Tätigkeitsbericht der Sächsischen Landesärztekammer 2001
Tätigkeitsbericht der Sächsischen Landesärztekammer 2001
Tätigkeitsbericht der Sächsischen Landesärztekammer 2001
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Berufspolitik<br />
Flankierende Bemühungen engagierter Partner gibt es genügend.<br />
Um den Prozess mitzugestalten, haben vielfältige Kontakte,<br />
zum Beispiel mit dem Institut für angewandte Trainingswissenschaften<br />
Leipzig, <strong>der</strong> Landesarbeitsgemeinschaft<br />
für Gesundheitsför<strong>der</strong>ung, Schüler- und Elternsprechern, dem<br />
Landessportbund, Kreissportbünden, Krankenkassen und <strong>der</strong><br />
Unfallkasse Sachsen stattgefunden. In einer zentralen Veranstaltung<br />
wurden die Sportkoordinatoren unseres Landes<br />
aufgefor<strong>der</strong>t, ihren Beitrag zur Verbesserung <strong>der</strong> Situation zu<br />
leisten. Wir plädieren für ein <strong>der</strong> individuellen Leistungsfähigkeit<br />
angepasstes Bewertungssystem ab <strong>der</strong> Einschulung,<br />
das heißt für eine Benotung im Fach Sport ab Klasse 1.<br />
Erneut mussten wir im Berichtszeitraum einige klärende<br />
Gespräche mit nie<strong>der</strong>gelassenen Kollegen führen, die die<br />
ärztliche Befundübermittlung nach Überweisung durch den<br />
Jugendärztlichen Dienst vom Gesundheitsamt honoriert<br />
bekommen möchten.<br />
Dies muss abgelehnt werden. In <strong>der</strong> Regel handelt es sich<br />
dabei um sehr kurzgefasste Rückinformationen, die ohne<br />
großen Aufwand zu erstellen sind. Zudem fungiert <strong>der</strong> Jugendarzt<br />
als Überweiser in einer ähnlichen Rolle wie <strong>der</strong> Hausarzt.<br />
Der aufgesuchte Facharzt kann die erbrachten Leistungen für<br />
Diagnostik und Therapie mit den Kassen abrechnen.<br />
Diese unsere Ansicht wird durch das zuständige Referat des<br />
<strong>Sächsischen</strong> Staatsministeriums für Soziales, Gesundheit,<br />
Jugend und Familie (SMS) gestützt. Einen angeregten Dialog<br />
führten wir mit dem Abteilungsleiter Gesundheitswesen des<br />
SMS, Ministerialdirigent Albrecht Einbock:<br />
– zu Organisationsverän<strong>der</strong>ungen innerhalb des Ministeriums,<br />
die von uns mit Skepsis gesehen werden, weil wir den<br />
Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) in eine schwächere<br />
Position gedrängt sehen.<br />
– zur Novellierung des Gesetzes über den ÖGD, die vorerst<br />
noch zurückgestellt wird. Vordringlich muss eine Rechtsbereinigung<br />
erfolgen, das heißt, das Gesetz ist an das geltende<br />
Kommunalrecht anzupassen.<br />
– zum Problem <strong>der</strong> Weiterbildung zum Facharzt für<br />
Öffentliches Gesundheitswesen.<br />
Befassen mussten wir uns auch mit den hygienischen Bedingungen<br />
in Arztpraxen, beson<strong>der</strong>s beim ambulanten Operieren.<br />
Es existieren deutschlandweit erhebliche Defizite hinsichtlich<br />
Reinigung, Desinfektion und Sterilisation von Medizinprodukten.<br />
Derzeit kann ein Gesundheitsamt nur bei berechtigtem<br />
Verdacht einer Pflichtverletzung tätig werden. Im Interesse<br />
eines vorbeugenden Gesundheitsschutzes musste <strong>der</strong> § 8 des<br />
Gesetzes über den Öffentlichen Gesundheitsdienst eine<br />
entsprechende Ergänzung erfahren.<br />
Als weitere Aktivität sei das Befassen und die kritische Wertung<br />
des Projektes „Schule und Gesundheit“, das von Dr.<br />
Ingrid Polster und ihren Mitstreitern in Leipzig mit hohem<br />
