16.12.2012 Aufrufe

Tätigkeitsbericht der Sächsischen Landesärztekammer 2001

Tätigkeitsbericht der Sächsischen Landesärztekammer 2001

Tätigkeitsbericht der Sächsischen Landesärztekammer 2001

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Berufspolitik<br />

führungen bildete ein Bericht vom 104. Deutschen Ärztetag<br />

und über den <strong>Tätigkeitsbericht</strong> 2000.<br />

Nach einer ausführlichen Diskussion zu gesundheitspolitischen<br />

Entwicklungen erstattete Prof. Dr. Otto Bach den Bericht<br />

über die Tätigkeit <strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong> Akademie für ärztliche<br />

Fort- und Weiterbildung von 1997 bis <strong>2001</strong>. Beson<strong>der</strong>e<br />

Erfolge konnten in Umfang und Qualität bei Fort- und Weiterbildungen<br />

erreicht und <strong>der</strong> staatlichen Überregulierung entgegengestellt<br />

werden. Die Teilnahme am sächsischen Fortbildungsdiplom<br />

und an zertifizierten Veranstaltungen ist stetig<br />

gewachsen. Im Bericht wurden auch Schwerpunktbereiche <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung von Fortbildungen genannt:<br />

– Verkehrsmedizin,<br />

– Suchtmedizin,<br />

– Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement,<br />

– Arbeits- und Betriebsmedizin.<br />

Im Anschluss erfolgte die Neuwahl <strong>der</strong> 13 Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Sächsischen</strong> Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung<br />

für die Wahlperiode <strong>2001</strong> bis 2005.<br />

Die Jahresabschlussbilanz 2000 war laut Prüfungsgutachten<br />

finanziell ausgeglichen. Es konnte ein uneingeschränkter Prüfungsvermerk<br />

durch die Steuerberatungsgesellschaft vergeben<br />

werden. Das berichtete Dr. Claus Vogel <strong>der</strong> Kammerversammlung,<br />

bevor ein Mitglied des Ausschusses Finanzen nachgewählt<br />

wurde.<br />

Der 11. Sächsische Ärztetag endete mit <strong>der</strong> 12. erweiterten<br />

Kammerversammlung <strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong> Ärzteversorgung. Der<br />

Vorsitzende des Verwaltungsausschusses stellte die Entwicklungen<br />

<strong>der</strong> Ärzteversorgung hinsichtlich Mitglie<strong>der</strong> und<br />

Beiträge im Jahr 2000 dar. Außerdem wurden Kapitalanlagen<br />

und Wertpapier-Spezialfonds erörtert.<br />

Berufspolitische Fragestellungen bildeten auch zur 25. Kammerversammlung<br />

den Einstieg in die zahlreichen Tagesordnungspunkte.<br />

Der Präsident griff eine Vielzahl aktueller Themen<br />

auf, um die Arbeitsschwerpunkte <strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong> <strong>Landesärztekammer</strong><br />

nach außen, in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Politik,<br />

zu verdeutlichen. Vielfältige Maßnahmen des Bundesgesundheitsministeriums<br />

standen in seiner Kritik. Dazu gehörten<br />

die Regelungen zu Aut-idem, die geplante Einführung von<br />

Fallpauschalen (DRG’s) in Krankenhäusern und das Disease-<br />

Management. Ein weiterer Schwerpunkt war die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Arztzahlen in Sachsen und Möglichkeiten, dieser negativen<br />

Entwicklung zu begegnen. Abschließend berichtete <strong>der</strong><br />

Präsident vom 104. Deutschen Ärztetag.<br />

Die anschließenden Fachbeiträge beschäftigten sich mit den<br />

zwei großen Themengebieten: „Medizinische und ethische<br />

Aspekte <strong>der</strong> Präimplantationsdiagnostik“ sowie „Sterbehilfe<br />

versus Sterbebegleitung“. Prof. Dr. Henry Alexan<strong>der</strong> aus<br />

Leipzig beleuchtete in seinem Vortrag die medizinischen<br />

Vorteile einer Präimplantationsdiagnostik. Er erläuterte Definition,<br />

Indikation, Verfahren und Risiken des Verfahrens. Prof.<br />

Dr. Rolf Haupt aus Leipzig, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ethikkommission<br />

<strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong> <strong>Landesärztekammer</strong>, stellte verschiedene<br />

