LE-2-2016
LOGISTIK express Fachzeitschrift
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die Häfen des russischen Südbassins. Durch<br />
das Schwarze Meer, Kanäle und Straßen hat<br />
die russische Seeflotte im Süden Zugang zum<br />
Mittelmeer und schließlich zum Atlantischen<br />
Ozean. Im Fernen Osten des Landes stehen<br />
die Häfen mit chinesischen, koreanischen und<br />
japanischen Häfen im Pazifischen Ozean in<br />
Konkurrenz.<br />
Ganz bewusst wurde und wird der Hafen Ust-<br />
Luga in Nordwest-Russland im Rahmen eines<br />
der größten Infrastrukturprojekte im Lande<br />
ausgebaut. Er soll den Ostseehäfen im Baltikum<br />
und in Finnland Kunden abnehmen. Der<br />
Ausbau des 2001 eröffneten Hafens Ust-Luga<br />
nahe St. Petersburg wird als Projekt mit hoher<br />
nationaler Bedeutung angesehen, da das<br />
Transshipment über andere Häfen in der baltischen<br />
Region und damit die Abhängigkeit<br />
verringert werden sollen. Bis 2018 ist gemäß<br />
dem britischen Magazin Portstrategy geplant,<br />
dass Ust-Luga die volle Kapazität von 180 Millionen<br />
Tonnen pro Jahr erreicht. Damit würde<br />
die kombinierte Kapazität der baltischen Häfen<br />
Tallinn (Estland), Klaipeda (Litauen), Riga (Lettland)<br />
und Ventspils (Lettland) überschritten.<br />
Das Vielzweckterminal YUG-2 wird durch<br />
Gulftainer Russian Technologies - dem Joint-<br />
Venture aus der arabischen Gulftainer und<br />
der russischen Finanzfirma Prominvest - entwickelt.<br />
Es handelt Kfz, Container, Schwergut<br />
und Projektladung sowie Stückgüter und<br />
besitzt einen Kai von 1.000 m Länge und 13<br />
Meter Wassertiefe. Der Hafen wird die größte<br />
Exporteinrichtung für raffinierte Ölprodukte in<br />
Russland besitzen. Ein Großteil des Frachtvolumens<br />
werden Rohöl und raffinierte Ölprodukte<br />
ausmachen. Er schlägt Kfz von Toyota, Lexus,<br />
Hyundai, Kia, Subaru, Suzuki und Honda um.<br />
Die Zunahme des Autoimports in Ust-Luga ist<br />
die Ursache für die geringeren Auto-Transshipments<br />
in Finnland. Die russische Global Ports<br />
Group betreibt das Ust-Luga Containerterminal<br />
(ULCT) mit einer Umschlagskapazität von<br />
drei Millionen TEU, 1,7 km Kailänge und 16 m<br />
Wassertiefe.<br />
Der deutsche Betreiber Eurogate hält im Rahmen<br />
einer strategischen Partnerschaft eine<br />
Minderheitsbeteiligung von 20 Prozent am<br />
Hafen, in dem regelmäßig Schiffe von Maersk<br />
Line, CMA CGM, Unifeeder, Hapag Lloyd<br />
und Team Lines anlegen. Laut Eurogate wird<br />
das ULCT in drei Phasen entwickelt. Die erste<br />
Phase des Terminals wurde in 2011 in Betrieb<br />
genommen. Die maximale Kapazität der<br />
größten und fortschrittlichsten Hafenanlage<br />
in Russland und Osteuropa wird 2025 erreicht.<br />
Die Containervolumen in den baltischen<br />
Häfen Russlands sind durch die Sanktionen<br />
und die schlechte Wirtschaftslage 2015 stark<br />
gesunken. Laut dem amerikanischen Journal<br />
of Commerce ist das Gesamtvolumen des<br />
Hafens St. Petersburg von Januar bis November<br />
2015 um 28,5 Prozent auf 1,57 Millionen<br />
TEU und in Kaliningrad um 46,9 Prozent auf<br />
161.740 TEU gegenüber dem Vorjahr gefallen.<br />
[DR]<br />
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