LE-2-2016
LOGISTIK express Fachzeitschrift
LOGISTIK express Fachzeitschrift
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INTRALOGISTIK<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MULTI-KUNDEN-PA<strong>LE</strong>TTE<br />
AUFTRAGSPA<strong>LE</strong>TTE<br />
Produkte sind, weiß das OPM-System<br />
via Stammdaten und Schlicht-Algorithmus,<br />
dass zunächst eine Slip-Sheet-<br />
Kartonage auf die Flaschen gelegt<br />
werden muss. Anschließend erfolgt die<br />
störungsfreie Kommissionierung weiterer<br />
Produkte. Störungsfrei deshalb, da der<br />
gesamte Prozess sensorüberwacht ist<br />
und die physische Platzierung und Beschaffenheit<br />
der einzelnen Produkte permanent<br />
mit dem theoretischen Schlichtbild<br />
verglichen wird.<br />
Das prozessgesteuerte Artikelhandling<br />
setzt sich auch im Versand fort. Automatische<br />
Warenausgangspuffer stellen<br />
dem LKW-Fahrer die Auftrags-Paletten<br />
und Auftrags-Rollcontainer über<br />
Schwerkraftbahnen just in time in der<br />
richtigen Reihenfolge zur Verladung<br />
zur Verfügung: durch eine Frachtraumberechnung<br />
optimal abgestimmt<br />
auf das Ladevolumen und das zulässige<br />
Beladungsgewicht des LKW. Vom<br />
Fahrer zurückgebrachtes „Leergut“ wie<br />
Behälter, Paletten und Rollcontainer<br />
werden automatisiert in den Materialfluss<br />
zurückgeführt, bei Bedarf vorher<br />
gereinigt und in der optimalen Anzahl<br />
wieder in den internen Logistikkreislauf<br />
eingespeist bzw. zwischengepuffert.<br />
Forecasting + Optimizing / Order Processing<br />
in der Kommissionierung<br />
Zentrales Element eines Logistikzentrums<br />
ist und bleibt die Kommissionierung. Und<br />
gerade hier ermöglicht die Datendurchgängigkeit<br />
hohes Optimierungspotenzial.<br />
Der Kommissionierprozess startet<br />
mit einer vorausgehenden Simulation,<br />
welche auf Basis von Auftragslast und<br />
Auftragsstruktur die notwendigen Kommissionier-Kapazitäten<br />
ermittelt. Ebenso<br />
sind in das Datenmodell der Versand,<br />
die Tourenplanung und das Fuhrparkmanagement<br />
integriert. In Folge von<br />
Predictive Analytics unter Berücksichtigung<br />
sämtlicher Einflussfaktoren wird der<br />
Kommissionierprozess ganzheitlich optimiert<br />
und prozessgesteuert abgewickelt.<br />
Dies bedeutet: Personalbedarf, Schichtpläne<br />
und Maschinenlaufzeiten werden<br />
systemtechnisch definiert sowie der<br />
Nachschub aus dem Hochregallager<br />
an die jeweiligen Subsysteme gesteuert.<br />
Parallel werden Auftragsprioritäten und<br />
Auftragsstart berücksichtigt. Ladungsträger<br />
befinden sich in der richtigen<br />
Anzahl an den Kommissionierplätzen.<br />
Ebenso erfolgt ein Workload Balancing,<br />
also eine Verteilung von Auftragsspitzen<br />
auf die zur Verfügung stehenden Kommissionier-Ressourcen.<br />
Sämtliche vorausschauenden Analysen<br />
sind dynamisch: Ändern sich Einflussfaktoren<br />
und Rahmenbedingungen,<br />
werden die Prozesse unmittelbar anhand<br />
der neuen Vorgaben durch das<br />
System selbstständig optimiert. Abhängig<br />
davon, ob es sich um Behälterware,<br />
Palettenware, Piece-Pick, Case-Pick,<br />
Sperrigteile oder temperatur-geführte<br />
Ware handelt – die automatisierte<br />
32 LOGISTIK EXPRESS 2/<strong>2016</strong>