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Tätigkeitsbericht der Sächsischen Landesärztekammer 2001

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Vorstand die Beantragung eines berufsgerichtlichen Verfahrens<br />

vor. Wie in jedem Jahr musste sich <strong>der</strong> Ausschuss<br />

wie<strong>der</strong>holt mit berufsrechtswidriger Werbung befassen. Zwar<br />

sind die engen Grenzen <strong>der</strong> erlaubten „Werbung“ durch die<br />

novellierte Berufsordnung erweitert worden. Offensichtlich<br />

reicht das einigen Kammermitglie<strong>der</strong>n noch nicht. Der Kammerversammlung<br />

wird es obliegen gegebenenfalls Än<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Berufsordnung herbeizuführen.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Ausschussberatungen wurden durch<br />

entsprechende Beschlussvorlagen regelmäßig in die Vorstandssitzungen<br />

eingebracht. Durch den Ausschussvorsitzenden<br />

wurden die Sachverhalte erläutert und Fragen <strong>der</strong> Vorstandsmitglie<strong>der</strong><br />

beantwortet.<br />

Die Ausschussmitglie<strong>der</strong> haben mit viel Engagement und mit<br />

juristischer Beratung durch Assessorin Iris Glowik und Rudolf<br />

Koob, denen ausdrücklich gedankt sein soll, die insgesamt 360<br />

Fälle diskutiert und eine Entscheidung herbeigeführt. Wie die<br />

vor dem Berufsgericht durchgeführten Verfahren zeigen,<br />

waren diese Entscheidungen notwendig und richtig. Wünschenswert<br />

wäre es, wenn <strong>der</strong> sachliche Ton grundsätzlich bei<br />

allen Streitigkeiten eingehalten wird. Sicherlich geht ein<br />

berufsrechtliches Verfahren nicht spurlos an einem vorüber,<br />

dennoch soll den betroffenen Kammermitglie<strong>der</strong>n gesagt werden:<br />

Der Ausschuss besteht aus Kammermitglie<strong>der</strong>n, die sich<br />

dieser schwierigen Materie ehrenamtlich in ihrer Freizeit widmen,<br />

sich nun schon über einen längeren Zeitraum mit berufsrechtlichen<br />

Angelegenheiten befassen und umfassende Erfahrungen<br />

auf diesem Gebiet haben.<br />

Den meisten Kammermitglie<strong>der</strong>n dürfte klar sein, dass sich<br />

ärztliches Handeln nicht im rechts- und konfliktfreien Raum<br />

vollzieht. Die Tätigkeit des Ausschusses Berufsrecht soll dazu<br />

beitragen, dass Verstöße gegen Berufspflichten geahndet, dass<br />

grundsätzliche berufsrechtliche Problemfel<strong>der</strong> an den Vorstand<br />

herangetragen werden und dass die Kammer den ihr vom<br />

Gesetzgeber übertragenen Aufgaben gerecht wird.<br />

5.15.<br />

Junge Ärzte<br />

(Kornelia Kuhn, Dippoldiswalde, Vorsitzende)<br />

Tätigkeitsschwerpunkte des Ausschusses „Junge Ärzte“ bildeten<br />

im Jahre <strong>2001</strong><br />

– die Auswertung des Fragebogens zur Erfassung <strong>der</strong> Weiterbildungssituation<br />

aus Sicht <strong>der</strong> Weiterbil<strong>der</strong>,<br />

– die Jobbörse<br />

– sowie das Arbeitszeitgesetz und Arbeitszeitmodelle.<br />

Die in 1999 durchgeführte Befragung <strong>der</strong> Weiterzubildenden<br />

wurde durch eine Befragung <strong>der</strong> Weiterbil<strong>der</strong> ergänzt. Vorläufige<br />

