LE-2-2016
LOGISTIK express Fachzeitschrift
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„Wir können unsere Leistungen für unsere Kunden<br />
sicherlich günstiger als die Mitbewerber<br />
anbieten.“ Transportiert werden die beispielsweise<br />
in Deutschland online eingekauften<br />
Waren per Lkw zu zwei großen Logistikzentren<br />
der Deutschen Post im Großraum München<br />
und Regensburg. Hier erfolgt die Abfertigung<br />
Richtung Österreich und von hier fahren<br />
beauftragte Transportunternehmen mit den<br />
Sendungspartien zu den Depots, von wo aus<br />
die Regionalzusteller die Fläche bedienen.<br />
Österreichs Post muss reagieren<br />
Peter Umundum, Vorstand Paket & Logistik<br />
bei der Österreichischen Post, beobachtet<br />
das Tun von DHL Paket mit Argusaugen. „Wir<br />
reagieren mit Stärkung unseres Vertriebs in<br />
Deutschland, um deutsche Kunden effizienter<br />
direkt betreu en zu können. Die Vorholung<br />
von Sendungen in Deutschland machen wir<br />
jetzt gemeinsam mit den Kunden oder bieten<br />
es ihnen an. Das passiert teils im Rahmen mit<br />
unserem Partner Hermes, für den wir in Österreich<br />
für dessen Kunden die Paket-Zustellungen<br />
machen“, erklärt der Manager. Er räumt<br />
ein, dass die Post „sicherlich etwas an Volumen<br />
verlieren wird, wir sehen aber auch Wachstumspotenzial,<br />
mit dem wir mögliche Volumeneinbußen<br />
ausgleichen können“. Wenn man<br />
preislich unter Druck komme, will man mit guter<br />
Qualität begegnen. Umundum: „Als Qualitätsführer,<br />
der wir sind und bleiben wollen,<br />
gewinnen wir preislichen Spielraum.“<br />
Österreichs Post wird noch mehr investieren<br />
in den Service auf der letzten Meile, in neue<br />
Produkte wie beispielsweise in die Kofferraumzustellung,<br />
Abholstationen, Selbstbedienungszonen,<br />
die Interaktion mit den Kunden<br />
oder eine Haustürlösung für Empfangsboxen.<br />
Empfänger können an ihre Haustür eine Box<br />
hängen und der Zusteller legt dort das Paket<br />
hinein. Die Box wird an der Haustür befestigt<br />
und sicher verschlossen. Umgekehrt könnten<br />
die Kunden ihre Retourware hineinlegen und<br />
der Zusteller nimmt die Sendung wieder mit.<br />
Mit dieser Lösung will man die Erstzustellquote<br />
WIR BEFÖRDERN FAST AL<strong>LE</strong>S<br />
(derzeit bei 91 Prozent) und den Mehrwert für<br />
Absender und Empfänger erhöhen. Und im<br />
eigenen Haus Kosten einsparen.<br />
80 Mio. Pakete haben die vielen Tausend<br />
Postler im Vorjahr zugestellt. „Wir sind damit<br />
sehr zufrieden und haben gegenüber dem<br />
Jahr zuvor ein Wachstum von acht Prozent<br />
ge-schafft“, bilanziert Umundum. Und das trotz<br />
des Einstiegs der Deutschen Post in Österreich.<br />
In Österreich ist die Post im B2C-Bereich Marktführer<br />
mit einem Marktanteil von 77 Prozent, im<br />
B2B-Bereich, in dem 2009 der Einstieg erfolgte,<br />
liegt der Marktanteil bei 28 Prozent, was den<br />
Post-Manager stolz macht: „Dieses Wachstum<br />
wurde erreicht, weil wir viel investiert haben,<br />
um hier Absender und Empfänger mit Fokus<br />
auf die letzte Meile bestmöglich bedienen<br />
zu können.“ Seine Einschätzung der künftigen<br />
Entwicklung im E-Commerce-Bereich: Das<br />
Wachstum bleibt ungebrochen, was neue Mitbewerber<br />
im Logistikbereich auf den Markt<br />
bringt und den Kampf um jedes Paket möglicherweise<br />
noch facettenreicher machen wird.<br />
[RD]<br />
PETER UMUNDUM<br />
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