Standpunkte aus ethischer Sicht dar. Schutz des ungeborenen<br />

Lebens und die Verhin<strong>der</strong>ung des Missbrauchs neuer Verfahren<br />

standen im Mittelpunkt seiner Ausführungen. Die<br />

Diskussion um die Präimplantationsdiagnostik ist von vielen<br />

240<br />

Ängsten geprägt. Eine sachliche Beschäftigung ist bei diesem<br />

Thema schwer möglich. Die Kammerversammlung erörterte<br />

deshalb die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, die sich mit<br />

medizinischen und ethischen Grenzfragen beschäftigen soll.<br />

Auch Sterbehilfe und Sterbebegleitung ist stark emotional<br />

geprägt. Die Sicht eines Berufspolitikers, eines Juristen und<br />

eines Arztes sollten eine sachliche Diskussion ermöglichen.<br />

Der Präsident <strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong> <strong>Landesärztekammer</strong>, <strong>der</strong> Jurist<br />

Prof. Dr. jur. Bernd-Rüdiger Kern und die Ärztin Barbara<br />

Schubert trugen ihre Standpunkte zum Thema vor und diskutierten<br />

mit den anwesenden Mandatsträgern. Es kristallisierte<br />

sich die einhellige Meinung heraus, aktive Sterbehilfe<br />

abzulehnen und die Palliativmedizin sowie die häusliche Einbindung<br />

von unheilbar Kranken zu för<strong>der</strong>n.<br />

Der dritte Themenkomplex behandelte straf- und berufsrechtliche<br />

Aspekte <strong>der</strong> Zusammenarbeit von Arzt und Industrie.<br />

Bezugnehmend auf den sogenannten „Herzklappenskandal“<br />

erörterte <strong>der</strong> sächsische Oberstaatsanwalt Arthur Ast vier<br />

Prinzipien, die eine unwissende, ungesetzliche Zusammenarbeit<br />

von Arzt und Industrie vorbeugen sollen:<br />

– Trennungsprinzip zwischen Zuwendung und Umsatz,<br />

– Transparenzprinzip bei <strong>der</strong> Offenlegung von Zuwendungen,<br />

– Dokumentationsprinzip von entgeltlichen und unentgeltlichen<br />

Zuwendungen,<br />

– Äquivalenzprinzip bei Vertragsbeziehungen zwischen<br />

Unternehmen und medizinischen Einrichtungen.<br />

Dr. Andreas Prokop, Vorsitzen<strong>der</strong> des Ausschusses Berufsrecht,<br />

stellte im Anschluss die berufsrechtlichen Regelungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong> <strong>Landesärztekammer</strong> in den §§ 30 bis 35 vor.<br />

Die weitere Verwendung von Rabatten und finanziellen<br />

Zuwendungen sowie Abonnements und Honoraren bei Referententätigkeit<br />

spielte ebenfalls eine Rolle.<br />

Den Abschluss <strong>der</strong> 25. Kammerversammlung bildete <strong>der</strong><br />

Bericht von Dr. Claus Vogel über den Haushaltsplan 2002 und<br />

zahlreiche Beschlussfassungen.<br />

3.<br />

Vorstand<br />

(Dr. Günter Bartsch, Neukirchen, Vizepräsident)<br />

Ein Bericht über die Tätigkeit in einem ganzen Geschäftsjahr,<br />

die von solch einem zentralen Gremium wie dem Kammervorstand<br />

geleistet wird, kann zwangsläufig nur unvollständig und<br />

punktuell sein.<br />

Wie <strong>der</strong> Präsident haben auch alle an<strong>der</strong>en Vorstandsmitglie<strong>der</strong><br />

neben ihrer Klinik- o<strong>der</strong> Praxisarbeit zusätzliche Aufgaben<br />

auf Bundes-, Landes- und örtlicher Ebene. Das bindet<br />

Zeit und Kraft, hat aber den großen Vorteil, dass Informationen<br />

und Erfahrungen zusammenfließen und ohne erheblichen<br />

Kommunikationsverlust hier wie dort nutzbar gemacht werden<br />

können.<br />

Der Bericht des Präsidenten zur berufspolitischen Lage sowie<br />

die Berichte <strong>der</strong> Vorstandsmitglie<strong>der</strong> initiieren die Meinungsbildung<br />

zu berufspolitischen Themen. Sie stehen seit dieser<br />

Legislaturperiode am Anfang aller Vorstandssitzungen, vor<br />

allen notwendigen Regularien. Auch dies verdeutlicht, dass<br />

berufspolitische Erfor<strong>der</strong>nisse die organisatorischen Entscheidungen<br />

wesentlich beeinflussen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!