

auf die gesamte<br />

Arbeitswelt. Maschinen<br />

erhalten neue Aufgaben;<br />

Menschen gehen in neue,<br />

in andere Fabriken.<br />

Wahlster, der das Deutsche<br />

Forschungszentrum<br />

für Künstliche Intelligenz<br />

in Saarbrücken leitet,<br />

berichtet vom Phänomen<br />

der „Mass Customization“.<br />

Das Beispiel<br />

Automobilindustrie zeigt,<br />

dass heute kein Fahrzeug<br />

mehr dem anderen<br />

gleicht; nicht nur optisch,<br />

auch technisch werden<br />

ständig Verbesserungen<br />

in Komponenten und<br />

Software eingeführt.<br />

Sogar Massenartikel wie<br />

Turnschuhe, Müsli und<br />

Schokolinsen sind heute<br />

in der Kleinstauflage 1<br />

erhältlich. „Industrie 4.0<br />

bietet die Werkzeuge für<br />

eine Umsetzung nahezu<br />

ohne Mehrkosten“, so<br />

Prof. Dr. Wahlster. Individualisierung<br />

wird immer<br />

mehr zur Normalität.<br />

Produkte, die den persönlichen<br />

Bedürfnissen<br />

angepasst sind, gelten<br />

bald nicht mehr allein<br />

deswegen als exklusiv.<br />

Das Internet der Dinge–<br />

Maschinen im Netz<br />

Semantische Produktgedächtnisse,<br />

gefüttert<br />

mit Informationen aus<br />

Lage-, Temperatur-,<br />

optischen und vielen<br />

anderen Sensoren, sind<br />

ein wesentlicher Faktor<br />

für das Funktionieren der<br />

so genannten Smart-Factory.<br />

Zuckerwürfelgroße,<br />

XML-basierte-Webserver<br />

mit Funktechnologie<br />

und der Ersatz der vielen<br />

unterschiedlichen<br />

Feldbussysteme durch<br />

TCP-Protokolle erlauben<br />

eine Interaktion zwischen<br />

Maschinen, dem Produkt<br />

und der Verpackung. Da<br />

Sensoren heute schon<br />

extrem preiswert sind<br />

und mit W3C (World<br />

Wide Web Consortium)<br />

Standards vorhanden<br />

sind, ist laut Prof. Dr.<br />

Wahlster der Weg frei<br />

zum „Service-Oriented<br />

Cyber-Physical“-Produktionssystem.<br />

Dies sind<br />

automatisierte, interagierende<br />

Systeme, die abhängig<br />

von ihrem Kontext<br />

arbeiten. Der umgebende<br />

Maschinen-, Transportund<br />

Roboterpark ist<br />

somit ein „Service-Angebot“,<br />

das vom Produkt<br />

angefahren und in Anspruch<br />

genommen wird.<br />

Kommt es beispielsweise<br />

an einer Stelle zu einem<br />

Verarbeitungsstau, sucht<br />

sich das Produkt selbst<br />

eine bessere Alternative.<br />

Ein anderes Beispiel: Für<br />

ökologische Produkte<br />

werden besonders energiearme<br />

Herstellverfahren<br />

ausgewählt.<br />

Die Verpackung erfüllt<br />

darüber hinaus zusätzliche<br />

Aufgaben, verdeutlichte<br />

Prof. Wahlster:<br />

Der in oder an der<br />

Verpackung enthaltene<br />

Informationsumfang lässt<br />

sich deutlich erweitern,<br />

beispielsweise wird die<br />

gesamte Herstellkette<br />

transparent. Die Verpackung<br />

kann auch zuhause<br />

zum Beobachter und<br />

Wächter werden: Wenn<br />

zum Beispiel lichtempfindliche<br />

Inhaltsstoffe zu<br />

langer Strahlung ausgesetzt<br />

sind, kann automatisch<br />

eine Warnung<br />

erfolgen – was wiederum<br />

automatisiert über ein<br />

Smartphone geschieht.<br />

Das Packaging Valley<br />

nimmt auch auf diesem<br />

Gebiet eine Spitzenposition<br />

ein: Bereits seit einiger<br />

Zeit gibt es eine Füllund<br />

Verpackungsanlage<br />

aus dem Packaging Valley<br />

Germany, die in weiten<br />

Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, CEO Deutsches Forschungszentrum<br />

