Tätigkeitsbericht der Sächsischen Landesärztekammer 2001
Tätigkeitsbericht der Sächsischen Landesärztekammer 2001
Tätigkeitsbericht der Sächsischen Landesärztekammer 2001
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Berufspolitik<br />
– die Erfüllung <strong>der</strong> berufsrechtlichen und berufsethischen<br />
Pflichten <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> zu überwachen und den Vorstand<br />
<strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong> <strong>Landesärztekammer</strong> über erhebliche Verstöße<br />
zu unterrichten,<br />
– geeignete Maßnahmen zur Gestaltung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Fortbildung <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> zu treffen und zu unterstützen,<br />
– auf ein gedeihliches Verhältnis <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> hinzuwirken,<br />
– den Öffentlichen Gesundheitsdienst bei <strong>der</strong> Erfüllung seiner<br />
Aufgaben zu unterstützen.<br />
Im Einzelnen berichteten folgende Kreisärztekammern über<br />
ihre Tätigkeit im Jahre <strong>2001</strong>:<br />
Regierungsbezirk Chemnitz<br />
Annaberg, Aue-Schwarzenberg, Chemnitz-Stadt, Chemnitzer<br />
Land, Freiberg, Mittweida, Plauen, Stollberg, Vogtlandkreis,<br />
Zwickau-Stadt, Zwickauer Land.<br />
Regierungsbezirk Dresden<br />
Bautzen, Dresden, Görlitz, Hoyerswerda, Kamenz, Löbau-<br />
Zittau, Meißen-Radebeul, Nie<strong>der</strong>schlesischer Oberlausitzkreis,<br />
Riesa-Großenhain, Sächsische Schweiz, Weißeritzkreis.<br />
Regierungsbezirk Leipzig<br />
Delitzsch, Döbeln, Leipzig-Stadt, Leipziger Land,<br />
Muldentalkreis, Torgau-Oschatz.<br />
1. Tätigkeit <strong>der</strong> Vorstände <strong>der</strong> Kreisärztekammern<br />
Im Berichtszeitraum wurden in fast allen Kreisärztekammern<br />
regelmäßig Vorstandssitzungen durchgeführt, im Durchschnitt<br />
sechsmal im Jahr. Die Vorstände trafen sich in einigen<br />
Kreisärztekammern pro Quartal beziehungsweise halbjährlich<br />
und öfter. In den Vorstandssitzungen wurden die Mitglie<strong>der</strong>versammlungen,<br />
Fortbildungsveranstaltungen, Veranstaltungen<br />
mit den ärztlichen Senioren, Ärztebälle und<br />
an<strong>der</strong>es vorbereitet. In den Beratungen <strong>der</strong> Vorstände standen<br />
auch die Auswertungen <strong>der</strong> Tagungen <strong>der</strong> Vorsitzenden <strong>der</strong><br />
Kreisärztekammern in <strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong> <strong>Landesärztekammer</strong><br />
im März und September <strong>2001</strong> und die Information über<br />
Beschlüsse und Anregungen des Vorstandes und <strong>der</strong> Kammerversammlung<br />
<strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong> <strong>Landesärztekammer</strong> auf <strong>der</strong><br />
Tagesordnung. Die Mitglie<strong>der</strong>versammlungen wurden in den<br />
Kreisärztekammern vorwiegend einmal jährlich durchgeführt.<br />
Das mangelnde Engagement einzelner Mitglie<strong>der</strong>, vor allem<br />
von jüngeren Kollegen, an <strong>der</strong> Kammerarbeit und die zum Teil<br />
geringe Teilnehmerzahl an den Mitglie<strong>der</strong>versammlungen<br />
wurde wie im Jahr zuvor von vielen Kreisärztekammervorständen<br />
beklagt. Einzelne Kreisärztekammern berichteten<br />
aber auch über die positiv einzuschätzende steigende Akzeptanz<br />
<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlungen bei den Kammermitglie<strong>der</strong>n.<br />
Neben aktuellen berufspolitischen Themen, wie die<br />
Aktivitäten des <strong>Sächsischen</strong> Bündnis Gesundheit 2000 und die<br />
gegenwärtige Gesundheitspolitik, wurden auch regionale, die<br />
Ärzteschaft betreffende Probleme behandelt.<br />
Ebenfalls breiten Raum in den Berichten nahmen die Aktivitäten<br />
in <strong>der</strong> Seniorenarbeit ein. Alle durchgeführten Veranstaltungen<br />
wurden sehr gut angenommen und können durchaus<br />
erweitert werden. Dafür wollen einige Kreisärztekammern ihre<br />
