Zur Gesundheit 2018-02 Köln

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ORTHOPÄDIE
SCHMERZHAFT:
DER BANDSCHEIBEN-
VORFALL
Die Bandscheiben heißen auch
Zwischenwirbelscheiben, da sie
zwischen den Wirbelkörpern liegen
und durch ihre Elastizität die
Bewegungen und Belastungen der
Wirbelsäule abfedern. Dauer-, insbesondere
Fehlbelastungen der
Bandscheiben können einen Bandscheibenvorfall
auslösen. Er ist
gekennzeichnet durch einen plötzlichen
starken Schmerz im Lenden-
und Kreuzbereich. Bei einem
Bandscheibenvorfall wölbt sich
Bandscheibengewebe nach außen
oder tritt heraus. Dabei kommt es
zu einer Kompression der benachbarten
Spinalnerven oder auch des
Rückenmarks mit entsprechenden
sensorischen und motorischen Störungen
wie schlaffen Lähmungen.
Der akute Bandscheibenvorfall
betrifft überwiegend die Lendenwirbelsäule,
seltener die Halswirbelsäule.
Im Bereich der Brustwirbelsäule
tritt er sogar in nur etwa
zwei bis drei Prozent aller Fälle auf.
Verschleißerkrankungen der Wirbelsäule
und der Bandscheiben
bei gleichzeitigen Fehl- und Dauerbelastungen
sind die häufigste
Ursache für einen Bandscheibenvorfall.
Seltener kann der Vorfall
auch durch eine akute Verletzung
entstehen.
Auch Übergewicht oder eine
schnelle Gewichtszunahme beispielsweise
während der Schwangerschaft
können das Auftreten begünstigen.
Zusätzlich treten Schmerzen
auf, die bis in das Bein oder
in einen Arm ausstrahlen. Die
Schmerzen können begleitet werden
von Taubheitsgefühl, Kribbelgefühl
oder „Ameisenlaufen“. Husten
oder Niesen verstärken die
Schmerzen.
Es entsteht die typische Schonhaltung
mit Abflachung des physiologischen
Hohlkreuzes und einer
Bewegungsblockade der Lendenwirbelsäule,
manchmal auch mit
seitlicher Verbiegung der Wirbelsäule
(Skolose). Die Stützmuskulatur
der Wirbelsäule ist bretthart.
Sehr selten kommt es auch durch
eine Totalausstoßung des Bandscheibengewebes
in den Rückenmarkskanal
zur Ausbildung einer
akuten inkompletten Querschnittslähmung
mit Lähmungserscheinungen
und Gefühlsverlust.
Bei anhaltenden Beschwerden, zunehmenden
neurologischen Störungen
oder aber auch nach Auftreten
schwerer Lähmungserscheinungen,
insbesondere bei Blasenund
Mastdarmstörungen, ist eine
Entlastungsoperation der betroffenen
Nervenwurzeln erforderlich,
wobei lose Bandscheibenanteile
und knöcherne Einengungen entfernt
werden.
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