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Tätigkeitsbericht der Sächsischen Landesärztekammer 2001

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auch solche durch Referententätigkeit (zwei- bis dreimal pro<br />

Jahr). Themen sind Geschichte des Krankenhauswesens und<br />

aktuelle Probleme <strong>der</strong> Krankenhäuser. Ziel ist es, die Kontakte<br />

zu intensivieren.<br />

5.4.<br />

Schwerpunktbehandlung und -betreuung chronisch<br />

Erkrankter in Praxis und Klinik<br />

(Dr. habil. Hans-JoachimVerlohren, Leipzig, Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

In Erweiterung und zugleich Ergänzung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

geleisteten Arbeit wurden die Bemühungen fortgesetzt,<br />

den stationären Bereich in die Entwicklung eines Systems<br />

<strong>der</strong> Qualitätssicherung für die Diabetesbetreuung einzubeziehen.<br />

Dabei ist zuerst vorgesehen unter Fe<strong>der</strong>führung des<br />

Institutes für Informatik und Biometrie ein System <strong>der</strong> Erfassung<br />

<strong>der</strong> Struktur und Prozessqualität, später <strong>der</strong> Ergebnisqualität<br />

zu erarbeiten. Die Entwicklung <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />

und die vorgesehene Akkreditierung <strong>der</strong><br />

Kliniken soll in Analogie zu den Erfahrungen Sachsen-<br />

Anhalts erfolgen. Es ist weiterhin vorgesehen, dass die<br />

Krankenhausgesellschaft Sachsen in <strong>der</strong> Verantwortung des<br />

Geschäftsführers, Dr. Stefan Helm, gemeinsam mit den<br />

Krankenkassen ein Strategiepapier erarbeitet, wie die stationären<br />

Bereiche einbezogen werden könnten. Dabei sind<br />

insbeson<strong>der</strong>e auch die juristischen Voraussetzungen zu<br />

prüfen, unter denen dreiseitige Verträge ermöglicht werden<br />

können. Diese Arbeitspapiere sollen unter <strong>der</strong> Ägide <strong>der</strong><br />

Kammer mit den beteiligten Körperschaften (Kassen, Sächsische<br />

Krankenhausgesellschaft, Kassenärztliche Vereinigung<br />

Sachsen) diskutiert werden, um daraus einen ambulant/stationären<br />

Diabetesvertrag für Sachsen zu entwickeln.<br />

Voraussetzung für eine zeitgemäße diabetologische Arbeit ist<br />

die Einführung praxisrelevanter Leitlinien. Hier obliegt <strong>der</strong><br />

<strong>Sächsischen</strong> <strong>Landesärztekammer</strong> durch die Entscheidung des<br />

Koordinierungsausschusses eine beson<strong>der</strong>e Verpflichtung. Im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Disease Management Programme (DMP) rangiert<br />

<strong>der</strong> Diabetes mellitus an erster Stelle bundesweit. Daraus<br />

ergab sich die zwingende For<strong>der</strong>ung, ein „Nationales Leitlinienprogramm<br />

Diabetes mellitus“ <strong>der</strong> Bundesärztekammer<br />

vorzulegen. Es erfüllt uns mit Stolz, dass unsere <strong>Sächsischen</strong><br />

Diabetesleitlinien mit den Leitlinien <strong>der</strong> Deutschen Diabetes<br />

Gesellschaft und den Therapieempfehlungen <strong>der</strong> Arzneimittelkommission<br />

<strong>der</strong> Ärzte in dieses Programm Eingang finden<br />

werden. Dabei sollen die <strong>Sächsischen</strong> Leitlinien, beginnend<br />

mit den Heften Typ – 2 – Diabetes, Nephropathie und<br />

Retinopathie unter dem Implementationsaspekt einer<br />

schnittstellenbezogenen Arbeit, die das Gesamtbetreuungssystem<br />

beschreiben, Verwendung finden.<br />

Ausschuss und Vorstand <strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong> <strong>Landesärztekammer</strong><br />

versuchen, die Koordinierung dieser Aktivitäten voranzutreiben<br />

und zu beför<strong>der</strong>n.<br />

5.5.<br />

Qualitätssicherung in Diagnostik und Therapie<br />

(Dr. Maria Eberlein-Gonska, Dresden, Vorsitzende)<br />

Mit <strong>der</strong> Gesundheitsreform 2000 besteht seitens des Gesetzgebers<br />

kein Zweifel mehr an <strong>der</strong> Bedeutung von Qualitätssicherung/Qualitätsmanagement.<br />

