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Von Descartes zu Deckard – - Wolfgang Ruge

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<strong>Wolfgang</strong> <strong>Ruge</strong><br />

<strong>Von</strong> <strong>Descartes</strong> <strong>zu</strong> <strong>Deckard</strong> <strong>–</strong> Zur Identitätsfähigkeit künstlicher Intelligenzen im Science-Fiction-Film 44<br />

leben müssen, die von Rationalität und einer mechanistisch-funktionalen Weltsicht geprägt<br />

ist, lebt Max <strong>zu</strong>sammen mit seinem Schöpfer Dr. Daniel recht isoliert in der Einsamkeit<br />

des Weltraums. Sein Weltbild entsteht nicht durch ein Ausschließen seiner leiblichen<br />

Erfahrung, sondern basiert vielmehr auf diesen. Sein Erkennen der Welt findet somit in dem<br />

Modus statt, welcher von Herder beschrieben wurde:<br />

„Kein Erkennen ist ohne Empfindung, d.i. ohne Gefühl des Guten und Bösen, der Bejahung und<br />

Verneinung, des Vergnügens und Schmerzes, sonst könnte die Neugierde, erkennen, sehen <strong>zu</strong> wollen,<br />

weder dasein noch reizen“ (Herder 1978, 399).<br />

Abb. 25: In der Anfangssequenz wird ein<br />

Miniaturroboter montiert,...<br />

Abb. 26: ... welcher sich als weiblich herausstellt<br />

Die Rolle des Gefühls wird dem Rezipienten schon in der Eingangssequenz des Films<br />

(Lipstadt 1982, 0:00:15 <strong>–</strong> 0:02:13), welche als <strong>zu</strong>sammenfassende Fokussierungsmethaper<br />

gesehen werden kann, offenbart. Wir sehen zwei Hände, die Miniaturroboter<br />

<strong>zu</strong>sammenbauen (Abb. 25). Eine technisch klingende Hintergrundmusik betont den<br />

künstlichen/gemachten Charakter des Modells. Das entstandene Modell (Abb. 26) lässt<br />

deutliche Merkmale der weiblichen Physiognomie erkennen, so weißt es einen deutlich<br />

erkennbaren Busen auf und erinnert auch in seiner Körperform an das Idealbild einer Frau.<br />

Abb. 27: Der weibliche Roboter emanzipiert sich<br />

aus der Hand seines Schöpfers…<br />

Abb. 28: ... und durchlebt menschliche Gefühle

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