Tätigkeitsbericht der Sächsischen Landesärztekammer 2001

Berufspolitik
In den Berichten über die Vorstandssitzungen wurde deutlich,
dass Konflikte mit der Berufsordnung und Schiedsverfahren
zahlenmäßig ansteigen. Berufsgerichtliche und verwaltungsgerichtliche
Verfahren sind erfreulicherweise selten, häufiger
geht es um Ordnungswidrigkeiten und Rügeverfahren.
Da in der Umfrage des „Ärzteblatt Sachsen“ die Berichte der
Vorstandsmitglieder über die Sitzungen nicht gut abgeschnitten
haben, wird ab sofort ein bestimmtes aktuelles Thema
aufgegriffen und als „Mein Standpunkt“ oder als Standpunkt
der Kammer unter „Unser Standpunkt“ besser verdaulich im
Ärzteblatt aufbereitet.
Abschließend sei mir noch ein persönliches Wort erlaubt. Vorstandsarbeit
ist oft durch die Materie konfliktbeladen, die
Interessenlage der einzelnen Mitglieder je nach beruflichem
oder lokalem Arbeitsbereich sehr unterschiedlich. Aber für die
Entscheidungsfindung notwendige „Wortgefechte“ werden
zielorientiert geführt, das bleibt immer erkennbar. Sie sind bei
uns in Sachsen seit der Gründung der Kammer nach der politischen
Wende nicht durch Geheimbündelei verbogen oder von
Lobbyismus geprägt. Das ist ein hohes Gut, auch in der Kammerversammlung.
So ist trotz wirtschaftlicher, rechtlicher und
politischer Zwänge Kollegialität der Grundtenor geblieben.
Und noch eines ist auffallend: Das Wohl der Patienten steht bei
allen Überlegungen im Vordergrund – eigentlich eine
schlimme Feststellung. Aber sie lässt der Hoffnung Raum,
dass nicht Politik, sondern die Interessen der Patienten weiterhin
unser politisches Handeln und den Beruf dominieren.
4.
Bezirksstellen und Kreisärztekammern
4.1.
Bezirksstelle Chemnitz
(Dr. Roland Endesfelder, Chemnitz, Vorsitzender der
Kreisärztekammer Chemnitz-Stadt, Verantwortlicher
für den Regierungsbezirk Chemnitz)
Auch im Jahr 2001 war die Arbeit der Bezirksstelle Chemnitz
eng verknüpft mit der Tätigkeit der Kreisärztekammer Chemnitz-Stadt,
die in Personalunion von Dr. Roland Endesfelder
geleitet wird. Organisatorisch vorteilhaft ist auch hier wieder,
dass die Sachbearbeiterin Beatrix Thierfelder ebenfalls für
beide Kammerstrukturen tätig ist und die Räumlichkeiten im
Gebäude der KV-Bezirksstelle Chemnitz gemeinsam genutzt
werden können.
Als Nahtstelle zwischen Kreisärztekammern und Landesgeschäftsstelle
sowie als Service- und Koordinationsstelle für
Ärzte und Patienten aus dem Regierungsbezirk zu fungieren,
sieht die Bezirksstelle nach wie vor als Hauptaufgabe an.
Wahrzunehmende Tätigkeiten sind hier neben dem Bearbeiten
von Urkunden und Anträgen sowie der Organisation von Veranstaltungen
auch die Beantwortung und/oder Weiterleitung
von Anfragen ärztlicher Kollegen oder Patienten auf verschiedensten
Gebieten. So wurden im Jahre 2001 neun
Beschwerden oder schriftliche Anfragen bearbeitet. Davon
konnten fünf direkt beantwortet werden, drei wurden an die
242
zuständigen Kreisärztekammern und eine an den Juristischen
Geschäftsbereich der Sächsischen Landesärztekammer in
Dresden weitergeleitet. Die umfangreich eingegangenen und
sofort freundlich beantworteten telefonischen Anfragen sollen
hier nicht gezählt werden.
Auch in diesem Jahre wurde wieder die Organisation der
Seniorenausfahrten des 6. Sächsischen Seniorentreffens für
den Regierungsbezirk Chemnitz durch die Bezirksstelle mit
übernommen.
Um unser Anliegen zu unterstützen, die Zusammenarbeit mit
den Kreisärztekammern im Regierungsbezirk enger zu gestalten,
erhalten alle Vorsitzenden der Kreisärztekammern des
Regierungsbezirks Chemnitz zum Geburtstag und zum Jahresende
einen Kartengruß der Bezirksstelle.
Da die Sachbearbeiterin Beatrix Thierfelder von der Arbeitsgruppe
Multimedia in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung
mit der Pflege und Weiterentwicklung des Internetauftrittes
der Sächsischen Landesärztekammer beauftragt
wurde, ist auch diese umfangreiche Arbeit zum Tätigkeitsbereich
der Bezirksstelle zu zählen.
Die Tätigkeit der Bezirksstelle auf gesundheitspolitischem
Gebiet umfasste die Teilnahme am Runden Tisch Gesundheitswesen
in Chemnitz und die Präsenz bei gesundheitspolitischen
Veranstaltungen im Auftrag des Präsidenten der Sächsischen
Landesärztekammer im Regierungsbezirk Chemnitz.
Für die Zukunft wird eine noch engere Zusammenarbeit der
Kreisärztekammern im Regierungsbezirk Chemnitz mit der
Bezirksstelle angestrebt, um die noch vorhandene Ignoranz in
der Ärzteschaft gegenüber der Ärztekammer abzubauen.
4.2.
Bezirksstelle Dresden
(Dr. Gisela Trübsbach, Vorstandsmitglied, Verantwortliche
für den Regierungsbezirk Dresden)
Die Vorsitzende der Bezirksstelle Dresden nimmt gleichzeitig
Aufgaben wahr: Im Vorstand der Sächsischen Landesärztekammer,
im Vorstand der Kreisärztekammer Dresden,
im Sächsischen Bündnis Gesundheit 2000 und in der Vertreterversammlung
der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen, in
der Radiologiekommission der Kassenärztlichen Vereinigung
Sachsen.
Die Arbeit für die Bezirksstelle und für die Kreisärztekammer
Dresden wird von Ursula Riedel sachgerecht vorbereitet und
betreut.
Aufgaben in der Kammerarbeit wurden wahrgenommen in
der Seniorenbetreuung und in der Verabschiedung der Arzthelferinnen
nach der Abschlussprüfung.
Die Kontaktpflege mit den Vorsitzenden der Kreisärztekammern
ergibt sich bei den zweimal im Jahr stattfindenden
Arbeitstagungen.
Mit einer Kooperationsvereinbarung wurde die Diskussionen
über die Qualitätssicherung in der radiologischen Diagnostik
mit der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen zu einem
akzeptablen Ergebnis geführt.
Berufspolitische Aufgaben wurden geprägt von folgenden Terminen
und Ereignissen:
– Ausarbeitung der Prioritäten im Bündnis Gesundheit 2000
im Januar 2001.