Auswertungen zeigen erste Tendenzen auf. Übereinstimmend<br />

werden Defizite in <strong>der</strong> Weiterbildung gesehen. Unterschiedlich<br />

werden in einigen Bereichen die von uns abgefragten<br />

Indikatoren für die Qualität <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

beurteilt.<br />

Berufspolitik<br />

Indikator Weiterbil<strong>der</strong> Weiterzubildende<br />

Detaillierter Weiterbildungsplan vorhanden 54 % 25 %<br />

Rotationsprinzip wird gesichert praktiziert 54 % 33 %<br />

Namentlich Verantwortlicher für<br />

Weiterbildung benannt<br />

42 % 51 %<br />

Abteilungsinterne Fortbildungen monatlich<br />

o<strong>der</strong> häufiger<br />

54 % 58 %<br />

Abteilungsübergreifende Fortbildungen<br />

monatlich o<strong>der</strong> häufiger<br />

35 % 30 %<br />

Spezielle Weiterbildungsinhalte werden in<br />

vollem Umfang in <strong>der</strong> Arbeitszeit erworben<br />

23 % 16 %<br />

Auch zu Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Weiterbildung existieren bei den<br />

betroffenen Gruppen unterschiedliche Vorstellungen. Seitens<br />

<strong>der</strong> Weiterbil<strong>der</strong> besteht scheinbar eine gewisse Tendenz, die<br />

Weiterbildung zu verschulen und damit auch nach außen zu<br />

verlagern (Kurse). Eine Evaluierung ihrer Weiterbildungsbefugnis<br />

halten nur 9 % für eine sinnvolle Verbesserung <strong>der</strong><br />

Weiterbildung.<br />

Bei den Weiterzubildenden halten dagegen 38 % eine Supervision<br />

<strong>der</strong> Weiterbil<strong>der</strong> für notwendig. Weiterhin stehen die<br />

zeitliche und inhaltliche Festlegung <strong>der</strong> Weiterbildungsinhalte<br />

und preiswertere Weiterbildungsangebote deutlich im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Diese ersten Tendenzen sind durch eine noch durchzuführende<br />

vergleichende statistische Auswertung zu verifizieren. Das<br />

wird eine Aufgabe im laufenden Jahr sein. Zur Interpretation<br />

dieser Ergebnisse ist die Zusammenarbeit mit dem Weiterbildungsausschuss<br />

vorgesehen.<br />

Um die Weiterbildung zum Facharzt für Kin<strong>der</strong>heilkunde<br />

besser zu strukturieren, wurde am Universitätsklinikum<br />

Leipzig in Zusammenarbeit mit unserem Ausschuss ein Pilotprojekt<br />

begonnen. Damit finden unsere Überlegungen zur<br />

Qualitätssicherung <strong>der</strong> Weiterbildung eine erste Umsetzung in<br />

<strong>der</strong> Praxis.<br />

Die Jobbörse für Sachsens Ärzte wurde nach Gesprächen und<br />

Absprachen mit dem Vorstand <strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong> <strong>Landesärztekammer</strong>,<br />

dem Ausschuss Multimedia und <strong>der</strong> Kreisärztekammer<br />

Dresden von unserem Ausschuss entwickelt.<br />

Unter „www.aerzteohnekittel.de“ wurde <strong>der</strong> Informationsdienst<br />

eingerichtet. Er ist insbeson<strong>der</strong>e für Ärzte in Sachsen<br />

gedacht, die einen schnellen Überblick über regional verfügbare<br />

Weiterbildungsstellen gewinnen möchten. An<strong>der</strong>e Stellenangebote<br />

und -gesuche sind natürlich ebenso willkommen.<br />

Im Internetauftritt <strong>der</strong> <strong>Sächsischen</strong> <strong>Landesärztekammer</strong> findet<br />

man einen Verweis auf die Jobbörse in <strong>der</strong> Rubrik „Links“.<br />

Der Informationsdienst ist kostenfrei zu nutzen. Wir hoffen<br />

hiermit bestehende Lücken im Informationsfluss zu schließen<br />

und Angebote und Gesuche schnell einem breiten Publikum<br />

bekannt zu machen.<br />

Einen breiten Rahmen nicht nur in unserem Ausschuss bildete<br />

das Thema Ausbeutung <strong>der</strong> Arbeitskraft und Überlastung<br />

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