Tätigkeitsbericht der Sächsischen Landesärztekammer 2001
Tätigkeitsbericht der Sächsischen Landesärztekammer 2001
Tätigkeitsbericht der Sächsischen Landesärztekammer 2001
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Der vom Vorstand bestätigte Fragebogen wurde den<br />
Kreisärztekammervorsitzenden am 22.09.<strong>2001</strong> vorgestellt<br />
und, um das Proce<strong>der</strong>e zu verkürzen und um kostengünstig zu<br />
einer Aussage zu gelangen, diesen mit <strong>der</strong> Bitte übergeben,<br />
den Fragebogen an die bekannten und vom Mobbing betroffenen<br />
Ärztinnen und Ärzte weiterzuleiten.<br />
Der Rücklauf von 492 ausgefüllten Fragebögen bestätigte die<br />
Notwendigkeit, dieses Problem nunmehr umfassend zu bearbeiten.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt, insbeson<strong>der</strong>e in Vorbereitung auf<br />
die Neufassung <strong>der</strong> persönlichen Kriterien <strong>der</strong> Weiterbildungsbefugten<br />
in <strong>der</strong> Weiterbildungsordnung war, Maßstäbe zu<br />
schaffen, die eine Weiterbildung in hoher Qualität im Freistaat<br />
Sachsen für sächsische Ärztinnen und Ärzte garantieren.<br />
Die Zusammenarbeit mit den Ausschüssen Krankenhaus und<br />
Weiterbildung, durch die Mitgliedschaft von Dr. Brigitte<br />
Güttler in beiden Ausschüssen garantiert, soll aber insbeson<strong>der</strong>e<br />
in Zusammenarbeit mit dem Ausschuss Krankenhaus<br />
weiter intensiviert werden, insbeson<strong>der</strong>e im Schwerpunkt<br />
Qualitätssicherung in den Krankenhäusern.<br />
In Vorbereitung auf den 105. Deutschen Ärztetag 2002 in<br />
Rostock legt <strong>der</strong> Ausschuss Ärztinnen erste statistische Erhebungen<br />
zum Problem Mobbing in Deutschland vor.<br />
5.17.<br />
Senioren<br />
(Prof. Dr. Helga Schwenke, Leipzig, Vorsitzende)<br />
Konzepte und Aufgaben:<br />
Die vorgesehenen Aufgaben im Berichtsjahr <strong>2001</strong> waren in<br />
erster Linie die Vorbereitung des 6. <strong>Sächsischen</strong> Seniorentreffens,<br />
die Ermöglichung eines Internet-Trainings für Senioren<br />
durch die Sächsische <strong>Landesärztekammer</strong>, das Erbitten von<br />
Erlebnisberichten älterer ärztlicher Senioren aus <strong>der</strong> Zeit des<br />
Zweiten Weltkrieges und <strong>der</strong> Zeit danach sowie eine kontinuierliche<br />
Beratungsfunktion für seniorengemäße Themen.<br />
Ergebnisse und Teilergebnisse:<br />
Im Herbst <strong>2001</strong> wurden wie<strong>der</strong> vier Veranstaltungen des 6.<br />
<strong>Sächsischen</strong> Seniorentreffens organisiert (siehe „Ärzteblatt<br />
Sachsen“ 01/2002). Die Tagesveranstaltung umfasste den<br />
Besuch des Schlosses Weesenstein mit Führung durch die<br />
König-Johann-Ausstellung, Mittagsbüfett im Kammergebäude<br />
<strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong> <strong>Landesärztekammer</strong>, danach einen Dia-Vortrag<br />
über Caspar David Friedrich mit musikalischer Umrahmung<br />
und ein abschließendes Kaffeetrinken. Es konnten 665<br />
Senioren teilnehmen, aus Kapazitätsgründen mussten jedoch<br />
lei<strong>der</strong> 314 Absagen verschickt werden.<br />
Der Ausschuss hat die Zahl an Senioreninteressenten an einem<br />
Internet-Training ermittelt und den jeweiligen Bezirksstellen<br />
<strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong> <strong>Landesärztekammer</strong> weitergereicht, die in<br />
Dresden, Leipzig und Chemnitz wie<strong>der</strong>holt im Laufe des<br />
Jahres Kurse angeboten und die Senioren einbezogen haben.<br />
Auf Grund <strong>der</strong> großen Nachfrage dürften allerdings noch nicht<br />
alle Interessenten berücksichtigt worden sein.<br />
Die Euthanasie-Gesetzgebung in den Nie<strong>der</strong>landen war<br />
Anlass, sich mit dieser Thematik zu befassen. Es wurde ein<br />