Einsatz betrieben wird, genannt.<br />
256<br />
Im Rahmen des fachübergreifenden Fortbildungssemesters zur<br />
Rehabilitation im Herbst <strong>2001</strong> wurde ein Part durch unseren<br />
Ausschuss übernommen.<br />
Die Vorbereitungen <strong>der</strong> ärztlichen Präventionstage 2002, die<br />
unter dem Motto „Maßnahmen zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung im<br />
mittleren Erwachsenenalter“ stattfinden, wurden von uns in<br />
vielfältiger Weise unterstützt.<br />
An dieser Stelle möchten wir auf die gute Zusammenarbeit mit<br />
den Ausschüssen „Prävention und Rehabilitation“ sowie<br />
„Hygiene und Umweltmedizin“ verweisen und uns beim SMS<br />
und dem Verband <strong>der</strong> Ärzte und Zahnärzte des ÖGD für das<br />
gute und zielgerichtete Miteinan<strong>der</strong> bedanken.<br />
5.7.<br />
Prävention und Rehabilitation<br />
(Prof. Dr. Dieter Reinhold, Dresden, Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />
Im zweiten Berichtszeitraum <strong>der</strong> Wahlperiode 1999/2003 fanden<br />
weitere vier Sitzungen des Ausschusses „Prävention und<br />
Rehabilitation“ statt (28.02.<strong>2001</strong>, 15.05.<strong>2001</strong>, 29.08.<strong>2001</strong>,<br />
28.11.<strong>2001</strong>).<br />
Zur weiteren Umsetzung <strong>der</strong> bundesweiten Aktion Qualitätssiegel<br />
„Sport pro Gesundheit“ auf Landesebene fand am<br />
28.02.<strong>2001</strong> eine gemeinsame Beratung des Ausschusses mit<br />
Vertretern des Landessportbundes und des <strong>Sächsischen</strong><br />
Sportärztebundes statt. Entwickelt wurde seitens des Ausschusses<br />
unter Leitung von Dr. habil Gudrun Fröhner und Dr.<br />
Cornelia Lohs ein Formular für die ärztliche Empfehlung zur<br />
Teilnahme <strong>der</strong> Patienten an zertifizierten Gesundheitsprogrammen<br />
in Sportvereinen, das im Ärzteblatt Sachsen zur<br />
Anwendung in den Arztpraxen bekannt gemacht werden soll.<br />
Ein fachübergreifendes Fortbildungssemester zum Thema<br />
„Medizinische Rehabilitation“ war mit <strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong><br />
Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung konzipiert und<br />
unter Leitung von PD Dr. habil. Uwe Häntzschel vorbereitet<br />
und thematisch-inhaltlich und hinsichtlich kompetenter Referenten<br />
untersetzt worden. Im Herbst <strong>2001</strong> konnte es mit elf<br />
Fortbildungsabenden erfolgreich durchgeführt werden.<br />
Das WHO-Partnerschaftsprojekt „Tabakabhängigkeit“ und die<br />
Kampagne „Frei von Tabak“ <strong>der</strong> Bundesärztekammer waren<br />
ständiger Gegenstand <strong>der</strong> Beratungen im Ausschuss.<br />
Die medizinische Herausfor<strong>der</strong>ung „Ärzte und Tabak“ wurde<br />
reflektiert durch Dr. Barbara Gamaleja und im Ärzteblatt<br />
Sachsen 12/<strong>2001</strong> und 1/2002 veröffentlicht.<br />
Zum Referentenentwurf des Sozialgesetzbuches – Neuntes<br />
Buch (SGB IX) - erfolgte eine Stellungnahme unseres Ausschusses,<br />
die an die Bundesärztekammer weitergeleitet wurde.<br />
Ein Modellprojekt <strong>der</strong> ergotherapeutischen Behandlung älterer<br />
Menschen und Kin<strong>der</strong> zur Einglie<strong>der</strong>ung arbeitsloser<br />
Ergotherapeuten unter Leitung von Dr. Edith Burkhardt wurde<br />
seitens des Ausschusses unterstützt. Nach erfolgreichem<br />
Abschluss des Projektes erfolgte am 29.08.<strong>2001</strong> eine Vorstellung<br />
und Diskussion im Ausschuss.