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REGIOBUSINESS - NR. 187 | 2017-12

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<strong>12</strong> Die Spezialisten im Verpackunsgmaschinenbau<br />

10<br />

Jahre<br />

Die Zukunft<br />

beginnt jetzt<br />

In großer Zahl erschienen die Mitglieder zu einem<br />

gemeinsamen Strategieworkshop in Waldenburg.<br />

Über 40 Mitglieder zählt<br />

das Packaging Valley. Wer<br />

eine homogene Gruppe<br />

erwartet, ist hier falsch.<br />

Jedoch genau das macht<br />

den Verein für Kunden<br />

und Mitglieder wertvoll.<br />

Alle paar Jahre findet ein<br />

Strategieworkshop statt,<br />

an dem die Mitglieder<br />

eingeladen sind, ihren<br />

Wünschen, Herausforderungen<br />

und Ideen<br />

Ausdruck zu verleihen.<br />

Für Optima-Chef und Mitgründer<br />

von Packaging<br />

Valley Germany, Hans<br />

Bühler, ist das notwendig,<br />

um mit einer gemeinsamen<br />

Idee erfolgreich<br />

zu sein. „Teilweise sind<br />

wir Wettbewerber. Um<br />

aber unserem gemeinsamen<br />

Anspruch gerecht<br />

zu werden, unseren<br />

Kunden die bestmögliche<br />

Technologie zu präsentieren,<br />

müssen wir im Team<br />

arbeiten. Wir gehören<br />

zusammen.“<br />

Verpackungsberater<br />

Thomas Reiner von<br />

Berndt & Partner eröffnet<br />

die Diskussion: Relevant<br />

sei nicht, was Packaging<br />

Valley von der Zukunft<br />

erwartet, sondern was<br />

der Kunde erwartet.<br />

Dabei solle man sich<br />

selbst nicht vergessen.<br />

Er erzählt die Geschichte<br />

mit dem Hasen. Fixiert<br />

man den Hasen zu sehr,<br />

entfernt man sich vom<br />

eigentlichen Vorhaben,<br />

ohne dass man es merkt.<br />

Zudem betont Reiner die<br />

zunehmende Bedeutung<br />

von Digitalisierung und<br />

Nachhaltigkeit sowie die<br />

Vorreiterrolle des Maschinenbauers.<br />

Auf dem richtigen Weg<br />

Moderator beim Workshop<br />

ist Dr. Gerd Meier<br />

zu Köcker. Er leitet die<br />

Cluster-Agentur Baden-<br />

Württemberg und<br />

überreicht das Bronze-<br />

Zeichen an das Packaging<br />

Valley. Unter dem Namen<br />

ESCA (European Secretariat<br />

for Cluster Analysis)<br />

werden regionale<br />

Netzwerke europaweit<br />

analysiert und verglichen.<br />

Ziel ist es vor allem, die<br />

internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Innovationskraft<br />

zu stärken.<br />

Die Auszeichnung erhalten<br />

regionale Verbunde,<br />

die eine gute Ausgangssituation<br />

und das Potenzial<br />

haben in diesen Feldern<br />

noch mehr zu erreichen.<br />

„Das ist natürlich eine<br />

schöne Bestätigung.<br />

Das Packaging Valley<br />

war also eine gute Idee<br />

und wir sind auf dem<br />

richtigen Weg“, so Bernd<br />

Hansen, Vereins-Vorsitzender<br />

und Chef der<br />

Rommelag-Gruppe. Eine<br />

klare Empfehlung lautet:<br />

Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />

gemeinsam<br />

nach vorne treiben,<br />

den Austausch fördern<br />

und die internationale<br />

Sichtbarkeit erhöhen.<br />

Diskutiert wurden die<br />

Grundidee des Packaging<br />

Valley, die zukünftige<br />

Ausrichtung, die Herausforderungen<br />

der<br />

einzelnen Mitglieder, die<br />

Schnittmengen und die<br />

Motivationskraft kleiner<br />

und großer Unternehmen,<br />

Mitglied im Packaging<br />

Valley zu sein.<br />

Schnell ist klar, dass der<br />

zukünftige Weg, den<br />

kleine und große Unternehmen<br />

gehen müssen,<br />

nicht der gleiche sein<br />

kann. Dennoch sei das<br />

Prädikat „Packaging Valley“<br />

ein Siegel und guter<br />

Zubringer, so Alexander<br />

Schaeff, Geschäftsführer<br />

der Schaeff Group.<br />

„Packaging Valley hilft<br />

Lücken zu schließen und<br />

Elke Bader und Uwe Herold Vorstandsmitglieder, Geschäftsführer Kurt Engel, stellvertretende<br />