Standpunkt erarbeitet, <strong>der</strong> die aktive Sterbehilfe ablehnt und<br />
die För<strong>der</strong>ung von Hospizbewegung und Palliativmedizin, ein-<br />
Berufspolitik<br />
schließlich <strong>der</strong> gezielten Einbeziehung <strong>der</strong> Betreuung Sterben<strong>der</strong><br />
in die Aus- und Weiterbildung <strong>der</strong> Ärzte for<strong>der</strong>t. In einem<br />
Statement an die 25. Kammerversammlung wurde die Errichtung<br />
eines Lehrstuhles für Palliativmedizin in Sachsen<br />
angeregt.<br />
Nach Zustimmung durch den Vorstand <strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong> <strong>Landesärztekammer</strong><br />
sind alle älteren ärztlichen Senioren in Sachsen<br />
in einer Briefaktion angefragt und gebeten worden, Erinnerungsberichte<br />
über ärztliche Tätigkeit im und nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg zu erstellen als Information für die nachfolgenden<br />
Generationen. Zurzeit werden Rückmeldungen, Anfragen<br />
und Einsendungen gesammelt. Es gibt Überlegungen für<br />
eine spätere Veröffentlichung.<br />
Ungelöste Probleme:<br />
Die zunehmende Zahl an ärztlichen Seniorinnen und Senioren<br />
und <strong>der</strong> hohe Anteil an Interessenten an den Seniorentreffen<br />
bei gleichzeitig begrenzter Kapazität sind zum Problem<br />
geworden. Derzeit wird anhand von Berechnungen und<br />
Schätzungen eine verän<strong>der</strong>te Einladungsmodalität erarbeitet<br />
und mit dem Vorstand abgestimmt.<br />
Ausblick:<br />
Geplant sind die Vorbereitung des 7. <strong>Sächsischen</strong> Seniorentreffens,<br />
das Sammeln ärztlicher Erinnerungsberichte und <strong>der</strong>en<br />
Weiterverwendung, kontinuierliche Beratungsbereitschaft<br />
zum Thema Hospiz und Palliativmedizin sowie zu Patientenverfügung<br />
und Vorsorgevollmacht und gegebenenfalls ein<br />
Kontakt zur Ethikkommission.<br />
5.18.<br />
Sächsische Ärztehilfe<br />
(Dipl.-Med. Siegfried Heße, Dresden, Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />
Der Ausschuss Sächsische Ärztehilfe ist wohl <strong>der</strong> kleinste<br />
Ausschuss, wenn man die Bedeutung <strong>der</strong> Ausschüsse als<br />
Messlatte anlegt.<br />
Als <strong>der</strong> Ausschuss vor nun mehr als zehn Jahren gegründet<br />
wurde, war das Ziel, Kammermitglie<strong>der</strong>n und <strong>der</strong>en Angehörigen<br />
materielle Hilfe zu gewähren, falls diese unverschuldet in<br />
materielle Not geraten sollten.<br />
Die Gründungsmitglie<strong>der</strong> dachten dabei beson<strong>der</strong>s an ältere<br />
Kolleginnen und Kollegen, die durch die Rentenumstellung<br />
materiell benachteiligt würden.<br />
Im Laufe <strong>der</strong> Jahre konnte durch die Sächsische Ärztehilfe<br />
einigen Kolleginnen, Kollegen o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Witwen und Witwer<br />
auch hilfreich unter die Arme gegriffen werden. Dabei richtete<br />
sich die Entscheidung immer nach den Richtlinien, die für die<br />
Sächsische Ärztehilfe gelten.<br />
Je<strong>der</strong> Antrag wurde durch den Ausschuss geprüft und dem<br />
Antragsteller geantwortet, oft mussten weitere Auskünfte<br />
eingeholt werden, gelegentlich konnte auch die Klärung nur<br />
durch ein persönliches Gespräch erfolgen.<br />
Die vom Ausschuss gehegte Furcht, dass zunehmend jüngere<br />
Mitlie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong> <strong>Landesärztekammer</strong>, die sich noch<br />
in <strong>der</strong> Ausbildung befinden, Anträge auf materielle Unterstützung<br />
stellen würden, bewahrheitete sich zum Glück nicht.<br />
Im Jahre <strong>2001</strong> wurden vier Anträge auf materielle Unterstützung<br />
gestellt, ein Antrag konnte positiv beschieden wer-<br />
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