LE-2-2016
LOGISTIK express Fachzeitschrift
LOGISTIK express Fachzeitschrift
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
19.6.2015 wurden sie durch den Europäischen<br />
Rat bis 23.6.<strong>2016</strong> verlängert. Die Restriktionen<br />
beinhalten ein Importverbot für Waren mit Ursprung<br />
auf der Krim oder in Sewastopol und<br />
weitere Einschränkungen. Im Gegenzug hat<br />
Russland ein Importverbot für Agrarprodukte<br />
und Lebensmittel aus der EU erlassen. Das<br />
Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist 2015 laut dem<br />
Statistikamt Rosstat um etwa 3,7 Prozent gefallen.<br />
Die Weltbank korrigiert ihre Prognose<br />
für das Land nach unten und verzeichnet<br />
nun eine Schrumpfung des BIP für 2015 von<br />
-3,8 Prozent, <strong>2016</strong> von -0,7 Prozent sowie ein<br />
Wachstum für 2017 von +1,3 Prozent, 2018 von<br />
+1,5 Prozent. Laut Weltbank hat Russland seit<br />
Ende 2014 eine verstärkte Rezession erlebt.<br />
Kein Geld für den Straßenbau<br />
In der russischen Föderation wird nun zunehmend<br />
an der Infrastruktur gespart. Der durch<br />
den niedrigen Ölpreis geschwächte Staatshaushalt<br />
und die durch die Sanktionen gebeutelte<br />
Wirtschaft erlauben keine großen<br />
Sprünge. Für die Erweiterung des Straßennetzes<br />
existiert kein Geld. Laut Gtai wird eine<br />
Brücke vom russischen Festland auf die Halbinsel<br />
Krim (Straße von Kertsch) gebaut, die<br />
alleine über drei Milliarden Euro verschlingt.<br />
Dadurch werden im laufenden und den zwei<br />
künftigen Haushalten alleine zehn Prozent der<br />
Straßenbauausgaben auf föderaler Ebene<br />
benötigt. Die Brücke ist als Eisenbahn- und<br />
Straßenverbindung geplant. Das verbleibende<br />
Geld reicht nur für die Wartung des Straßennetzes.<br />
Beim Logistics Performance Index 2014<br />
der Weltbank erreicht die Russische Föderation<br />
nur Platz 90 weltweit und liegt damit hinter anderen<br />
Entwicklungsländern wie Ruanda (80)<br />
und Kambodscha (83).<br />
Subventionen für Eisenbahnnetzwerk werden<br />
gesenkt<br />
In der Russischen Föderation sind sehr viele<br />
Menschen auf die Eisenbahn angewiesen,<br />
da das Straßennetzwerk limitiert ist. Aufgrund<br />
des riesigen Territoriums und der gewaltigen<br />
natürlichen Ressourcen ist ein gut entwickeltes<br />
Eisenbahnnetzwerk überlebenswichtig. Die Eisenbahn<br />
ist mit 86 Prozent des gesamten Transportvolumens<br />
der Haupttransportmodus im<br />
Land. Im Eisenbahnbereich wird an einer anderen<br />
Finanzierungsstruktur für Strecken gearbeitet.<br />
Der Ausbau der Linien soll weiterhin<br />
durch den Staat erfolgen, die Modernisierung<br />
aber durch die staatliche russische Eisenbahngesellschaft<br />
(RZD). Daher arbeitet die RZD<br />
43