Vorsitzende Sabine Gauger, Vorsitzender Bernd Hansen und Projektmanagerin Regine<br />

Rüeck (von links nach rechts) steuern das Packaging Valley mit dem Bestreben, dem Kunden<br />

immer neuen Mehrwert bieten zu können.<br />

Foto: Monika Sanwald<br />

Neues auszuprobieren,<br />

was im Alleingang gar<br />

nicht möglich ist.“ So<br />

sind es zum Beispiel die<br />

gemeinsamen Messeauftritte,<br />

die die Sichtbarkeit<br />

eines Einzelnen erhöhen.<br />

Chancen nutzen<br />

Einen großen Schritt in<br />

die Zukunft bietet das<br />

Packaging Valley seinen<br />

Mitgliedern vor allem mit<br />

dem Virtual Reality Center.<br />

„Auch wenn das eine<br />

oder andere Unternehmen<br />

den Nutzen für sein<br />

Spezialgebiet jetzt noch<br />

nicht sehen kann, hat<br />

es hier im Verbund die<br />

Möglichkeit es auszuprobieren“,<br />

betont Norbert<br />

Wais von Itek und Dienstleister<br />

im VR Center. Sein<br />

Appell an die Mitglieder<br />

lautet: Vergeben Sie<br />

nicht die Chance. Wir<br />

zeigen Ihnen, wie Sie von<br />

virtuellen Anwendungen<br />

profitieren können.<br />

Priorisierte Ziele werden<br />

gemeinsame Kooperationen<br />

und Forschungsaktivitäten,<br />

verstärkter<br />

Wissensaustausch und<br />

die internationale Sichtbarkeit.<br />

„Den Mehrwert<br />

für jedes Mitglied wollen<br />

wir noch mehr in den<br />

Mittelpunkt rücken.“<br />

Damit ruft Sabine Gauger,<br />

Leiterin des Marketing-Arbeitskreises<br />

im Packaging<br />

Valley und ebenfalls Initiatorin<br />

der ersten Stunde<br />

noch einmal alle Mitglieder<br />

auf, sich jederzeit<br />

einzubringen. „Herausforderungen<br />

können wir<br />

gemeinsam besser lösen<br />

und Innovationen zusammen<br />

schneller vervielfachen.“<br />

pv/mst<br />

Vorsprung am Markt<br />

Virtuelle Realität: Firmen nutzen Technologien, um Projekte anschaulich zu machen und die Entwicklung<br />

