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Zur Gesundheit 2018-02 Köln

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ONKOLOGIE<br />

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NEUE THERAPIE<br />

BEI DER KREBS-<br />

BEHANDLUNG<br />

Schon seit vielen Jahrzehnten bestehen Versuche,<br />

über die Standardtherapien Chirurgie, Chemo- und<br />

Strahlentherapie hinaus, mit verschiedensten Methoden<br />

das Leben von Krebspatienten zu verlängern.<br />

Ein erster Durchbruch gelang mit Immuntherapien<br />

beim schwarzen Hautkrebs. Diese erste wirksame Immuntherapie<br />

basierte allerdings auf einer „generellen<br />

Entfesselung“ des Immunsystems, weshalb es dabei<br />

zu schweren Nebenwirkungen kommen konnte. Die<br />

weitere Entwicklung dieser immunologisch wirksamen<br />

Substanzen hat dazu geführt, dass wir dem Immunsystem<br />

heute gezielter bei der Bekämpfung von<br />

Krebs helfen können. Wichtig ist hier das Wort „helfen“,<br />

denn diese Medikamente, wie die Check-Point-<br />

Inhibitoren greifen die Tumorzellen selbst nicht an,<br />

sondern sie unterstützen eine bereits vorhandene Immunreaktion<br />

gegen das bösartige Tumorwachstum. Und<br />

hier liegt das Problem, warum bisher nur ein kleiner Teil<br />

der Patienten von diesen neuen Therapiemöglichkeiten<br />

profitieren kann. Denn für das Immunsystem gilt<br />

– aus guten Gründen – ein strenges Verbot, körpereigene<br />

Zellen anzugreifen. Tumorzellen aber gehören zu<br />

den körpereigenen Zellen. Das Immunsystem reagiert<br />

immer nur auf fremde bzw. neu veränderte Zellen oder<br />

auf Zellen, die mit Mikroorganismen wie z. B. Bakterien<br />

oder Viren befallen sind. So wurde festgestellt, dass<br />

dieser Therapieansatz bei Tumorzellen wirksam wird,<br />

wenn diese vermehrt mutieren, also sich verändern.<br />

Dann entstehen sogenannte Neoantigene, also Zellen,<br />

die für das Immunsystem neu bzw. fremd sind.<br />

Eine weitere neuartige Methode kann hier von Nutzen<br />

sein. Es ist möglich, das Immunsystem mittels einer<br />

Impfung über das Tumorgeschehen so zu informieren,<br />

dass es gegen die Tumorzellen selbst aktiv wird.<br />

Hierfür werden der Tumor selbst oder Bestandteile von<br />

Tumorzellen und Immunzellen des Patienten benötigt.<br />

Die Immunzellen werden mittels einer Blutentnahme<br />

gewonnen. Im Labor werden diese Immunzellen in IhrerFunktion<br />

geändert, es werden Antigen-Präsentierende-Zellen<br />

(APZ), sogenannte dendritische Zellen (DC),<br />

hergestellt, die später andere Immunzellen im Körper<br />

über den Tumor informieren können. Diese DC werden<br />

dann im Labor mit Tumorzellbestandteilen, die mit einem<br />

für den Menschen ungefährlichen Virus kombiniert<br />

werden, zusammengebracht. Diese über den Tumor<br />

informierten DC werden dem Patienten zurückgegeben<br />

und können dann das Immunsystem des Patienten<br />

über die Tumorzellen, die mit einem Virus kombiniert<br />

wurden, informieren. Aufgrund der Virusinfektion bildet<br />

das Immunsystem spezifische Zellen gegen diese<br />

Tumorzellen. Neben der sofortigen Reaktion gegen die<br />

Tumorzellen kann das Immunsystem auch ein immunologisches<br />

Gedächtnis bilden. Das Ziel einer solchen<br />

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