Die Veröffentlichung des<br />

Berufspolitik<br />

Gutachtens 2000/<strong>2001</strong> des Sachverständigenrates für die<br />

konzertierte Aktion im Gesundheitswesen hat hierzu noch<br />

weitere deutliche Akzente und Maßstäbe gesetzt. Dies betrifft<br />

unter an<strong>der</strong>em die For<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong> Vereinbarung von Zielen<br />

für qualitätssichernde Maßnahmen, den für den Patienten<br />

an erster Stelle zu setzenden gesundheitlichen Nutzen vor vermeidbaren<br />

versorgungsbedingten Schäden bis hin zur<br />

angemessenen Auswahl entsprechen<strong>der</strong> Methoden und Techniken.<br />

Damit wird Qualitätssicherung/Qualitätsmanagement<br />

als „neuer Motor“ für unabdingbar notwendige Verän<strong>der</strong>ungen<br />

im Gesundheitswesen erachtet und verlangt angesichts <strong>der</strong><br />

Diskrepanz zwischen gesetzlichem Auftrag und dem Entwicklungsstand<br />

<strong>der</strong> praktischen Umsetzung vor Ort sowie<br />

angesichts <strong>der</strong> Frage nach <strong>der</strong> ursprünglichen Zielsetzung von<br />

Qualitätsmanagement bei gleichzeitiger Marktentwicklung<br />

zum Zweck <strong>der</strong> Zertifizierung eine kritische Analyse und Bewertung.<br />

Dieser Aufgabe hat sich <strong>der</strong> Ausschuss Qualitätssicherung in<br />

Diagnostik und Therapie im Jahr <strong>2001</strong> gestellt und damit das<br />

im Jahr 2000 veröffentlichte Positionspapier zur Qualitätssicherung<br />

im Interesse <strong>der</strong> Ärzteschaft weiterentwickelt.<br />

Dies betrifft die Planung und Durchführung von konkreten<br />

Projekten, Entwicklung von Strategien zum Zweck <strong>der</strong> Verhandlung<br />

mit den Vertragspartnern bis hin zur Intensivierung<br />

<strong>der</strong> eigenen Bemühungen durch Einbindung weiterer Kammerausschüsse<br />

in die laufenden Aktivitäten.<br />

In den drei Ausschusssitzungen und mehreren zusätzlichen<br />

Veranstaltungen für die Ärzteschaft (Klinikärztetreffen, Informationsveranstaltungen,<br />

Etablierung des Expertenkreises<br />

Sächsischer Qualitätsbeauftragter, Ergebnispräsentation in <strong>der</strong><br />

Kammerversammlung) wurden folgende wesentliche Ergebnisse<br />

erreicht:<br />

Durch den unermüdlichen Einsatz des amtierenden Vorsitzenden<br />

des Lenkungsgremiums, Dozent Dr. med. habil. Roland<br />

Goertchen, ist es gelungen, die beiden existierenden Verträge<br />

zur externen Qualitätssicherung in einem Vertragswerk zu<br />

konzentrieren als „Vertrag gemäß § 137 i.V. mit § 112 Abs. 2<br />

Nr. 3 SGB V über die Durchführung externer Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

in <strong>der</strong> stationären Versorgung“, <strong>der</strong><br />

ab 01.01.2002 wirksam wird.<br />

Damit ist ein Vertrag unterschriftsreif verhandelt worden, <strong>der</strong><br />

die Ärzteschaft als notwendigen und unverzichtbaren Partner<br />

einbezieht und Einspruchs- sowie Mitgestaltungsrechte einräumt.<br />

Somit konnten die langjährigen Bemühungen um ein<br />

gemeinsames Vertragswerk zum Abschluss gebracht werden,<br />

so dass nun die Voraussetzungen geschaffen sind, sich auf die<br />

inhaltliche Arbeit zu konzentrieren.<br />

Parallel zu diesen verhandlungsstrategischen Aufgaben hat <strong>der</strong><br />

Ausschuss die inhaltliche Arbeit <strong>der</strong> einzelnen Arbeitsgruppen<br />

betreut und sich um die Umsetzung <strong>der</strong> gesetzlichen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen mit <strong>der</strong> Ärzteschaft bemüht. Dies betrifft unter<br />

an<strong>der</strong>em auch die transparente Darstellung im Sinne <strong>der</strong><br />

Ergebnisveröffentlichung im „Ärzteblatt Sachsen“ und bezieht<br />

das Bemühen um eine „kunden- und leserfreundliche“ Präsentation<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse mit ein.<br />

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