enger mit dem Kunden zu verzahnen.<br />

In drei Dimensionen um<br />

die Maschine gehen, die<br />

nur auf dem Rechner existiert:<br />

Wenn Kunden sich<br />

virtuell um ihr Projekt bewegen<br />

können, lässt sich<br />

viel besser zeigen, was am<br />

Ende des Auftrags in den<br />

Werkshallen stehen soll<br />

– diesem Ansatz folgt das<br />

„Packing Valley“. In Schwäbisch<br />

Hall betreibt der<br />

Verein seit Anfang 2016<br />

ein Virtual Reality Center,<br />

welches genau dieses ermöglicht.<br />

„Ein dreidimensionales<br />

Bild sagt mehr als<br />

tausend Worte“, betonte<br />

Bernd Hansen, geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

von Rommelag und Vorsitzender<br />

des Packaging<br />

Valley vor knapp zwei<br />

Jahren bei der Eröffnung<br />

des Centers.<br />

Seither nutzen die Firmen<br />

des Vereins die Ausstattung,<br />

zum Beispiel ihre<br />

CAD-Daten aus der Konstruktion,<br />

um auf hohem<br />

technischen Niveau in ein<br />

dreidimensionales Abbild<br />

verwandeln zu lassen und<br />

mit Hilfe von 3D-Brillen<br />

und dem großen Wandbildschirm<br />

in Originalgröße<br />

um die Maschine<br />

zu gehen. Dies geschieht<br />

nach einem ganzheitlichen<br />

Ansatz. Solche virtuellen<br />

3D-Modelle ermöglichen<br />

schon beim Bau<br />

des Prototyps eine enge<br />

Abstimmung zwischen<br />

Entwicklern und Kunden.<br />

Diesen Marktvorsprung<br />

nutzen wir gerne,<br />

wir wollen<br />

Technologieführer<br />

sein.<br />

Vielmehr noch, der Kunde<br />

kann den Entwicklungsprozess<br />

aktiv mitgestalten<br />

und virtuell mitarbeiten.<br />

Doch nicht nur Haptik<br />

und Aussehen können<br />

hier simuliert werden,<br />

sondern auch Vorgänge<br />

und Prozesse, wodurch<br />

Abläufe und einzelne<br />

Systeme schon vor Fertigstellung<br />

der Maschine<br />

getestet werden können.<br />

Dies ermöglicht es, bereits<br />

frühzeitig Mängel und<br />

Schwächen im System zu<br />

erkennen beziehungsweise<br />

Kundenwünsche<br />

kurzfristig zu integrieren.<br />

Zudem kann die virtuelle<br />

Umgebung zur Qualifikation<br />

und Schulung<br />

von Mitarbeitern genutzt<br />

werden, noch bevor die<br />

Maschine fertiggestellt ist.<br />

Auch Firmen, die nicht Teil<br />

des Packaging Valley sind,<br />

können das VR-Center<br />

anmieten. „Technik und<br />

Personal inklusive“, sagt<br />

Kurt Engel, Geschäftsführer<br />

des Vereins.<br />

Ein weiterer Vorteil zeigt<br />

sich bei Messen: Eine<br />

intensive Nutzung der<br />

neuen Technologie für<br />

Vertrieb und Marketing.<br />

Mobile Anlagen ermöglichen<br />

es, die häufig sehr<br />

komplexen Maschinen<br />

dem Kunden bis ins Detail<br />

vorzuführen. So lässt sich<br />

mit der Technologie ein<br />

Vielfaches dessen zeigen,<br />

Im VR-Center wird die Entwicklungsarbeit erlebbar, bevor das Projekt in Metall und Plastik<br />

vor dem Kunden steht. Mit bewegungsempfindlicher 3D-Brille und Großbildschirm steht<br />

einem „Rundgang“ um die Maschine nichts im Wege.<br />

Fotos: Christian Sauermann<br />

was auf konventionelle<br />

Weise an einem Messestand<br />

Platz finden würde.<br />

Im Zuge einer nachhaltigen<br />

strategischen Ausrichtung<br />

ist es wichtig, dass<br />

das VR-Center langfristig<br />

in die Arbeit der Cluster-<br />

Initiative Packaging Valley<br />

integriert ist. Hierzu wurde<br />

ein neuer Arbeitskreis zur<br />

VR-Nutzung ins Leben<br />

gerufen, der relevante<br />

Themen, wie beispiels-<br />

weise die kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung des<br />

Centers, die dazu passenden<br />

Anwendungsmöglichkeiten<br />

und die Verbesserung<br />

der Kommunikation<br />

zwischen den Maschinen,<br />

weiterverfolgen soll. Des<br />

Weiteren transportiert die<br />

gemeinsame Betreuung<br />

Wissen zu den Projektpartner,<br />

welches in dieser<br />

Breite nicht in jedem Unternehmen<br />

zu finden ist.<br />

Trotz allem bewegen sich<br />

die Unternehmen, die<br />

Virtual Reality nutzen,<br />

an vorderster Front der<br />

Innovation: Die VR-Technologie<br />

erwarten viele<br />

Firmen noch nicht: Noch<br />

überrascht dies die Kunden,<br />

weiß Sabine Gauger,<br />

Vorstandsmitglied des<br />

Packaging Valley. „Diesen<br />

Marktvorsprung nutzen<br />

wir gerne, wir wollen Technologieführer<br />

sein.“ mst

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