für Künstliche Intelligenz GmbH, referierte bereits<br />

auf den Packinging Valley Days 2013 zum Thema „Industrie<br />

4.0: – Digitale Produktgedächtnisse für intelligente Verpackungen<br />

in der Smart Factory“.<br />

Foto: Jürgen Weller<br />

Teilen schon nach diesen<br />

Prinzipien funktioniert:<br />

Mit ihr werden mit hoher<br />

Leistung Parfüms mit der<br />

Auflage 1 Stück hergestellt.<br />

Kunden komponieren<br />

von den Duftstoffen<br />

über das Flakon bis hin<br />

zur Schrift ein personalisiertes<br />

Produkt. In der<br />

Herstellung und Verpackung<br />

geschieht alles<br />

automatisch – bis hin zur<br />

Deklaration der Inhaltsstoffe<br />

nach den gesetzlichen<br />

Anforderungen<br />

des Auftraggeber-<br />

Empfängerlandes.<br />

Die pharmazeutische<br />

Industrie zeigt sich aufgrund<br />

ihrer komplexen<br />

Zertifizierungsverfahren<br />

etwas zurückhaltender<br />

hinsichtlich Industrie<br />

4.0, wenngleich mit der<br />

personalisierten Medizin<br />

ein Zukunftsszenario<br />

im Raum steht, das in<br />

der technischen Umsetzung<br />

stark von Industrie<br />

4.0 profitieren könnte.<br />

Die Mitgliedsfirmen des<br />

Packaging Valley arbeiten<br />

seit Jahren mit Hochdruck<br />

an den Lösungen der<br />

Zukunft. Innovationsstärke<br />

und Mut zu Neuem<br />

helfen den Tüftlern in den<br />

Werkshallen des Landkreises<br />

Schwäbisch Hall<br />

dabei, Visionen umzusetzen,<br />

welche die Grenzen<br />

der Technik Stück um<br />

Stück erweitern. mst/pv<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Packaging Valley Germany e.V.<br />

Stauffenbergstraße 35-37<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Verlag<br />

SÜDWEST PRESSE Hohenlohe<br />

GmbH & Co. KG<br />

Verlagsbetrieb Hohenloher Tagblatt -<br />

RegioBusiness<br />

Ludwigstraße 6-10, 74564 Crailsheim<br />

Redaktion<br />

Heribert Lohr (verantwortlich),<br />

Marius Stephan, Frank Lutz, Alisa Grün,<br />

Julia Weise, Melanie Boujenoui,<br />

Regine Rüeck (Packaging Valley)<br />

Anzeigen<br />

Silke Thiele (verantwortlich),<br />

Sven Lesch, Holger Gschwendtner<br />

Gestaltung<br />

Jörk Meider, Peter Oberndörfer<br />

Fotos<br />

Packaging Valley Germany e.V.,<br />

SÜDWEST PRESSE Hohenlohe<br />

Druck<br />

DHO Druckzentrum Hohenlohe-Ostalb<br />

Ludwig-Erhard-Straße 109, 74564 Crailsheim<br />

Engineering im Sondermaschinenbau:<br />

itek GmbH<br />

In der Eich 10<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Telefon 07 91 / 94 60 94-0<br />

www.itek-gmbh.de<br />

ABFÜLLANLAGEN GMBH<br />

ERFAHRUNG<br />

& KOMPETENZ<br />

SEIT 60 JAHREN<br />

BREITNER<br />

Abfüllanlagen GmbH<br />

Personalabteilung<br />

Daimlerstraße 43<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Telefon +49 791 95035-0<br />

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