finanziellen Ressourcen neu verteilen. An<strong>der</strong>e Schwerpunkte<br />
waren die Bekanntgabe von Beschlüssen und Hinweisen <strong>der</strong><br />
Hauptgeschäftsstelle <strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong> <strong>Landesärztekammer</strong> und<br />
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die Information über die Tagungen <strong>der</strong> Vorsitzenden <strong>der</strong><br />
Kreisärztekammern und <strong>der</strong> Kammerversammlung <strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong><br />
<strong>Landesärztekammer</strong>.<br />
2. Einhaltung <strong>der</strong> Berufsordnung und Einschreiten bei<br />
Verstößen<br />
Aus den Berichten <strong>der</strong> Vorsitzenden <strong>der</strong> Kreisärztekammern<br />
geht hervor, dass zum großen Teil die Einhaltung <strong>der</strong> Berufsordnung<br />
gegeben war und keine unmittelbaren Verstöße<br />
bekannt wurden. Viele Fragen, unter an<strong>der</strong>em zur unzulässigen<br />
Werbung, unzureichenden An- und Abmeldung im Kammerbereich,<br />
zur Genehmigung von Zweigpraxen, zur Beantragung<br />
von ausgelagerten Praxisräumen und zusätzlicher Praxisschil<strong>der</strong><br />
konnten meist in persönlichen Gesprächen mit den<br />
Betroffenen und in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Hauptgeschäftsstelle<br />
<strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong> <strong>Landesärztekammer</strong> geklärt<br />
werden.<br />
3. Vermittlung bei Beschwerden o<strong>der</strong> Streitigkeiten zwischen<br />
Patienten und Kollegen o<strong>der</strong> Kollegen untereinan<strong>der</strong><br />
In fast allen Kreisärztekammern lagen Patientenbeschwerden<br />
vor und in einigen Kreisen hat sich die Anzahl <strong>der</strong> Vermittlungsfälle<br />
erhöht. Die von den Kreisärztekammern bearbeiteten<br />
Fälle befassten sich im Wesentlichen mit folgenden<br />
Fragen:<br />
– Schadensersatzfor<strong>der</strong>ungen bei vermuteten Behandlungsfehlern,<br />
– Verhaltensweise und Umgangston von Ärzten,<br />
– Vorwurf <strong>der</strong> unsachgemäßen Behandlung und <strong>der</strong> unterlassenen<br />
Hilfeleistung,<br />
– Verletzung <strong>der</strong> ärztlichen Sorgfaltspflichten o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
ärztlichen Schweigepflicht.<br />
Die meisten Beschwerden konnten durch persönliche Vermittlungsgespräche<br />
mit beiden Parteien geklärt werden. Viele Vorwürfe<br />
von Patienten stellten sich als ungerechtfertigt heraus.<br />
Ein kleiner Anteil <strong>der</strong> Fälle wurde an die Schlichtungsstelle<br />
beziehungsweise an den Ausschuss Berufsrecht <strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong><br />
<strong>Landesärztekammer</strong> o<strong>der</strong> an die Kassenärztliche Vereinigung<br />
Sachsen zur Bearbeitung und Klärung weitergeleitet.<br />
Streitigkeiten zwischen den Ärzten mussten nur in wenigen<br />
Fällen behandelt werden, in fast allen Angelegenheiten kam es<br />
zu einvernehmlichen Lösungen.<br />
4. Zusammenarbeit und Abstimmung mit <strong>der</strong><br />
Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KVS)<br />
Die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Kassenärztlichen Vereinigung<br />
Sachsen wurde von den Kreisärztekammern vorwiegend als<br />
gut und problemlos eingeschätzt. In einigen Kreisen, zum<br />
Beispiel Aue-Schwarzenberg, Bautzen, Hoyerswerda,<br />
Kamenz, Löbau-Zittau, Weißeritzkreis, Muldentalkreis und<br />
Döbeln, gab es keine o<strong>der</strong> nur eine geringe Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen. Die Organisation<br />
<strong>der</strong> Notfall- und Rettungsdienste erfolgte zum Teil nicht<br />
reibungslos, in einigen Kreisärztekammern gab es auch<br />
Probleme bei <strong>der</strong> Gestaltung und Gewährleistung <strong>der</strong><br />
kassenärztlichen Notfalldienste. Vor allem die ungeklärte und<br />
unangemessene Vergütung zog sich als ein schwieriges Problem<br />
bis in das Jahr 2002. Positiv beurteilt wurden von vielen